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1541 - Ball der Vampire

1541 - Ball der Vampire

Titel: 1541 - Ball der Vampire
Autoren: Jason Dark
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Augen. »Jetzt sag nur nicht, dass du nicht kommen wirst!«
    »Natürlich komme ich. Nur nicht sofort. Ich muss noch etwas erledigen. Warte auf mich.«
    »Ich habe Angst!« Nach dieser Antwort setzte sich die Frau steif hin.
    »Ja, die habe ich.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Bitte, Yago, komm so schnell wie möglich.«
    Er atmete tief durch. »Ja, ich werde mich beeilen. Mach dir nur keine Gedanken, Doreen. Es wird alles wieder so werden wie früher. Dafür werde ich sorgen.«
    »Ich habe trotzdem Angst.«
    »Du bist doch allein - oder?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und? Hast du jemanden in der Nähe des Hauses gesehen?«
    »Nein, zum Glück nicht. Ich habe auch die Alarmanlage eingeschaltet.«
    »Perfekt.«
    »Als ich den Besuch bekam, ist sie auch nicht losgegangen, Yago. Das habe ich nicht vergessen.«
    »Warte, bis ich komme, Doreen.«
    »Gut, du machst das schon.«
    »Klar.«
    Den letzten Satz hatte Doreen nur so dahingesagt. Sie wusste genau, dass es eine Worthülse war. Die Angst würde bleiben, auch wenn die Alarmanlage eingeschaltet war.
    Doreen wollte nicht länger sitzen bleiben. Sie stand auf und ging mit langen Schritten über die Teppiche hinweg, die sich auf dem Boden verteilten.
    Es war warm im Raum, und dennoch fing sie an zu frösteln, was an der inneren Kälte lag, die sie einfach nicht loslassen wollte. Auch ihr Herz schlug nicht normal. Die leichte Angst hatte den Schlag beschleunigt. Sie schaute überall hin, suchte in den Ecken nach, ging in den Flur, schaltete das Licht ein, aber es war nichts zu sehen, das sie hätte in Panik versetzen können.
    Sie ging wieder zurück in den großen Wohnraum. Ein Schluck Whisky würde ihr gut tun.
    Durch die Scheiben des Wintergartens schaute sie auf das Grundstück, das nicht mit hohen Bäumen bewachsen war. Sträucher waren der einzige Sichtschutz. Einige von ihnen wurden vom Licht der Lampen angestrahlt, und auch an der Vorderseite brannten Lichter.
    Ruhig, sehr ruhig…
    Trotzdem atmete Doreen schwer. Der Whisky wollte ihr nicht so recht schmecken.
    Immer wieder schaute sie sich im Haus um, aber da gab es nichts zu sehen.
    »Ich bin allein!«, flüsterte sie vor sich hin. »Ich bin sogar mutig und werde in den Wintergarten gehen!«
    Das musste sie einfach tun, um mit ihrer Angst fertig werden zu können.
    Der Wintergarten war ein recht großer Anbau. Sie Glasseiten ragten vom Boden hoch bis zum Dach. Um sich im Sommer vor zu großer Hitze zu schützen, konnten Rollos vor das Glas gezogen werden.
    Doreen überlegte, ob sie das jetzt auch so handhaben sollte, als sie abgelenkt wurde und die starke Angst sie augenblicklich wieder erfasste.
    Im Garten hatte sie eine Bewegung gesehen!
    Ein Tier?
    Das war möglich, aber sie wollte nicht daran glauben. Um besser sehen zu können, musste Doreen dicht an die Scheibe herantreten, was sie auch tat, nachdem sie sich überwunden hatte.
    So war es auch bei der ersten Begegnung gewesen. Da hatte sie vor der Scheibe gestanden und die Vampirin dahinter.
    Und jetzt?
    Leer und dunkel war es im Garten. Doreen atmete trotzdem nicht auf.
    Sie glaubte fest daran, sich nicht geirrt zu haben. Da sie nicht sicher war, wer oder was sich da im Garten aufhielt, saß ihr die Angst auch weiterhin im Nacken.
    Urplötzlich war er da!
    Doreen schrie auf. Sie hatte einfach nicht anders gekonnt. Das Glas rutschte ihr aus der Hand und landete auf den Fliesen, wo es zersplitterte. Starr vor Angst stand sie an der Scheibe und schaute auf einen Eindringling, der ihr vorkam, als sei er aus einem Film entsprungen.
    Ein katzenhaftes oder wolfsähnliches Gesicht, das allerdings zu einem Menschen gehörte, der aus kalten, beinahe gelben Augen durch die Scheibe starrte.
    Trotz ihrer Panik ließ Doreen ihren Blick weiter nach unten gleiten. Die Kleidung der Gestalt interessierte sie, und sie erkannte, dass sie keine normale trug, sondern so etwas wie ein Trikot, das vom Hals bis zu den Füßen reichte.
    Beide starrten sich für eine Weile an, und die Frau war nicht in der Lage, zu denken. Der Kopf war leer. Sie dachte auch nicht daran, dass jemand erschienen war, um ihr nur einen Schrecken einzujagen, dieser Besuch hatte etwas zu bedeuten, daran gab es für sie nichts zu rütteln. Und er würde so schnell nicht wieder verschwinden.
    Sie wich zurück.
    Der Fremde blieb.
    Mensch? Kein Mensch? Die Fragen schwirrten durch ihren Kopf. Sie war nicht mehr in der Lage, auch nur entfernt eine Antwort zu geben, und sie fragte sich nicht mal, wie es der Gestalt
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