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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar
Autoren: Unbekannt
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Vorsteher weigerte sich, weiterzudenken. Jeder Gedanke war angenehmer als dieser. „Und was ist jetzt?" schrie Faragit durch den Lärm. Blitze teilten den Horizont in eine rauchende und eine brennende Hälfte. „Wir haben Tote, Verwundete. Du hättest das verhindern können!"
    „Nein!" gab sie ebenso laut zurück.
    Nikki Frickel hatte die Fäuste geballt, ihre Augen verengten sich.
    Faragit konnte sehen, wie gern sie jetzt dort oben gewesen wäre. All die Unterschiede zwischen ihren Charakteren wurden ihm innerhalb eines Augenblicks geballt bewußt. Sie war eine Kämpferin – er ein Bauer. „Verhindern konnte ich gar nichts! Ich konnte nur hoffen, daß die Monkin stillhalten! Denn so wird das Problem ein für allemal gelöst!
    Jedenfalls, was Drumbar angeht!"
    Eine furchtbare Explosion erhellte den Himmel. Faragit sah ein Kugelschiff, das Feuer gefangen hatte. Es stürzte ab, geradewegs auf den drumbarischen Äquatorialozean zu. Bald hatte der Vorsteher es aus den Augen verloren, und als Beweis, daß er nicht geträumt hatte, donnerte ein verheerender Wirbelsturm über Ybor hinweg.
    Er und alle anderen wurden zu Boden geworfen.
    Als er den Kopf wieder heben könnte, war die Schlacht vorbei. Die verbliebenen fünf Monkin-Schiffe schwebten ohne Schutzschirme über der Siedlung. Und einen Kilometer darüber hing die Flotte. Die Übermacht war erdrückend.
     
    8.
     
    Es handelte sich um achtzig arkonidische Kampfraumer, so erfuhr er später, unter dem Kommando des Flaggschiffs ATLANTIS.
    Innerhalb eines Tages wurden die Monkin aus ihren Schiffen geholt und entwaffnet. Liici-Pjee-Nyr hatte seine Chancenlosigkeit erkannt.
    Er und seine Leute wurden am nächsten Tag fürs erste in einem neuen Gefangenenlager untergebracht.
    Eine Menge Prominenz befand sich nun auf Drumbar. Der legendäre Atlan, die beiden Friedensstifter, außerdem hatte sich für die nächsten Tage zu allem Überfluß noch Perry Rhodan angekündigt. Und er, Faragit, wußte nicht, was er unter all diesen Leuten sollte. Seine Probleme schienen um keinen Deut geringer, weil schon das eine, gewisse Problem für ihn viel zu viel war.
    Dennoch – er konnte nicht länger weglaufen. Während der Nacht hatte sich Faragit einen Plan zurechtgelegt. Nuurim... Er liebte sie so sehr, wie er außer Ruuba nie ein Wesen geliebt hatte. Und doch war er gezwungen, etwas zu tun, wofür er sich sein Leben lang hassen würde.
    Seine einzige Chance lag darin, sie selbst die Wahl treffen zu lassen.
    Die Bionten von Ybor feierten ausgelassen. Während Nuurim mit Nikki Frickel, Atlan und den anderen den Wein der Siedlung tranken, schlich er sich fort. In seiner Hütte lag Nuurims Schutzanzug. Da war die Waffe.
    Mit spitzen Fingern zog er den Strahler aus dem Futteral. Ein paar Minuten brauchte er, bis er die Technik begriffen hatte – doch dann tat er entschlossen das, was er einfach tun mußte. Er brauchte Gewißheit.
    Er nahm sich das Energiemagazin der Waffe vor.
    Fünf Minuten brauchte er für die Manipulation, anschließend steckte er die Waffe ins Futteral zurück und wartete mit finsteren Gedanken ab. Faragit stellte sich vor den Spiegel. Im fahlen Licht bot er das Bild eines mißgestalteten Monsters, mit zwei verschiedenen Augen, schiefem Körperbau, mächtigem Leib, dem man die Kraft darin nicht ansah. Und der dünne Hals, der eigentlich kaum die Hälfte hätte tragen können...
    Das Geräusch der Tür ließ ihn heftig zusammenzucken. „Hier bist du also", sagte sie.
    Nuurim dak Alban kam mit kleinen Schritten heran, schmiegte sich eng an ihn und fuhr mit beiden Händen über seinen Bauch, seine Schultern, seine Wangen. „Ja."
    „Ich bin so froh, daß alles vorbei ist. Ich habe solche Angst gehabt."
    „Die hatten wir alle. Jedenfalls alle außer Nikki."
    Die Biontin lachte übermütig und versuchte, ihn aufs Bett zu werfen. Faragit stand fest wie ein Baum – er wog hundertachtzig Kilo, sie dagegen war gerade einsfünfundsechzig groß. Ihre Bemühungen nutzten nichts, er wankte nicht einmal. „Was ist los mit dir?" fragte sie. „Ich spüre, daß du bis ins Innere verkrampft bist! Faragit! Es ist vorbei!"
    Nun setzte sich der Vorsteher. Das Bett knarrte unter seinem Gewicht. Er rieb sich die Nase, holte ein paarmal tief Luft und sagte: „Nein, Nuurim. Es ist noch nicht ganz vorbei. Ich weiß Bescheid über dich."
    „Bitte?"
    Er sah, wie sie blaß wurde, bemerkte aber auch das fast ansatzlose Umschalten von Übermut zu gespielter Unschuld. „Du hast ganz
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