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1573 - Grauen im Geisterschloss

1573 - Grauen im Geisterschloss

Titel: 1573 - Grauen im Geisterschloss
Autoren: Jason Dark
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erwischte.
    Der Ruf ging durch, was ihn schon optimistisch stimmte, und wenig später hörte er Jennys Stimme.
    »Ja?«
    »Hallo, Kind.« Das sagte er immer. Dann wusste seine Tochter, wer der Anrufer war.
    »Dad, du mal wieder?«
    »Ja.«
    »Du hast lange nichts mehr von dir hören lassen.«
    »Ich weiß, Kind, aber ich war viel unterwegs.«
    »Wie ich.«
    »Ausland?«
    »Ja. Ein Job in Asien. Aber das ist okay. Jetzt zu dir. Du rufst doch bestimmt nicht an, um mich zu fragen, wie es mir geht?«
    »Das nicht. Oder erst in zweiter Linie. Ich muss einfach mit dir reden, Jenny.«
    »Das hört sich nicht sehr privat an.«
    »Ist es auch nicht. Ich liege jetzt in einem kleinen Krankenhaus in Schottland.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Keine schlimme Krankheit. Man hat mich nur in die Mangel genommen, und damit fängt mein Problem an.«
    »Okay, ich höre.«
    Jenny Holland war eine Frau, die wirklich zuhören konnte. Sie unterbrach den Bericht ihres Vaters mit keinem Wort, und selbst den Atem schien sie anzuhalten.
    »Ja, und jetzt weißt du, was mir widerfahren ist. Und du kannst dir sicher vorstellen, dass man mir kein Wort glaubt.«
    »Das würde ich auch nicht, Dad.«
    »Danke für deine Aufmunterung.«
    »Moment, ich bin noch nicht fertig. Ich würde dir nicht glauben, wenn ich dich nicht kennen würde. Aber da ich dich gut kenne, ist das etwas anderes.«
    »Das freut mich zu hören.«
    Sie lachte und stellte die nächste Frage. »Du bist also plötzlich in einem Schloss gewesen?«
    »Ja.«
    »Und du hast das zuvor nicht gesehen? Auf deiner Fahrt durch die Landschaft?«
    »So ist es.«
    »Hm.« Eine kurze Pause entstand. »Dann muss das Schloss vom Himmel gefallen sein.«
    »So ähnlich, Jenny.«
    »Aber das ist es nicht.«
    »Genau.«
    Sie lachte. »Woher ist es dann gekommen? Kannst du mir das erklären?«
    »Nein, das kann ich nicht. Ich war nur in diesem düsteren Ding gefangen und bin heilfroh, dass ich noch lebe. Es ist ein Wahnsinn, Jenny. Ich will auch nicht näher darüber nachdenken, sonst drehe ich noch durch. Aber es ist alles so, wie ich es dir erzählt habe. Ich habe nichts weggelassen und auch nichts hinzugefügt.«
    »Dann hast du ein Problem, Dad.«
    »Ich weiß, Jenny. Aber ich weiß nicht, wie ich das den Leuten hier klarmachen soll.« Er lachte. »Die Polizei wird mich für verrückt erklären. Ich selbst würde mir ja nicht mal glauben, aber ich habe es erlebt und muss damit fertig werden.«
    »Ja, das glaube ich. Und das ist wirklich ein Problem, für das ich im Moment auch keine Lösung wüsste.«
    »Ich verlange ja nicht, dass du mir hilfst, Jenny, was du vielleicht auch gar nicht kannst. Ich will nur, dass du Bescheid weißt, sollte mir etwas passieren.«
    »Was meinst du damit, Dad? Glaubst du, dass sich alles noch mal wiederholen könnte und es unter Unständen schlimmer wird?«
    »Das kann sein. Sicher bin ich mir nicht.«
    »Und ich komme hier im Moment nicht weg.«
    »Kind, das verlange ich auch nicht von dir. Ich will nur, dass du Bescheid weißt. Alles andere möchte ich mal zur Seite schieben. Können wir uns darauf einigen?«
    »Ja, wenn du willst. Aber Sorgen mache ich mir trotzdem. Das ist doch nicht normal, was du da erlebt hast. So etwas kann es nicht geben. Ein Schloss aus dem Nichts.«
    »Im Normalfall nicht. Aber wer weiß, was uns Menschen noch alles umgibt, Jenny. Ich habe oder hatte das Gefühl, sogar in der Vergangenheit gelandet zu sein.«
    Jenny schwieg.
    »He, bist du noch dran?«
    »Ja, Dad. Ich habe nur nachgedacht. Mir kam plötzlich der Begriff Zeitverschiebung in den Sinn.«
    »Das ist Science-Fiction.«
    »Stimmt. Aber deine Antwort hat nicht eben besonders überzeugend geklungen.«
    »Klar, ich suche auch nach einer Lösung und finde sie leider nicht. Nur eben diese Spekulation, das ist schon wahr. Etwas anderes kann ich nicht sagen.«
    Jenny Holland murmelte etwas und sagte dann: »Ein altes Schloss aus dem Nichts. Ein Relikt aus der tiefen Vergangenheit. Das ist einfach nicht zu fassen.«
    Holland gab seiner Stimme einen sanften klang. »Das hörte sich an, als würdest du mir glauben.«
    »Das tue ich auch. Ich kenne dich schließlich. Du bist kein Typ, der irgendwelchen Mist erzählt, um sich wichtig zu machen.«
    »Danke. Ach ja, und die Polizei wird auch noch mit mir sprechen wollen.«
    »Was wirst du denen sagen?«
    »Das Gleiche wir dir.«
    »Und man wird dich auslachen oder für verrückt halten, wie du schon sagtest.«
    »Solange sie mich wieder gehen
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