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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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Atmosphäre und Wasser in jeder Form fehlten.
    Die Oberfläche Lunas war heute zum überwiegenden Teil bebaut.
    Hier allerdings gab es nur eine einzige künstliche Siedlung.
    Die Kuppelstadt präsentierte sich als eine kreisförmige Fläche mit einem Durchmesser von etwa 3,5 Kilometern. Das leicht schimmernde Gebilde bestand aus einer großen Zahl ineinander verschachtelter Kuppeln, die in Höhen von einhundert bis zweihundert Meter ragten.
    Icho Tolot wählte seinen Kurs nun so, daß er gar nicht in die Nähe der Kuppelstadt kommen konnte. Er flog eine riesige Schleife im Ortungsschutz der stark gekrümmten Oberfläche. Der schon vorher geortete Bergrücken bot ihm während der endgültigen Annäherung und während der Landephase eine ausgezeichnete Deckung.
    Da unten befand sich auch der einzige Krater, der südlich von Sagno Ciff erwähnenswert war. Er durchmaß etwa zwanzig Kilometer.
    In einer kleinen Nische am Kraterhang ging er zu Boden. Von hier setzte er seinen Weg zu Fuß fort, bis er den Grat erklommen hatte. In der Ferne schimmerte die Kuppelstadt.
    Er desaktivierte alle technischen Systeme. Nur den Syntron und den Passivorter für energetische Strahlung ließ er eingeschaltet.
    Die Kuppelstadt ergab ein flächendeckendes Echo. Mit Hufe der Syntronik wurde dieses Echo, dann das der in einiger Entfernung fliegenden Gleiter künstlich ausgeblendet. Die Reflexe auf dem Bildschirm verschwanden.
    Ein einziger schwacher Fleck blieb bestehen. Die Ortsbestimmung ergab, daß er sich außerhalb der Kuppelstadt befinden mußte. Icho Tolot nahm mehrere Messungen und Peilungen vor, dann hatte er die Strahlungsquelle lokalisiert.
    In Richtung der Kuppelstadt gesehen, lag sie seitlich von ihm etwa zwischen dem Rand des großen Kraters und der Siedlung selbst. Die Entfernung von hier bis zu dem Objekt betrug etwa sieben Kilometer.
    Und sieben Kilometer war diese Quelle auch vom Rand der Kuppelstadt entfernt.
    Der Haluter packte seine Ausrüstung zusammen. Sein Ziel stand fest. Er mußte dieses Objekt untersuchen und prüfen, ob sich sein Verdacht bestätigte. Daß er sich dabei der Kuppelstadt nähern mußte, ließ sich nicht ändern. Er konnte aber eins tun, nämlich auf alle Energiequellen an seinem Körper verzichten. Vielleicht blieb er so weiterhin unentdeckt.
    Er ließ sich auf die Laufarme nieder und rannte mit mäßiger Geschwindigkeit los. Dabei wählte er, wo immer er ging, felsigen Untergrund, um seine Anwesenheit nicht durch in die Höhe geschleuderten Staub zu verraten.
    Die Strecke legte er in zwanzig Minuten zurück, ohne daß etwas geschah. Er hatte zusätzlich seine Funkempfänger eingeschaltet, aber außer ein paar Routinemeldungen blieb es auf allen Kanälen still.
    Als er sich dem Zielgebiet näherte, verringerte er die Geschwindigkeit und hielt Ausschau. Einige Fußspuren fielen ihm sofort auf.
    Sie kamen aus Richtung der Stadt und führten auf einen kleinen Meteoriteneinschlag mit steiler Außenseite zu, in den ihm der Einblick noch verwehrt war. Es mochten etwa zwanzig Spuren gleicher Form sein, und die gleiche Zahl führte auch wieder zurück.
    Das Problem war die Altersbestimmung dieser Spuren, denn auf dem atmosphärelosen Mond konnten die Abdrücke eine Stunde oder zehntausend Jahre alt sein.
    Icho Tolot sortierte zunächst durch optische Beurteilung die Spuren aus, die älteren Datums sein mußten, weil sie von anderen überdeckt oder verwischt worden waren.
    Auf diese Weise gelang es ihm nach einer Stunde Sisyphusarbeit tatsächlich, zwei Fußstapfen zu bestimmen, die jünger als alle anderen waren und die die gleichen Merkmale aufwiesen, also von den gleichen Stiefeln stammten. Die eine Spur kam aus Richtung der Stadt, die andere führte dorthin zurück.
    Nun setzte er die Temperatursonde seines SERUNS ein. Er bestimmte die Bodentemperaturen an verschiedenen neutralen Orten mit größter Genauigkeit. Der Syntron meldete eine einheitliche Temperatur von minus 121,395 Grad.
    Dann setzte er die Sonde an verschiedenen Fußspuren an. Auch hier ergab sich zunächst überall der gleiche Wert. Wenn wirklich eine Spur jüngeren Datums sein würde, dann mußte sie einen geringeren Temperaturwert aufweisen. Durch die Reibung beim Auftreten und durch die im Verhältnis zur Mondoberfläche viel wärmeren Stiefel mußte ein geringer Temperaturanstieg geschehen sein. Bei Spuren jüngeren Datums war dieser womöglich noch nicht ganz abgeklungen.
    Tolots Planhirn hatte berechnet, daß eine solche Differenz
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