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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade
Autoren: Jason Dark
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zu.«
    »Und daran solltest du dir mal ein Beispiel nehmen.«
    Ich hob die Schultern und breitete die Arme aus. »Ja, du hast so recht. Aber was will ich machen? Das Fleisch ist zu schwach, und der Geist ist willig.«
    »Ja, ja, ich weiß schon Bescheid.« Glenda drehte sich um und verschwand in ihrem Büro.
    Suko meinte: »Das ist auch neu, dass Johnny zu dir ins Büro kommt. Was denkst du? Was für ein Problem könnte er haben?«
    »Kann ich dir nicht sagen.« Ich kratzte mich am Kinn und murmelte: »Ob er irgendwelche persönlichen Probleme hat, mit denen er nicht fertig wird und über die er mit seinen Eltern nicht reden will?«
    »Das weiß ich auch nicht.« Wir würden es bald erfahren. Interessant war es schon. Eigentlich hatte Johnny zu seinen Eltern ein gutes Verhältnis.
    Gemeinsam hatte die Familie schon vieles durchgestanden. Hinzu kam, dass Bill Conolly und ich die besten Freunde waren. Na ja, es konnte sein, dass ihm etwas widerfahren war, das er mit seinen Eltern nicht besprechen konnte. Und ich dachte dabei an Liebesdinge. Vielleicht hatte Johnny jemanden kennen gelernt und wollte nun meine Meinung dazu hören.
    Suko grinste und meinte zugleich: »Es ist komisch, aber dich als Beichtvater kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich mir auch nicht.«
    »Dann bin ich mal gespannt.« Lange hielt die Spannung nicht mehr an, denn Glenda und Johnny betraten das Vorzimmer. Ich hörte Glenda lachen, und wenig später waren sie bei uns im Büro.
    Johnny umarmte mich, und ich stellte wieder mal fest, dass die Ähnlichkeit mit seinem Vater immer stärker wurde, je älter der Junge wurde. Die braune Haarfarbe, die Gesichtszüge. Nur das Kinn und die Augenfarbe hatte er von seiner Mutter geerbt, denn die Pupillen zeigten ein leuchtendes Blau.
    Einen Kaffee lehnte Johnny nicht ab. Den Besucherstuhl auch nicht, und nachdem er sieht gesetzt hatte, sagte ich: »Das ist eine Überraschung.«
    »Eine miese?«
    »Es gibt schlimmere.«
    »Hätte Dad auch gesagt.«
    »Der nicht darüber informiert ist, dass du hier bei uns sitzt.«
    »So ist es.«
    »Und warum hast du ihm nichts gesagt?«
    »Er muss ja nicht alles wissen. Außerdem regt er sich immer zu sehr auf.«
    »Fast wie deine Mutter, nicht?«
    »Ja, fast.«
    Glenda kam mit frischem Kaffee und setzt sich ebenfalls zu uns.
    Nachdem Johnny einen Schluck getrunken hatte, schaute er sich um.
    »He, das ist ja eine große Runde.«
    »Du sagst es. Ehre, wem Ehre gebührt.«
    »Lüg nicht, John. Ihr wollt nur wissen, warum ich hier sitze und nicht in der Uni bin.«
    »Das auch.«
    Er trank Kaffee. Er lobte ihn auch und sammelte sich. »Was ich euch jetzt zu erzählen habe, kann sich auch als Hirngespinst herausstellen. Wenn es allerdings den Tatsachen entspricht, dann kann es auch böse ausgehen. Jedenfalls musst ich einfach herkommen.«
    »Dann schieß mal los.«
    »Okay.« Er nickte. »Der Vorfall ist gestern passiert. Ich habe erst mal nachgedacht und eine Nacht darüber geschlafen, ob ich den Schritt nun gehe oder nicht.«
    »Wir sind gespannt.«
    Und wir blieben es auch, als Johnny Conolly davon berichtete, was ihm widerfahren war. Es war eine abstruse Geschichte, aber durchaus nicht sofort ins Reich der Lügen zu verbannen, und so hörten wir schon intensiv zu.
    Es ging um einen Film. Johnny konnte uns nicht sagen, ob er echt war oder nicht. Den Inhalt schilderte er uns genau, und sollte dieser Film echt sein, den er auf dem Minibildschirm eines Handys gesehen hatte, dann war das eine verdammt böse Sache.
    Als er fertig war und schwieg, wartete er auf unsere Fragen, und Suko fing damit an.
    »Sag mal Johnny, du bist ja recht gewitzt. Hast du denn recherchiert? Ist diese Evelyn Wood tatsächlich nicht zur Arbeit gekommen?«
    »Das stimmt alles. Angeblich hat sie sich Urlaub genommen. Nur kann ich nicht so recht glauben, dass man mir die Wahrheit gesagt hat. Das klang mir schon alles sehr nach einer Ausrede.«
    »Dann gehst du davon aus, dass sie nicht mehr lebt?«
    »Du hättest den Film sehen müssen, Suko.«
    »Und was ist mit diesem Ed Robson?«
    Johnny hob die Schultern. »Ich mag ihn nicht. Er gehört zu den arroganten Typen und denkt, dass er sich alles erlauben kann, nur weil sein Vater Geld und einen gewissen Einfluss hat. Aber das darf nicht sein. Er kann sich nicht alles erlauben. Auch einer wie er muss sich an die Regeln halten.«
    »Das sehe ich ein, aber warum ist er zu dir gekommen und hat dir den Film gezeigt?«
    »Dad ist schuld. Er hat ja Berichte und
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