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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur
Autoren: Dämonenkiller
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hast du gesehen?"
    Er faßte das schwarzhaarige Mädchen bei den Schultern. Dunja sah ihm ins Gesicht. Abi wußte, daß Dunja wieder hochgradig gefährdet war. Denn so wie sie einen Traumkontakt gehabt und einen Werwolferspürt hatte, würde auch der Werwolf wissen, daß er auf diese Weise entdeckt worden war.
    „Er will töten", sagte Dunja erregt. Ihre Nasenflügel bebten. „Jetzt, am hellen Tag. Du mußt es verhindern, Abi."
    „Weißt du, wer er ist?" stieß der Däne hervor. „Und wo er töten will?"
    „Ich… ich weiß es nicht", sagte sie. „Der Kontakt war nur kurz… der Traum… ich hatte Angst und befreite mich. Abi… ich möchte hier fort."
    „Versuche dich zu erinnern. Irgendwelche Merkmale", sagte der Däne. „Fiel dir etwas an dem Werwolf auf? Konnte er seinerseits dich erkennen?"
    „Vielleicht", sagte Dunja. „Vielleicht hat er mich erkannt. Ich kann es nicht sagen. Ich wünschte, ich wäre nicht in diese Sache hineingezogen worden. Du mußt… warte." Sie entwand sich seinem sanften Griff und griff nach einem Blatt Papier und einem Stift. Rasch skizzierte sie mit fahrigen Strichen einen Straßenzug, Bäume, einen Flachbau. Im Hintergrund erhob sich ein Wachturm. Die Bäume waren schneebedeckt, und einer von ihnen besaß einen besonders breiten Querast, der fast bis auf die Straße reichte.
    „Hier", sagte sie. „Das habe ich gesehen. Dort bewegte sich der Wolfsmann."
    Abi Flindt betrachtete die Zeichnung. Er versuchte sich zu erinnern, ob er eine ähnliche Stelle irgendwo hier im Raketenzentrum gesehen hatte. Aber es wollte ihm nicht einfallen.
    „Hast du selbst diese Stelle schon einmal im Wachzustand gesehen, Dunja?" drängte er. Sie schüttelte den Kopf. Sie war doch kaum hinaus gekommen. Sie hatte Angst, sich außerhalb des Zimmers zu bewegen. Sie besaß nicht einmal einen Lageplan des Lagers.
    Plötzlich zuckte Flindt zusammen.
    „Ich weiß, wo es ist", stieß er hervor. „Ich kümmere mich darum, Dunja." Er verließ das Zimmer und stürmte in Dorians und sein Quartier. Dort rüstete er sich mit dem Weihwasser und einigen Gemmen aus. Die Pistolen waren ihnen abgenommen und noch nicht wieder zurückgegeben worden.
    Kiwibin mußte ihm helfen! Aber wo konnte der Russe stecken? Er hatte gesagt, er wolle mit Moskau sprechen. Wahrscheinlich würde er dazu nicht das Telefon benutzen, sondern den Funk, und zwar verschlüsselt. Das verringerte die Abhörmöglichkeiten. Abi stürmte nach draußen und sah sich um. In einiger Entfernung entdeckte er einen Funkmast. Er rannte auf das Gebäude zu. Die Kälte schnitt ihm ins Gesicht und wollte ihm den Atem nehmen. Einige Male rutschte er im Schnee aus und konnte sich gerade noch abfangen. Schließlich erreichte er das Sendegebäude. Die beiden Wachtposten hielten ihn auf.
    „Ich muß zu Kiwibin", keuchte Flindt. „Er ist doch da drinnen, oder? Kiwibin! Ich muß mit Kiwibin sprechen."
    Sie verstanden ihn nicht oder wollten ihn nicht verstehen. Flindt redete mit Händen und Füßen. Schließlich wandte sich einer der beiden Männer um und betrat das Gebäude. Ein paar Minuten später kam er mit dem bärtigen KGB-Mann zurück.
    „Was ist los, Brüderchen Flindt?" fragte der Dämonenjäger. „Warum so aufgeregt?"
    Flindt sprach von Dunjas Traumkontakt. Kiwibin hörte zu. Dann nickte er. „Ich kann jetzt hier nicht sofort weg", sagte er. „Ich warte auf eine Rückantwort aus Moskau. Versuche Hunter zu finden.
    Und…" Er griff unter die Jacke und zog seine Pistole aus dem Schulterholster. „Silber", sagte er. „Laß sie dir nicht abnehmen, Brüderchen Flindt."
    „Wo ist Dorian?"
    „Ich weiß es nicht", sagte Kiwibin.
    Flindt nickte. Er rannte wieder los. Er wußte jetzt genau, wo sich die gezeichnete Straße befand. Wieder rannte er, und er hoffte, daß er nicht zu spät kam. Plötzlich sah er die ZIL-Limousine. Das zweistöckige Gebäude, vor dem sie sich befand, war unbewacht.
    Das erstaunte den Dänen. Er mußte als sicher annehmen, daß man dem Kommissar aus Moskau hier Unterkunft zur Verfügung gestellt hatte, aber warum war gerade dieses Haus nicht bewacht, während vor jeder anderen Tür Wächter standen? Nun, Flindt konnte es in diesem Moment nur recht sein. Er betrat das Haus und fand sich in einem Treppenflur wieder. Er lauschte.
    Alles war still.
    Und dann war da plötzlich Poltern und Dröhnen. Ein Schrei aus einer Männerstimme. Sie kam von oben. Flindt stürmte die Treppe hinauf. Rechts und links zweigten Türen ab. Er riß
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