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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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Frachtraumer ein und paralysierten die Männer und Frauen in den Hangars, bevor die überhaupt wußten, wie ihnen geschah.
    Die halbe Besatzung der HUNOR war mit einem Streich ausgeschaltet, ohne Chance auf Gegenwehr. Daß die Aktion nicht ganz ohne Opfer ausgehen würde, war kalkuliert. Die Gardisten handelten, ohne sich miteinander verständigen zu müssen. Was da in dem Frachter ablief, war bis ins Detail geplant - soweit sich überhaupt etwas planen ließ, wenn eine zweite Partei ein Wörtchen mitzureden hatte und den Unsicherheitsfaktor in der Rechnung darstellte.
    Und der Besitzer der HUNOR, ein gewisser Spathar von Saleon, hatte ganz offensichtlich nicht vor, sich sang- und klanglos zu ergeben. Der erste heftige Widerstand schlug den Männern der Spezialeinheit entgegen, als sie sich teilten und die eine Gruppe versuchte, die Bordsyntronik unter ihre Kontrolle zu bringen, während die zweite die Zentrale angriff.
    Dort verschanzten sich der Kommandant, gleichzeitig Besitzer der HUNOR, und der Kern seiner Mannschaft.
    Die Gardisten erwiderten das Feuer, das Arkoniden, Springer und Aras auf sie eröffneten, mit weiterem Einsatz von Paralysestrahlern. Diese Raumfahrer hatten es nach dem automatischen Alarm nicht mehr geschafft, rechtzeitig die Zentrale oder andere abgesicherte Bereiche aufzusuchen. Sie hatten keine nennenswerte Kampferfahrung. Schon gar nicht konnten sie es länger als wenige Minuten mit Männern aufnehmen, die sich im Schutz ihrer supermodernen TRUVSysteme durch die thermischen Gewalten der ihnen entgegenschlagenden Salven arbeiteten und einen Schützen nach dem anderen ausschalteten.
    Die Transport- und Verteidigungssysteme, absolute Spitzenprodukte der neuarkonidischen Technologie, schmiegten sich wie eine rückenlange Panzerschale von hinten an ihre Träger und ließen ihnen jeden Spielraum für schnelles Handeln. Ihre Sensoren und Pikosyns erfaßten schneller jede Lage und jede Gefahr, als es das organische Gehirn je vermocht hätte. Schutzfelder bauten sich wie von selbst auf, Transport- und Kommunikationssysteme reagierten auf den knappsten Befehl.
    Der Trupp, dessen Ziel der Schiffssyntron war, hatte die schwierige Aufgabe, die Selbstzerstörung der HUNOR durch den Kommandanten zu verhindern. Es war unmöglich gewesen, den Syntron durch ZEKO-MARK direkt zu erreichen und zu beeinflussen. Der Kommandant hatte dafür gesorgt, daß er auf diese Weise nicht matt gesetzt werden konnte, ohne daß nur ein einziger Schuß fiel.
    Das zeugte nicht nur von Raffinesse, sondern auch davon, daß Spathar immer und überall mit dem Auffliegen seiner wahren Geschäfte rechnete und seine besonderen Vorkehrungen getroffen hatte. Das in ZEKOMARK vorhandene Persönlichkeitsbild stellte eine zusätzliche Warnung dar.
    Wenn Spathar seine Felle davonschwimmen sah, würde er sich, seine Mannschaft, sein Schiff und alles in die Luft jagen, was sich im Umkreis von vielen Dutzend Meilen befand und nicht' durch Schutzfelder ausreichend abgesichert war.
    Atlan beobachtete die Aktion von einem Gleiter aus, der vom Zentralen Leitsystem gesteuert und daran gehindert wurde, in die definierte Sicherheitssperrzone um den Raumhafen einzudringen, der für den normalen Verkehr weiträumig abgeriegelt worden war. Nur wer unmittelbar an der Aktion beteiligt war, durfte sich auf dem gefährdeten Gelände bewegen. Es herrschte absolutes Start- und Landeverbot. Die im Orbit um Arkon Iparkenden Schiffe hatten genaue Anweisungen für die Sicherheitskorridore erhalten, die sie bis zu einer Entwarnung zu räumen hatten.
    Neben Atlan saß Kassian, die Hände in die Sitzlehnen gekrallt und den Oberkörper weit vorgebeugt. Die Augen des jungen Mitglieds der Orbanaschol-Familie waren feucht.
    Seine Blicke schienen sich in das 3-D-Bild hineinbrennen zu wollen, das ihm, Atlan und dem Beobachter des Imperialen Rates, Galaman, die HUNOR und ihre Umgebung am Rand des gewaltigen Hafengeländes so zeigte, als schwebten sie nur wenige hundert Meter darüber.
    Die in der Nachbarschaft der HUNOR stehenden Raumer waren allesamt Attrappen, längst ausgediente Frachtkähne, exotisch wirkende Gefährte von ehemaligen Besuchern der Kristallwelt, oder eindrucksvoll aufpolierte Privatjachten. Dennoch lagen jetzt auch sie, wie der gesamte Hafen, unter einem raffiniert gestaffelten Netz von starken Schirmfeldern. Die HUNOR war von einer rötlich flirrenden Glocke umgeben, die im schlimmsten Fall die Explosionsgewalten des Frachters gegen ihn selbst lenken und
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