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1574 - In den Händen des Folterers

Titel: 1574 - In den Händen des Folterers
Autoren: Unbekannt
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wäre."
    „Wir hatten nicht die Absicht, mit den Somern zu kämpfen", erklärte Alaska Saedelaere, der sich von der ablehnenden Haltung des Mlironers nicht beeindrucken ließ. „Wir sind gekommen, um dich um politisches Asyl zu bitten."
    „Warum sollte ich euch das gewähren? Ihr seid Gorims!" Er schien von ihrem Ersuchen überrascht worden zu sein. Er näherte sich der Tür. Für ihn war das Gespräch offenbar bereits beendet. Doch so schnell gab Alaska nicht auf. „Wir sind vor allem Freunde von Kait Narusen."
    Mit diesen Worten erzielte er die beabsichtigte Wirkung. Der Tormeister ging zu einem der Sessel, setzte sich und bot ihm und Siela Platz an. Plötzlich wirkte er nicht mehr so unnahbar und abweisend. „Das ist etwas anderes", entgegnete er. „Erzählt mir von ihm. Wo ist er? Ich habe lange nichts mehr von ihm gehört."
    „Er befindet sich an Bord unseres Raumschiffs", eröffnete der Terraner ihm, „und er braucht dringend Hilfe.
    Die Somer haben ihn gefoltert."
    Sten Ibemen handelte schnell und entschlossen. Er schickte die Wachen zu MUTTER und veranlaßte Alaska, dem Schiff über Interkom mitzuteilen, daß es die Behandlung abbrechen und Kait Narusen herausgeben sollte, damit er von einem mlironischen Medo-Roboter behandelt werden konnte.
    Als der Tormeister sich davon überzeugt hatte, daß Narusen die bestmögliche medizinische Behandlung erfuhr, wandte er sich wieder Siela und Alaska zu. „Und jetzt erzählt", forderte er sie auf. „Ich will wissen, was passiert ist. Wieso wurde Kait Narusen gefoltert?"
    Sie übernahm es, ihn über die Zustände in dem Gefangenenlager ins Bild zu setzen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde sie unterbrochen, weil eine somerische Abordnung zum Heraldischen Tor gekommen war und den Tormeister zu sprechen verlangte. „Sie fordern die Herausgabe der Gorims", teilte eine der Wachen mit. „Richte ihnen aus, daß die Fremden vorläufig meine Gäste sind, und gib den Somern einen Gesprächstermin, aber nicht heute, sondern in ein oder zwei Tagen. Vorher habe ich keine Zeit für sie."
    Er wandte sich wieder Siela und Alaska zu. „Bitte, erzähle weiter!" bat er Sie, nachdem er dafür gesorgt hatte, daß ihnen Getränke und Essen gebracht wurden.
    Siela gab ihm einen schonungslosen Bericht über die Zustände in dem Gefangenenlager auf dem Wüstenplaneten und die Willkür ihres Kommandanten Massur.
    Ibemen hörte aufmerksam zu, stellte hin und wieder Fragen, kommentierte jedoch nicht, was sie darlegte.
    Schließlich erhob er sich und bat Siela und Alaska, in ihr Raumschiff zurückzukehren. „Ich bin empört über das Verhalten der Somer", erklärte er, „und schon aus diesem Grund bin ich nicht bereit, euch so ohne weiteres auszuliefern. Ich höre mir jetzt noch einmal an, wie Narusens Freunde die Zustände in dem Lager schildern, und werde mich dann mit den Somern auseinandersetzen. Es wird ein harter Kampf auf diplomatischer Ebene werden."
    „Wann, glaubst du, wird es sich entscheiden, ob wir deinen Schutz genießen können oder nicht?" fragte Siela. „Ich rechne mit etwa zehn Tagen", antwortete er.
    Die Verhandlungen mit den Somern erwiesen sich als äußerst schwierig. Sten Ibemen hatte offenbar die größte Mühe, seine Position zu halten. Siebzehn Tage vergingen, ohne daß ein Resultat erzielt werden konnte. Dann meldete er sich über Interkom bei MUTTER. Siela Correl befand sich zu dieser Zeit gerade in der Zentrale ihres Schiffes. „Ihr werdet mit eurem Raumschiff versetzt", teilte er knapp mit. „Bereite den Start vor. Es muß schnell gehen."
    Siela bestätigte und verließ die Zentrale. Sie eilte zur Schleusenkammer, wo Alaska Saedelaere ein paar Wartungsarbeiten durchführte, die ohne weiteres auch von einem der Bordroboter hätten erledigt werden können und die in der Hauptsache dazu dienten, etwas gegen die Langeweile zu tun. Bei ihm war der mittlerweile längst genesene Kait Narusen. Die beiden Männer scherzten und lachten miteinander. Sie spekulierten darüber, wie es dem Lagerkommandanten Massur wohl ergangen sein mochte. „Ibemen will uns wegschicken", rief sie ihnen zu. „Ich glaube, wir werden zu einem anderen Tor abgestrahlt."
    Diese Nachricht überraschte die beiden Männer. Narusen versuchte vergeblich, den Tormeister über Interkom zu erreichen. Von einem Offizier erfuhr er, daß MUTTER zum Leburian-Tor abgestrahlt werden sollte und daß er sich mit seinen Leuten in einem bestimmten Sektor des Transmittertors einzufinden habe. „Das
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