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1551 - Die Linguidenforscher

Titel: 1551 - Die Linguidenforscher
Autoren: Unbekannt
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draußen in der Milchstraße leben fast ausschließlich Völker, die andersgeartet sind. Die knappe Zahl von vielleicht zwanzig Friedensstiftern reicht da nie und nimmer aus. Die Milchstraße wird binnen weniger Jahrzehnte erneut im Chaos versinken, wenn wirklich die Linguiden diese Führungsrolle übernehmen sollten. Das kann ich dir versichern."
    „Ich kann dir dazu nicht viel sagen", gab der Wissenschaftler offen zu. „Vielleicht bestehen deine Sorgen aus deiner Sicht zu Recht.
    Ich mache mir solche Gedanken jedenfalls nicht, und ich lebe gut damit. Wenn aber etwas an dem dran sein sollte, was du gesagt hast, dann ist es wohl Sache der Friedensstifter, sich darum zu kümmern."
    Reginald Bull behielt seinen letzten Gedanken für sich, aber er würde ihn bei der nächsten Gelegenheit Icho Tolot mitteilen: ES muß wahrlich sehr schlimm gestört sein, wenn es sich ausgerechnet diese Anarchisten als Leitvolk ausgesucht hatte!
    Sie kehrten an den Tisch zu den anderen zurück, aber sie trafen nur noch „Moses" an.
    Icho Tolot war mit Bothan Wuthor in einen Nebenraum des Blauen Salons gegangen. Bully sah sie dort vor einer großen Tafel stehen.
    Mehrere Punktstrahler erhellten eine bunte Landkarte. „Er will sich dort an einem Stadtplan zeigen lassen", erklärte Sikki Kapteyn, „wo es hier Museen oder andere sehenswerte Objekte für die Erforschung der linguidischen Vergangenheit gibt. Vee Yii Ly ist bei ihm. Er zeichnet alles auf, so daß wir sehr bald auf Erkundung gehen können," Bully und Genar Tintal setzten sich. „Der Hotelmanager erwähnte bei der Begrüßung, daß du auf dem Mond Sagno Ciff geboren worden bist." Der Terraner griff wahllos ein anderes Thema auf. „Wie sieht es denn dort aus?"
    „Eigentlich sehr trüb", meinte der Archäologe. „Nur Sand, Steine und Krater. Die Siedlung besteht allerdings aus einer liebevoll aufgebauten Kuppelstadt, die als Erholungszentrum für Besucher von Lingora dient. Man hat ein ganz anderes Lebensgefühl auf dem Mond."
    „Nach meinen Informationen hat Sagno Ciff keine Atmosphäre."
    „Das ist richtig." Genar Tintal nickte. „Ich sagte ja auch, es gibt dort nur diese eine Kuppelstadt, und in der wird die Atemluft künstlich erzeugt und festgehalten."
    „Herrscht da oben viel Betrieb?"
    „Eher wenig. Das meiste spielt sich in den Kuppeln ab. Ein paar Linguiden haben außerdem ihre Kima-Sträucher in der Mondlandschaft stehen. Als Freizeitspaß erkunden die Bewohner von Lingora oft die Umgebung."
    „Und auf diesem Außenposten wurdest du geboren?"
    „Ja, und ich bin stolz darauf. Ich bin damit nämlich in guter Gesellschaft. „ „Wie meinst du das?"
    „Auch Aramus Shaenor ist auf Sagno Ciff geboren. Du hast sicher von ihm gehört, einer unserer größten Friedensstifter. Im Augenblick der berühmteste Abkömmling des Teshaar-Systems."
    „Ich kenne den Namen", meinte Bull vorsichtig. Die plötzliche Erregung ließ er sich nicht anmerken. „Aramus Shaenor ist wesentlich jünger als ich, und er weiß sicher nicht viel von der Bindung zwischen uns. Wir gehören nämlich beide zu den wenigen Linguiden, deren Kima-Sträucher unter Schutzschirmkuppeln außerhalb der Stadt stehen."
    Genar Tintals Blick schien weit in die Ferne gerichtet, und Reginald Bull nutzte die Gelegenheit geschickt und ohne Skrupel aus. „Das ist sicher eine große Ehre für dich."
    „O ja! Du müßt wissen, es gibt südlich der Kuppelstadt einen großen Krater. Dort stehen zwei Kima-Sträucher nahe beieinander, nämlich meiner und der von Aramus Shaenor. Wir sind uns nie dort begegnet, obwohl es in weitem Umkreis die einzigen Sträucher sind."
    Der Archäologe lächelte versonnen. „Früher habe ich immer gedacht, ich müßte doch von der Nähe unserer Sträucher deutlicher profitieren. Als ich älter wurde, begriff ich, daß ich das auch tat.
    Aramus Shaenor hat mir etwas von seinem Frieden gegeben."
    Reginald Bull setzte einen verständnisvollen Blick auf. Er ließ sich seinen Triumph nicht anmerken, als er das hörte. Das konnte die Spur sein, die zu dem verschwundenen Friedensstifter führte
     
    3.
     
    Später, als sie allein auf ihren Zimmern waren, tauschten sie ihre Erfahrungen aus. Tolot wußte zu berichten, daß im Zentrum von Sharinam die Altstadt lag, die viele gut erhaltene Gebäude aufwies, die tausend Jahre und älter waren. Einige davon waren heute Museen und spiegelten wesentliche Abschnitte in der Entwicklungsgeschichte der Linguiden wider. „Das sind interessante
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