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1541 - Das himmlische Stück

Titel: 1541 - Das himmlische Stück
Autoren: Unbekannt
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ungewöhnlich wäre? In den letzten Monaten vielleicht?"
    Einige der Vyynyit wurden unruhig.
    Ein junger Blue trat vor und wechselte rasche Worte mit Yeshki. Salaam Siin verstand, daß sein Name Fuly war. Doch trotz seines geschulten Hörvermögens kam er nicht hinter den Sinn der Worte. „Ich will es euch erzählen", sagte Yeshki. „Vor einigen Monaten erschien in der Kaverne Xiim etwas, das wir bis heute nicht begreifen. Wir nennen es das himmlische Stück. Es ist unser Heiligtum geworden, unser Glücksbringer."
    Salaam Siin und Gucky ließen sich das Objekt genau beschreiben.
    Immer stärkere Erregung ergriff Besitz von dem Sänger, als Yeshki auf die Umstände des Ereignisses zu sprechen kam. „Wir müssen es sehen!" rief Gucky schrill. „Führt uns hin, Yeshki!"
    Der Blue überlegte ein paar Sekunden. Er gab sich einen sichtbaren Ruck und meinte dann: „Gut.
    Ihr dürft uns begleiten. Wir Vyynyit ertragen das Licht der Sonne ohnehin nicht länger."
    Erneut wechselte Yeshki rasche Worte mit den anderen.
    Diesmal aber gelang es Salaam Siin, ein paar Brocken aufzuschnappen. Der andere machte sich furchtbare Sorgen. Er war der Meinung, sie seien schon viel zu lange fort. Seine Angst galt den Erzfeinden der Vyynyit, dem Stamm der Vecú.
     
    *
     
    Zehn Blues gingen voran und führten sie in einen dunklen Stollen. Jeder trug ein Bündel Holz; im Höhleneingang hatte ein ganzer Vorrat gelegen.
    Der Sänger und der Ilt schalteten die Lampen ihrer SERUNS an. „Ihr braucht kein Licht", sagte Yeshki. „Wir führen euch."
    „Das Licht ist uns lieber", entgegnete Salaam Siin.
    Dabei blieb es. Bald war das Ende des Stollens nicht mehr zu sehen.
    Statt dessen breitete sich an der Fels-Wand eine Art Pilzfläche aus; die Pilze leuchteten grünlich und verbreiteten einen leichten Schimmer. „Unsere einzige Lichtquelle", erklärte der Führer der Blues. „Wir nennen sie cholidische Pilze.
    In der Kaverne Xiim gibt es besonders viele."
    Der Stollen führte teilweise steil in die Tiefe. Ophaler gehörten nicht gerade zu den Kletterrassen, aber Salaam Siin hielt sich tapfer. Nebenbei erfuhren sie, welchem Umstand sie den Angriff zu verdanken hatten. Die HARMONIE war direkt zwischen Stollen und Oase gelandet; und hatte den kleinen Trupp damit vom Rückweg abgeschnitten. „Besser ein Angriff", erklärte Yeshki, „als daß ihr vielleicht den Stollen gefunden hättet. Wir hielten euch ja für die Cantar."
    Der Stollen sah aus wie natürlich gewachsen. Nur an manchen Stellen war vor langer Zeit gearbeitet worden.
    Salaam Siin erkannte Spuren von Metall-Werkzeug, ein paarmal sogar Schmelzspuren.
    Nachträglich erschauerte er. Das Gestein machte einen derart porösen Eindruck, daß allein der Gedanke an eine Energieentladung ihm Schauer über die Borkenhaut jagte. Eine einzige starke Explosion, und der Gang wäre für immer verschüttet. Sein feines Gehör nahm das Gurgeln von Wasser wahr.
    Die Geräusche drangen eindeutig durch den Fels; wahrscheinlich befand sich in unmittelbarer Nähe ein Wasserreservoir. Wenn man Yeshki glauben durfte, war die ganze unterirdische Kavernenlandschaft davon durchzogen. „Da vorn ist der Fluß", piepste Gucky.
    Der Ilt war merkwürdig still geworden, seit sie den Untergrund betreten hatten. „Weißt du, was mich bedrückt, Sänger?"
    „Ich ahne es."
    „Wenn hier etwas passiert, sind wir ausschließlich auf die SERUNS angewiesen. Ich kann uns nicht nach oben teleportieren. Meine telepathischen Fähigkeiten sind lahmgelegt. Dieses himmlische Stück ist schuld, darauf wette ich meinen Nagezahn."
    „Was ist mit Telekinese?"
    Der Mausbiber lachte schrill. „Nichts ist! Ich bin ein Wrack. Quasi nur ein halber Mensch."
    Salaam Siin wollte ein paar Akkorde der Belustigung ausstoßen. Doch allein die Absicht erinnerte ihn an seine eigene Misere. Inzwischen klang sein Gesang schlimmer denn je, völlig wirkungslos und schräg.
    Zumindest der Funkkontakt zu Beodu und zur HARMONIE stand.
    Die Vyynyit stockten vor dem unterirdischen Fluß und begannen, sich an Haken am Ufer entlangzuhangeln. „Kommt, Fremde! Hier entlang!"
    Salaam Siin und Gucky dachten nicht daran. Sie aktivierten die Antigravs ihrer Anzüge und schwebten gemächlich auf die andere Seite. Als die Blues sie erreichten, staunten sie mit offenen Mündern. „Weiter", befahl Yeshki. „Hoffentlich seid ihr wirklich nicht die Cantar ..."
    „Wir sind es nicht", versicherte der Meistersänger. Nur zu gern hätte er jetzt eine suggestive
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