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1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

Titel: 1557 - Die Blutbraut aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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sich noch immer vom Blut der Menschen, und das würde sich auch jetzt nicht ändern, was ich als ein Problem ansah.
    Im Nebenraum hatte sie auf mich gewartet. Sie saß in einem Klubsessel und hatte die Beine von sich gestreckt. Ihre Hacken berührten dabei den roten Steinfußboden.
    »Wieder da?«
    »Das siehst du doch.«
    »Du bist lange weg gewesen.«
    »Meine Sache.«
    Sie lachte. »Oder ist dir der Zwerg erneut erschienen?« Damit meinte sie den kleinen Magier.
    »Nein, ich habe mir Wasser geholt und nachgedacht.« Nach dieser Antwort setzte ich mich in den zweien Korbstuhl, schraubte die Flasche auf und löschte meinen Durst.
    »Worüber hast du nachgedacht? Ha, lass mich raten: Über die Blutbraut.«
    »Auch.«
    »Und?«
    »Sie ist noch nicht da.«
    »Oder du hast sie nicht gesehen.«
    »Das kann auch sein.« Ich schraubte die Flasche wieder zu. »Aber was ist mit dir, Justine? Hast du sie denn nicht gespürt? Ihre Nähe, ihren Geruch, wie auch immer.«
    »Nein.«
    Die Antwort hatte für mich nicht überzeugend geklungen. Ich wusste nicht, ob ich ihr trauen konnte. Justine zog oft ihr eigenes Spiel durch. Daran hatte ich mich schon gewöhnt, obwohl wir diesmal auf einer Seite standen.
    Leider hatte sie auf ihre übliche Kleidung nicht verzichtet. Dünnes Leder, das ihre Haut umspannte wie ein Etui. Das Oberteil mit dem tiefen Ausschnitt, aus dem ein Teil ihrer festen Brüste quoll. Hinzu kam das sehr helle blonde Haar, das ein fast perfektes Gesicht umrahmte. Bei ihm kam mir immer der Vergleich mit einer Barbie-Puppe in den Sinn, und deshalb weigerte ich mich auch, ihr Gesicht als menschlich zu bezeichnen. Es war künstlich, aber es passte zu ihr, denn sie war für mich ebenfalls ein Kunstgeschöpf.
    »Was willst du jetzt machen, John?«
    »Warten.«
    »Hier?«
    »Ja, wo sonst?«
    »Und auf wen oder was willst du warten?«
    »Nicht darauf, dass die Blutbraut plötzlich hier erscheint und mich als Bräutigam nehmen will. Ich denke, dass wir noch von Myxin Besuch erhalten werden, der uns einen Tipp gibt, was wir unternehmen können. Das ist alles.«
    Die Cavallo schaute mich aus ihren eiskalten Augen an und schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht deine Art, John. Du nimmst doch sonst alles selbst in die Hand.«
    »In diesem Fall nicht.«
    »Okay, das habe ich gehört.« Sie zog die Beine an und stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf.
    »Willst du weg?«, fragte ich.
    »Sicher, Partner. Einer muss sich ja in der Gegend umsehen.«
    Nach dieser Antwort leckte sie über ihre Lippen, was mir nicht gefiel, und ich spürte Wut in mir aufsteigen.
    »Kein fremdes Blut!«, flüsterte ich ihr zu.
    »Ach. Und wovon soll ich satt werden?«
    »Du bist nicht allein.«
    Sie lachte mich scharf an. »Ich weiß, John, aber ich werde mich trotzdem so verhalten, als wäre ich es.«
    Das hatte ich befürchtet. Leider war mir auch klar, dass ich sie nicht aufhalten konnte, und mir kamen immer mehr Zweifel, ob ich die richtige Partnerin an meiner Seite hatte…
    ***
    Kosta Gavos trat unwillkürlich einen Schritt zurück, obwohl er den Fremden überragte. Aber er war eine Person, wie er sie noch nie gesehen hatte. Er war so völlig anders als die übrigen Menschen, die er kannte.
    Klein, eine grünliche Haut, ein langer Mantel, der praktisch ein Dreieck bildete und nichts von seinem Körper zeigte. Hinzu kam das flache Gesicht, und so entstand bei Kosta der Eindruck, einen Außerirdischen vor sich zu haben.
    Myxin lächelte dünn, bevor er feststellte: »Du hast wohl einige Probleme mit meinem Aussehen?«
    »Das kann man so sagen.«
    »Aber du musst dich nicht fürchten. Ich bin gekommen, um dir zu helfen. Das heißt, ich habe dir schon geholfen, indem ich dich hierher an diesen Ort schaffte.«
    »Und - und - wie ist das passiert?«
    »Es gibt Geheimnisse, die man besser nicht ausplaudern sollte«, erklärte Myxin.
    »Aber ich kann dir sagen, dass die Vergangenheit leider nicht vernichtet ist. Sie hat sich wieder gezeigt. Und du hast sie gesehen, mein Freund.«
    »Ich bin Kosta Gavos.«
    »Und ich will, dass es auch so bleibt. Du sollst nicht zu ihrem Bräutigam werden.«
    Kosta hatte den Satz gehört und wusste gar nichts mehr. Er konnte nur den Kopf schütteln, was Myxin gut verstand.
    »Sie will dich als Bräutigam. Sie ist auf der Suche nach einem Partner. Sie war schon damals auf der Suche, aber das liegt mehr als zehntausend Jahre zurück. Jetzt ist sie wieder da.«
    Kosta verstand die Welt nicht mehr. Sein eigenes Schicksal war
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