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1561 - Der Überfall

Titel: 1561 - Der Überfall
Autoren: Unbekannt
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wurde ich ausgestoßen. Ich fand meine toten Gefährten und die Trümmer von Robotern, fragte den Syntronverbund des Schiffes ab und erfuhr, was geschehen war.
    Dann entdeckte die Internbeobachtung euch, und ich vermutete, daß ihr nur das Aufräumkommando der Prizappa wart. Also versuchte ich, euch auszuschalten. Leider tauchte später noch einer der Hyperraumspringer auf und griff mich mit einer Waffe an, die ich ihrer Wirkung wegen als Malmstrahler bezeichnete. Ich konnte ihn vernichten, wurde aber selbst verwundet. Mein Tod ist nahe, und damit wäre der Traum meines Volkes von einer neuen Welt in dieser Galaxis ausgeträumt."
    „Ihr sucht Siedlungswelten?" warf Ler-O-San ein. „Mein Volk sucht eine neue Heimat", antwortete der Dawlure. „Wir sind auf Dawlur nicht mehr sicher, ja in ganz Ogramegra nicht."
    „Warum?" wollte Rhodan wissen. „Es gibt Vorurteile bei den anderen Völkern unserer Galaxis", erklärte Sayator. „Und eine grundlose Furcht vor uns. Daraus resultierte unversöhnlicher Haß."
    Perry Rhodan nickte verstehend. „Aus Furcht wird sehr oft Haß, auch wenn die Furcht unbegründet ist. Wer übergeordnete Fähigkeiten besitzt, ist besonders gefährdet."
    „Was meinst du mit übergeordneten Fähigkeiten?" fragte der Dawlure mit bebender Stimme, und seine Augen schlossen sich, als wollte er sich dadurch unsichtbar machen. Diese Reaktion ließ Rhodans Ahnung zur Gewißheit werden. „Ihr Dawluren könnt ein paar Sekunden in die Zukunft sehen", stellte er fest. „Ich ahnte schon so etwas, als ich aus einer deiner Reaktionen erkannte, daß du wußtest, in welche Richtung wir uns wenden wollten, bevor wir unsere Absicht realisieren konnten. Du mußt vorher gesehen haben, wie wir in diese Abzweigung eindrangen."
    Sayator ächzte, sagte aber nichts. „Als ich später sah, daß du bereits innerhalb des Antigravschachts, in dem du nach unten gehen wolltest, umgekehrt warst, bevor ich einflog, war ich ziemlich sicher", erzählte Rhodan. „Darauf wäre ich nicht gekommen", meinte Sato Ambush. „Ich wahrscheinlich auch nicht, wenn ich nicht vor ein paar Jahrtausenden mit Intelligenzen konfrontiert worden wäre, die eine Zehntelsekunde in die Zukunft sehen konnten. Wir nannten sie Generäle: wegen der transparenten, mit einer gelbroten Masse gefüllten kugelförmigen Behälter auf ihren Schultern, die uns an Epauletten erinnerten, wie die Generäle früherer Erdgeschichtsepochen sie trugen. In Wirklichkeit handelte es sich um künstlich aufgepfropfte Zeitaugen. Gibt es eine Beziehung zwischen diesen Zeitaugen und eurer Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, Sayator?"
    „Nein!" sagte der Verletzte entschieden.
    Diese kategorische Verneinung war es, die Perry Rhodans Argwohn weckte. Wie konnte der Dawlure so sicher sein, daß da keine - und wenn noch so uralte - Beziehung bestand? „Wie heißt die Galaxis, aus der du kommst?" forschte der Terraner weiter.
    Aber der Verwundete antwortete nicht. Er hatte die Augen geschlossen und atmete schnell und flach. Die zuvor bronzefarbene Haut seines Gesichts war schmutziggelb geworden. „Er stirbt!" flüsterte Rhodan Ambush zu. „Hast du eine Ahnung, wie wir ihm helfen können, Sato?"
    „Indem wir ihn sterben lassen", antwortete der Pararealist. „Wir haben kein Recht, seine Leiden künstlich um ein paar Minuten zu verlängern, um einige Informationen mehr zu erhalten."
    „Aber vielleicht sind solche Informationen von großer Bedeutung für uns", wandte Ler-O-San ein. „Das wäre möglich", erwiderte Rhodan. „Doch der Zweck heiligt nicht die Mittel."
    Sanft bettete er den Dawluren in eine bequeme Lage, schüttete etwas Wasser aus seiner Trinkflasche auf ein Stück Verbandsmull, wusch ihm das Gesicht und feuchtete ihm die trockenen Lippen an.
    Ein paar Sekunden später öffnete Sayator die Augen, blickte Rhodan dankbar an und flüsterte: „Freund!"
    Er seufzte, schloß die Augen wieder und schien endgültig den Geist aufzugeben. Doch dann richtete er plötzlich den Oberkörper auf, starrte aus schreckgeweiteten Augen zwischen Rhodan und Ambush hindurch und stieß warnend hervor: „Hyperraumspringer!"
    Im nächsten Moment brachen seine Augen, sein Atem stockte, und er sackte tot zusammen.
     
    *
     
    Perry Rhodan und der Pararealist fuhren herum und griffen nach ihren Waffen. Als sie den in zirka einem halben Meter Höhe befindlichen, 30 Zentimeter durchmessenden Diskus aus schwarzem Metallplastik sahen, aus dessen Unterseite ein Ding ähnlich einem
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