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1543 - Die Flammen-Furie

1543 - Die Flammen-Furie

Titel: 1543 - Die Flammen-Furie
Autoren: Jason Dark
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weit in der Zukunft lag. Hier hatte sie auch Freunde gefunden. Dabei dachte sie nicht nur an diejenigen, die den Untergang ebenfalls überlebt hatten wie Myxin, der kleine Magier, oder der Eiserne Engel. Nein, sie war auf John Sinclair und seine Freunde getroffen, die sie so manches Mal bei ihren harten Kämpfen unterstützt hatte, wobei es umgekehrt auch so gewesen war.
    Sie blieb an der Mauer stehen, schaute nicht über die Stadt und drehte sich um.
    Ihr Blick fiel auf das Restaurant, das etwas erhöht lag. Man konnte auch draußen sitzen, und wer das tat, der wurde durch dicke Glaswände vor dem Wind geschützt.
    Der Jogger war wieder verschwunden. Der Wind und die Kälte nicht. Es blieb auch bei dem herrlichen Ausblick weit ins Land hinein, wo der Winter längst Einzug gehalten und seine weiße Pracht auf die Berge gelegt hatte.
    Kara öffnete ihren Mantel. Sie würde ihn ablegen müssen, wenn es ernst wurde. Darunter trug sie eine schwarze Hose und einen lachsfarbenen Pullover. Ihre Schuhe hatten flache Absätze, so war sie in der Lage, sich schnell und sicher zu bewegen.
    Noch war von ihrer Feindin nichts zu sehen. Allerdings ging Kara davon aus, dass sie erscheinen würde. Jamina konnte sich keinen Bluff mehr erlauben, und Kara war froh, dass sie es geschafft hatte, diese Unperson aus der Stadt zu locken. So konnte sie dort keine Menschen mehr in Gefahr bringen.
    Alles musste so stimmen. Wenn nicht, dann…
    Sie wollte darüber nicht nachdenken. Auch an den Blick in die Tiefe hatte sie sich gewöhnt. Es war für sie wichtig, sich mit der Umgebung hier oben vertraut zu machen.
    Und dann fielen die ersten weißen Flocken. Lautlos segelten sie herab.
    Sie tupften gegen Karas Kleidung und auch auf ihre dunklen Haare, wo sie sofort schmolzen. Der Himmel war grau, aber bis die Dämmerung kam, dauerte es noch.
    Kara wartete. Sie blieb nicht an einer Stelle stehen. Sie ging auf und ab und wanderte auch dorthin, wo sie den Jogger gesehen hatte. Sie warf einen Blick auf den Weg, der leer war und von laublosen Bäumen gesäumt wurde.
    Sie hörte das Geräusch eines fahrenden Autos von links und stellte sich hinter einen Baum. Der dunkle Kombi fuhr vorbei in Richtung Hotel, das einige Hundert Meter entfernt lag.
    Kara hörte ein heiseres Bellen und eine Frauenstimme. Die Person mit dem Hund joggte wenig später an ihr vorbei, ohne nach rechts oder links zu schauen.
    Sie war wieder allein, und ihre Spannung wuchs.
    Kara konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ihre Feindin kneifen würde. Dieser Platz hier musste ihr einfach passen. Hier waren sie allein, hier konnten sie es austragen, obgleich Kara darauf hoffte, dass zwei ihrer Freunde im Hintergrund lauerten und sie eventuell rächten, wenn sie verlor.
    Der Schnee rieselte jetzt stärker. Die weißen Flocken erreichten den Boden und schmolzen nicht weg. Hier oben war es kälter als unten in der Stadt.
    Kara ging wieder auf die Mauer zu. Der Wind spielte mit ihrem Haar und drang unter ihren offenen Mantel. Sie fror nicht. Zu sehr war sie innerlich angespannt.
    Kein Besucher fuhr hoch.
    Keiner?
    Sie irrte sich, denn als sie den Kopf nach links drehte und zu der nächst höheren Aussichtsplattform schaute, die durch eine Treppe zu erreichen war, da zuckte sie zusammen, obwohl sie mit dem Erscheinen der Flammen-Furie gerechnet hatte.
    Jamina stand dort wie eine Königin, und in der rechten Hand hielt sie den Griff der Fackel…
    ***
    In den folgenden Sekunden passierte rein gar nichts. Abgesehen von den Flocken, die weiterhin lautlos aus den Wolken fielen und ihren Platz auf der Erde fanden. Auch der Wind hatte sich etwas gelegt. Es schien, als hielte die Natur plötzlich den Atem an, damit sich die beiden Frauen nur auf sich konzentrieren konnten und alles andere zur Nebensache wurde.
    Kara atmete tief ein. Es war ein Luftholen, das einfach hatte sein müssen. Lange genug hatte Jamina sie hier oben warten lassen. Jetzt war es so weit. Es gab kein Zurück mehr.
    »Du hast ja dein Versprechen gehalten, Kara!«
    »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Du solltest mich doch eigentlich kennen, Jamina. Ich habe mich immer gestellt, und es ist eigentlich ein reiner Zufall, dass wir hier stehen und nicht schon in Atlantis festgestellt haben, wer von uns beiden die Stärkere ist.«
    »Stimmt.«
    »Was willst du? Mich zur Hölle schicken?«
    Jamina lachte. »Frag nicht so dumm. Natürlich will ich, dass du aus der Welt verschwindest. Ich habe damals
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