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1573 - Blick in die Zeit

Titel: 1573 - Blick in die Zeit
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Danach spielte es keine Rolle mehr, daß Mirona Thetin bei der Beseitigung der von ihr hinterlassenen Spuren nicht besonders gründlich vorgegangen war, denn der gesamte Raum bot ein Bild der Verwüstung.
    Mirona Thetin kam offenbar nie auf die Idee, daß auch Ermigoa einen Zellaktivator besaß. Sie suchte nicht nach Nermo Dhelims Tochter. Wahrscheinlich war sie zufrieden, daß Ermigoa sich ihrerseits nicht bei ihr meldete.
    Im Lauf mehrerer Jahre suchte und fand die Tamrätin elf Verbündete: Lemurer wie sie, kalt, intelligent und machthungrig.
    Mirona Thetin war viel zu klug, als daß sie sich diesen Lemurern jemals zu erkennen gegeben hätte. Sie bediente sich der verschiedenartigsten Tarnungen, um sich jeden ihrer elf Verbündeten zu grenzenlosem Gehorsam zu verpflichten.
    Als Tarnung Nummer eins benutzte sie den Namen des Wissenschaftlers, den sie ermordet hatte.
    Den zwölf Unsterblichen stand alle Zeit des Universums zur Verfügung - zumindest glaubten sie das. Mirona Thetin hielt sich im Hintergrund und lenkte ihre Verbündeten mit aller Sorgfalt. Schritt für Schritt ließ sie sie ihre Macht ausbauen, bis es endlich soweit war, daß die Unsterblichen das alte, lemurische Tamanium auflösen konnten, um sich selbst an die Spitze ihres Volkes zu stellen.
    Die Schreckensherrschaft der Meister der Insel begann.
    Mirona Thetin hatte - aus ihrer Sicht - jede erdenkliche Sorgfalt bei der Auswahl der Unsterblichen walten lassen. Nur einen einzigen Faktor hatte sie nicht berücksichtigen können: Das war die Wirkung der Unsterblichkeit auf den Verstand derer, die die Tamrätin so perfekt zu manipulieren glaubte.
    Nicht immer sind Unsterblichkeit und Weisheit so eng miteinander verbunden, wie man sich das wünschen möchte. Aber manch einer lernt im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende endlich doch das Denken.
    Und so kamen sechs von Mirona Thetins Marionetten irgendwann zu der Erkenntnis, daß sie nicht so frei und mächtig waren, wie sie sich das eingebildet hatten.
    Diese sechs taten sich zusammen und intrigierten gegen jene Macht, von der sie sich mißbraucht, manipuliert und ausgenutzt fühlten. Und als sie schließlich herausfanden, daß diese Macht identisch war mit einer einzigen, unsterblichen Lemurerin, da beschlossen sie, sich Mirona Thetin vom Hals zu schaffen.
    In gewisser Weise hatten sie damit auch tatsächlich Erfolg. Keiner von ihnen hatte fortan noch einmal einen Befehl Mirona Thetins zu befolgen. Der Grund dafür war höchst einfacher Natur: Die Verschwörer waren allesamt nicht mehr am Leben.
    Denn einer von ihnen war nur eine der Scheinexistenzen gewesen, hinter denen Nermo Dhelims Mörderin sich verborgen gehalten hatte. Unter dieser Tarnung war Mirona Thetin Mitglied der gegen sie selbst gerichteten Verschwörung gewesen.
    Damit hatte sie ein Erfolgsrezept gefunden, das sie fortan immer wieder anwendete.
    Mirona Thetin wurde der Faktor Iim Andromeda-Nebel. Ihre Tarnung war perfekt. Über Jahrzehntausende beherrschte sie ihr Volk.
    Bis die Bewohner der Zweiten Galaxis sich aufmachten, um eine ungeheure Bedrohung von ihren Welten abzuwenden. Die Meister der Insel wurden aufgespürt, in die Enge getrieben und vernichtet.
    Faktor Iwar bis zum Schluß aktiv. Lange Zeit hindurch wußte niemand, wer sich hinter dieser Bezeichnung verbarg. Mirona Thetin blieb ihrem Rezept treu und intrigierte gewissermaßen gegen sich selbst.
    Sie galt zeitweise sogar als Verbündete der Terraner.
    Sie starb im Jahre 2406 n. Chr. auf dem Planeten Tamanium.
    Es war eine Ironie des Schicksals, daß Ermigoa die Mörderin ihres Vaters um mehr als ein Jahrtausend überlebte.
     
    6.
     
    „Jetzt wissen wir also ganz genau, wie das damals mit den Meistern der Insel war", sagte Perry Rhodan erschüttert, als die Vision vorüber war. „Und trotzdem ist mir immer noch nicht klar, warum ES uns gerade diese Ereignisse zeigen wollte. Was soll uns das denn nützen?"
    Er sah sich nach seinen beiden Begleitern um.
    Atlan wirkte still, in sich gekehrt und mitgenommen.
    Der Arkonide hatte Mirona Thetin geliebt, ohne zu ahnen, wer sie wirklich war.
    Und er hatte sie getötet.
    Da hatte er dann allerdings bereits gewußt, daß sie mit dem Oberhaupt der Meister der Insel identisch war. Das hatte es ihm nicht leichter gemacht. Er hatte lange gebraucht, um darüber hinwegzukommen.
    Damit nicht genug: Er hatte auch Ermigoa gekannt.
    Auch Gucky wirkte geistesabwesend, aber bei ihm war das offenbar nicht sosehr auf die gerade gesehenen
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