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1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

1574 - Töte mich, dunkler Spiegel

Titel: 1574 - Töte mich, dunkler Spiegel
Autoren: Jason Dark
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freien Arm vor, und jetzt berührten die Hände die Oberfläche.
    Sie gab nach! Das sahen wir sehr deutlich. Sie beulte sich nach innen und gab den Weg für die zwei Neuankömmlinge frei.
    Lena und Kid wurden zugleich von einem Sog erfasst, der sie sogar ein wenig anhob und nach vorn zerrte.
    Sie glitten hinein nach Aibon, und wir durften keine Sekunde länger warten…
    ***
    Suko und ich starteten zugleich, als sich die Spiegelfläche noch in Bewegung befand und entsprechend weich und nachgiebig war. Es war ja nicht unsere erste Reise in die andere Dimension, da kannten wir uns schon aus, und wir waren schnell genug.
    Es waren nur wenige Sekunden; in denen wir erste Eindrücke sammeln konnten. Der Weg in eine andere Dimension war nie gleich. Es gab immer wieder etwas anderes zu erleben und das war auch in diesem Fall so.
    Für einen Moment hatte ich den Eindruck, in einer zähen Masse zu stecken, die mir den Atem raubte. Aber ich wurde nicht zerquetscht, denn ich erhielt einen Stoß, der mich weiter nach vorn katapultierte, hinein in die andere Welt, die uns aufnahm, ohne dass uns ein Schaden zugefügt worden wäre.
    Geschafft!
    Die andere Welt hatte uns geholt. Wir konnten nur hoffen, dass es auch Aibon war…
    ***
    Zunächst verhielten wir uns so wie immer, wenn wir in ein fremdes Terrain geraten waren. Ruhig bleiben und sich einen ersten schnellen Überblick verschaffen.
    Wir erkannten bald, dass wir uns in einer Umgebung befanden, die wir bereits aus dem dunklen Spiegel kannten. Es gab nichts Neues um uns herum. Wie sahen die kleinen Feuer auf dem Boden lodern, wir sahen auch das bleiche Licht schräg über uns, aber leider waren die Personen verschwunden, einschließlich dieses seltsamen Mannes mit der Kutte.
    Etwas war jedoch neu für uns. Diese Welt war nämlich nicht räumlich begrenzt.
    Wir schauten in eine grünliche Weite, bei der die Entfernungen schlecht zu schätzen waren. Es gab keinen Wald, wie wir ihn von anderen Besuchen Aibons her kannten. Es gab kein Leben, aber es war auch nicht die tote und leere Gegend, in der der mächtige Dämon Guywano lebte. Dieses Land hier war flach und uns unbekannt.
    »Die haben sich bestimmt nicht in Luft aufgelöst«, sagte ich mit leiser Stimme.
    Suko nickte. »Das denke ich auch.«
    »Und wo stecken sie?«
    Suko zuckte nur mit den Schultern.
    Ich ließ meinen Blick über den Boden wandern. Nicht mal bewusst, es entsprang mehr dem Zufall, und da sah ich natürlich die Feuer.
    Eigentlich interessierten sie mich nur als Lichtspender, dann, beim zweiten Hinsehen, fiel mir schon etwas auf.
    Sie loderten an bestimmten Stellen. Und sie waren in einer Reihenfolge artgeordnet, die ich jetzt, nachdem ich mehr wusste, einfach nicht übersehen konnte.
    Die Feuer bildeten so etwas wie einen Weg, der in diese Umgebung führte.
    »Das ist es doch«, murmelte ich.
    »Was?«, fragte Suko.
    »Die Feuer.« Ich zeigte mit einer Handbewegung, was ich meinte. »Ich denke, dass wir ihnen nachgehen sollten.«
    Suko war auch der Meinung, dass wir dieser Spur nachgehen sollten.
    »Dann komm.«
    Natürlich hielten wir die Augen offen. Wir waren auf Überraschungen gefasst, die durchaus böse enden konnten.
    Seltsamerweise ließ man uns in Ruhe. Die Luft, die wir einatmeten, gehörte zu Aibon. Sie war klar, und man konnte das Gefühl haben, sie trinken zu können. Und noch ein Phänomen erlebten wir. Es war nur schwer zu erklären, aber wir hatten beide den Eindruck, dass wir bei einer normalen Schrittlänge mehr Meter zurücklegten, als es der Wirklichkeit entsprach.
    »Ein Aibon-Phänomen«, meinte Suko.
    Und weiter ging es. Dabei stellten wir fest, dass die Strecke doch nicht nur flach war. Sie stieg langsam an. Es ging höher, immer höher, als wir den Bodenfeuern folgten.
    Zu hören war nichts. Eine absolute Stille begleitete uns auf dem Weg zu einem Ziel, das es einfach geben musste, denn ein Blick voraus sagte uns, dass wir bald das Ende der Feuer erreicht haben würden, denn da brannte nichts mehr.
    Suko lachte plötzlich auf. Er hatte etwas gesehen, das Unter Umständen das Ende unseres Fußmarsches bedeutete.
    In der Leere wuchs ein gewaltiger Baum in die Höhe. Es war ein Laubbaum.
    Um was für eine Art von Baum es sich handelte, war noch nicht auszumachen, aber ich wusste es schon, bevor wir, es richtig erkannten.
    Es war eine Eiche!
    Die Druiden waren auch die Eichenkundigen genannt worden, und deshalb kam für mich nur diese Baumart infrage.
    Aber warum wuchs er an dieser
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