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1572 - Das Ritual

1572 - Das Ritual

Titel: 1572 - Das Ritual
Autoren: Jason Dark
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Kopf. »Nein, ich gehe mit, hoffe aber, dass ihr nicht bis nach München fahren wollt, um dort einzukaufen.«
    »Das auf keinen Fall.«
    »Dann ist ja alles klar.«
    »Und du bist dabei?«
    Ich nickte Harry zu. »Wohin soll es denn gehen?«
    »Nach Rottach-Egern.«
    Ich lächelte breit. »Wie ich Dagmar kenne, geht sie wohl lieber allein einkaufen, oder nicht?«
    »Da sagst du was, John.«
    »Okay, dann werde ich mich mit Harry irgendwo in einen Biergarten am See niederlassen und auf dich warten. Verhungern und verdursten werden wir bestimmt nicht.«
    Dagmars Augen leuchteten. Sie stieß ihren Freund an. »Das ist doch die Idee. Oder nicht?«
    Harry durfte seiner Freude nicht so deutlich Ausdruck verleihen. Deshalb beließ er es bei einem Schmunzeln, das er mit einem Nicken begleitete.
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Klasse«, lobte Dagmar, »dann sind wir uns ja einig.«
    »Ja, das sind wir.« Ich griff zum Glas mit Saft und hob es an. »Auf einen wunderschönen Tag. Und am Abend bin ich, an der Reihe. Dann lade ich euch zum Essen ein.«
    Sie waren beide einverstanden. Gemeinsam räumten wir den Tisch ab und stellten das Geschirr in die Küche. Das war wirklich richtig Urlaub, den wir hier genossen.
    »Und, John? Wie geht es dir?«
    Ich grinste Dagmar an. »Allmählich fange ich an, mich zu erholen.«
    »Das freut mich, John. Das freut mich wirklich.«
    So wie Dagmar das sagte, klang es ehrlich…
    ***
    Rottach-Egern.
    Der bekannteste Ort am See. Elegant, was die Geschäfte anging, in denen der Kunde alle bekannten Modelabels kaufen konnte, aber es gab auch die andere Seite, die abseits der verkehrsreichen Hauptstraße lag und wo man an den See mit seinem ruhigen Ufer gelangte.
    Der Blick über den See und dann hoch zu den Berghängen an der anderen Seite entschädigte für vieles.
    Wir waren mit dem Opel gefahren und hatten auch einen Parkplatz gefunden. Er lag ein wenig abseits und wurde von zwei Seiten durch Hecken geschützt.
    Dagmar Hansen reckte sich. Sie sah sehr unternehmungslustig aus. Ihre Augen blitzten, als sie fragte: »So, was machen wir jetzt?«
    »Du wolltest stoppen«, sagte Harry.
    »Ja, das will ich noch immer.« Sie lächelte uns an. »Bis zu den ersten Geschäften könnt ihr mich ja begleiten. Oder ist das zu viel von den Herren verlangt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht, gnädige Frau.«
    »Dann darf ich bitten.« Sie setzte ihren Strohhut auf den Kopf, der noch mit kleinen Blumen geschmückt war, und reichte jedem von uns einen ihrer angewinkelten Arme. »Dann mal los, die Herren.«
    Wir ließen uns nicht zweimal bitten, und Dagmar genoss es, mit uns durch den Sonnenschein zu schlendern, der nur hin und wieder etwas abgemildert wurde, wenn sich eine weiße Wolke vor den glühenden Ball schob.
    Dagmar wusste genau, wohin sie uns führen musste. Sie kannte die Lage der Läden, in denen es die neuste Mode gab, allerdings schon für den Winter, an den ich bei diesen Temperaturen gar nicht denken wollte.
    Wenn allerdings die Wintermode bereits in den Schaufenstern lag, dann waren sicher einige Sommerklamotten reduziert. Genau darauf spekulierte Dagmar Hansen.
    Innerlich schüttelte ich den Kopf und musste lächeln. Was ich hier tat, das wäre mir in London gar nicht erst in den Sinn gekommen. Aber was machte man nicht alles im Urlaub!
    Jedenfalls war die Welt für uns rundherum in Ordnung.
    Dagmar schleppte uns zu einem Trachtenladen und bekam glänzende Augen. »Sind die Sahen nicht toll?«
    Ich musste lachen. Aber nicht wegen Dagmar, sondern wegen Harry, der sein Gesicht verzogen hatte und dabei die Augen verdrehte.
    »Willst du jetzt in Tracht gehen?«
    »Nein. Das ist auch keine richtige Tracht. Mode, die Tracht als Basis genommen hat. Ich sage dir ehrlich, dass mich so etwas schon immer interessiert hat.«
    »Das hast du mir nie gesagt.«
    »Weiß ich. Wir haben auch noch nie vor so einem Laden gestanden. Ich denke, ich werde mich dort mal umschauen.«
    Harry verzog die Lippen. »Dauert das lange?«
    »Länger.«
    »Und was machen John und ich?«
    Dagmar tippte ihren Partner gegen die Brust. »Da ihr euch bestimmt keine Krachlederne kaufen wollt, ruht euch einfach aus. In der Nähe des Parkplatzes gibt es doch den großen Biergarten. Oder habt ihr das vergessen?«
    »Niemals«, sagte ich.
    »Dann ist das doch der ideale Treffpunkt.«
    Harry küsste Dagmar auf die Lippen. »Deine Ideen sind super. Das habe ich schon immer gewusst.«
    »Okay, ich komme dann dorthin.«
    »Lass dir
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