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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar
Autoren: Unbekannt
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Dorina Vaccer und Aramus Shaenor machten von allen Gefangenen fast noch den unglücklichsten Eindruck. „Wie geht es euch?" fragte er. „Wir sind verzweifelt", antwortete Aramus Shaenor. Seine eisengraue Flammenfrisur wirkte an diesem Ort nicht mehr im mindesten gepflegt, sondern stand wirr zu allen Seiten ab. „Das ist uns nie vorher passiert. Die Macht unserer Worte hat versagt."
    „Aber ich spüre den Zauber genau, ihr irrt euch!"
    Dorina Vaccer zuckte hilflos mit den Schultern. „Du schon – und auch die meisten anderen. Aber es gibt einige wie Liici-Pjee-Nyr, die nicht auf uns hören. Wir kommen an sie nicht heran."
    Faragit konnte nicht ermessen, was das für linguidische Friedensstifter bedeutete. Doch es schien, als sei für die beiden eine Welt zusammengebrochen. „Wir kommen auch so hier heraus", frostete er. „Ach? Und wie?"
    Nikki Frickel war aufgestanden und hatte sich zu ihnen gestellt. „Das mußt du wissen!" sagte er. „Du hast keine Angst vor den Monkin. Du bist sicher. Das hat einen Grund, nicht wahr?"
    „Ich weiß nicht, wovon du redest."
    „Auch wir haben das bemerkt", stellte Dorina Vaccer fest. „Aber wir akzeptieren, daß du nicht reden möchtest."
    Nikki Frickel lächelte dünn.
    Als er dieses Lächeln sah, wäre Faragit vor Wut und Frustration fast explodiert. „Für mich gilt diese Rücksicht nicht", meinte er dann gepreßt. „Seht, sie hat sich sogar den Schutzanzug abnehmen lassen.
    Ich bin sicher, hättest du gekämpft, sie hätten dich noch lange nicht bekommen."
    „Na und?" meinte die Kommandantin wegwerfend. „Was heißt das schon?"
    „Es heißt, daß du etwas weißt, wovon du niemandem etwas erzählt hast! Etwas, was dich sicher macht!"
    „Vielleicht hast du recht, Vorsteher. Eines verspreche ich dir: Wenn es soweit ist, erfährst du es als erster."
    Die Hälfte des Tages verging ohne Zwischenfall.
    Dann aber vernahm er ein dumpfes, weit entferntes Dröhnen – und gewahrte aus den Augenwinkeln die Wächter, die auf der anderen Seite des Zaunes standen. Sie rannten, als ginge es um ihr Leben.
    Dennoch erreichten einige von ihnen nicht mehr den Monkin-Raumer, der plötzlich mit Katastrophenwerten abhob. Es war ein Wunder, daß die Gefangenen mit dem Leben davonkamen.
    Ungeheurer Sog wirbelte sie wie trockenes Laub durcheinander, das Donnern betäubte sekundenlang jedermann.
    Und oben am Himmel kreuzten sich von einem Augenblick zum anderen farbige Leuchtstreifen. Zuerst ein Dutzend, dann eine unüberschaubare Menge.
    Faragit kam auf die Knie. Mit geballten Fäusten robbte er zu Nikki Frickel, die sich ein paar Meter weiter gerade aufrappelte. „Du hast doch Hilfe gerufen, nicht wahr, Kommandantin?" ‘Das letzte Wort spuckte er aus wie eine Beleidigung. „Aber nicht die TABATINGA. Auch nicht die Linguidenschiffe."
    „Du hast recht." Das Gesicht der Frau war triumphierend nach oben gekehrt. „Weder mein Schiff noch die der Friedensstifter! Ich habe einen alten Freund gerufen, sein Name ist Atlan!"
    „Ich kenne diesen Namen..."
    Nun legte auch Faragit den Kopf in den Nacken, und er erkannte auf Anhieb ein unglaubliches Gewirr aus Leuchtspuren über dieser Region. Mindestens fünfzig Schiffe tummelten sich dort übereinander, umeinander. Jedenfalls sah es vom Boden so aus doch er wußte, daß dort in Wahrheit strenge Ordnung herrschte.
    Nikki Frickel hatte eine Flotte zu Hilfe gerufen! Eine überwältigende Übermacht von Schiffen der Galaktiker. „Warum hast du nichts gesagt?" warf er ihr vor. „Du hast uns alle im Glauben gelassen, wir müßten die Probleme selber lösen!"
    Nikki Frickel lachte böse. „Ich hatte gute Gründe, Faragit! Weißt du noch, als du mit deinen Leuten das Zeughaus Verteidigt hast? Die Monkin hätten sich in diesem Stadium noch ohne viel Federlesen einfach bedient, hätten sie nur den Standort der Waren gekannt.
    Ohne euer kindisches Spiel um Würde und Macht. Sie wußten es nicht! Und doch waren sie zur Stelle, kaum daß wir angekommen waren!" – „Und? Was soll das?"
    Ein greller Lichtschein blendete plötzlich seine Sicht, fürchterliche Donnerschläge ließen selbst die Erde erzittern. „Ganz einfach, Vorsteher! Du hast unter deinen Leuten einen Verräter! So hielt ich es für sicherer, meinen Plan niemandem bekanntzumachen. Weder die Friedensstifter noch meine Leute haben Bescheid gewußt."
    Ihre Worte riefen eine furchtbare Erinnerung in ihm wach. Mics Beobachtung. Er hatte dem Fleischberg nicht geglaubt, doch jetzt...
    Der
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