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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade
Autoren: Jason Dark
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gehe ich mal aus. Ist doch stark, nicht wahr?«
    »Findest du?«
    »Klar.«
    Johnny schüttelte den Kopf. »Dann bist du nicht besser als diese verdammten Monster. Das will ich dir sagen. Um keinen Deut. Aber ich kann noch immer nicht glauben, dass der Film echt ist.«
    »Das ist deine Sache. Ach ja, hast du die Frau erkannt?«
    »Nein.«
    »Das hättest du aber können.«
    »Warum?«
    »Wir haben sie beide hier gesehen, verstehst du?«
    »Nicht ganz.«
    »Auf dem Campus. Sie arbeitet in der Bücherei. Erinnere dich, du hast ihr oft genug nachgeschaut, wenn sie…«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Sie heißt oder hieß Evelyn Wood.«
    »Mag sein.«
    »Und jetzt ist sie tot.«
    Johnny gab keinen Kommentar ab. Er schaute Ed Robson nur an.
    Dessen Gesicht war recht schmal. Bei ihm standen die Wangenknochen vor, und auf der Oberlippe wuchs ein schmaler, dunkler Bartstreifen.
    »Und?«
    »Das will ich nicht glauben, Ed. Nein, das geht mir zu weit. So etwas kann nicht…«
    »Glaub es oder glaub es nicht.«
    »Ist das dein Handy?«
    »Ja.«
    »Dann hast du es aufgenommen?«
    Robson grinste. »Kann sein. Vielleicht auch nicht. Man verleiht manchmal die Dinger.«
    »Und das hast du getan?«
    »Sag ich nicht.«
    Johnny wäre dem Typen am liebsten an die Kehle gegangen. Er überlegte auch, ob er ihm den Apparat abnehmen sollte. Doch das ließ er bleiben, weil er darüber nachdachte, dass er die Sache nicht noch verschlimmern wollte. Er musste die Nerven bewahren.
    Nur mit Mühe riss er sich zusammen und gab seiner Stimme einen normalen Klang.
    »Warum hast du mir das gezeigt, Ed?«
    Robson fuhr mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor seinem Gesicht entlang in die Höhe und stieß seine Kappe etwas nach hinten. »Man weiß doch, wer du bist.«
    »Verstehe ich nicht.«
    »Du hast doch schon einiges erlebt. Das jedenfalls hat sich herumgesprochen.«
    »Was denn?«
    »Dein Alter schreibt über unheimliche Vorgänge. Denkst du, so etwas bleibt geheim?«
    »Na und? Was habe ich damit zu tun?«
    »Willst du nicht in die Fußstapfen deines Vaters treten?«
    »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Das ist auch nicht das Thema.«
    »Was dann?«
    Johnny deutete auf das Handy. Es kehrte wieder alles zurück, was er gesehen hatte, und er musste sich davon befreien, was nicht einfach war.
    »Wo ist das passiert?«, fragte er.
    »Was meinst du?«
    »Stell dich nicht so blöd an. Die Frau ist gerannt, geflüchtet. Wo passierte das?«
    »Außerhalb der Stadt. Ich weiß es auch nicht so genau oder habe es vergessen.«
    Johnny wollte sich nicht weiter an der Nase herumführen lassen. Er stellte eine konkrete Frage.
    »Jetzt will ich wissen, ob Evelyn Wood tatsächlich das Opfer gewesen ist.«
    »Geh in die Bibliothek. Da wird man dir sagen, dass sie nicht da ist.«
    »Aha, dann weiß man von ihrem Tod?«
    »Keine Spur. Man geht davon aus, dass sie krank ist oder sich Urlaub genommen hat. Das ist meine Sicht der Dinge. Ob das nun stimmt, kann ich dir nicht sagen. Sorry, aber so ist das.«
    »Und jetzt weiß ich also auch Bescheid über diesen Mord.«
    »Genau.«
    »Und wer ist noch informiert?«
    Robson hob die Schultern. »Das habe ich doch tatsächlich vergessen. Ich werde später mal nachdenken.«
    »Okay. Aber du weißt sicherlich, wer diese Gestalten waren, die sich Evelyn Wood geholt haben?«
    »Hm. Sie sahen aus wie Skelette. Nur glaube ich nicht, dass es welche waren. Aber sie hatten eine große Ähnlichkeit, das stimmt schon. Du siehst, das Leben ist spannend. Und wenn es nicht so spannend ist, dann sorgen wir da für, dass es spannend wird.«
    »Wer ist wir?«
    »Unser Kreis.«
    Johnny überlegte. Von einem Kreis hatte er noch nichts gehört, aber es konnte nur bedeuten, dass auf der Uni einige Studenten eben diese Gruppe gebildet hatten. Und das musste im Geheimen geschehen sein, sonst hatte er schon etwas davon gehört.
    »Ja, jetzt stehst du da.« Robson nickte Johnny zu. »Ich denke, wir sehen uns. Du kannst inzwischen darüber nachdenken. Vielleicht willst du dich unserem Kreis anschließen.«
    Johnny wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er fühlte sich wie ein begossener Pudel. Gegen seinen Willen war er in etwas hineingezogen worden, dessen Folgen er nicht überblicken konnte. Und ihm war auch klar geworden, dass es noch nicht vorbei war. Aber warum hatte Ed Robson ihn eingeweiht? Weshalb hatte er sich die schlimmen Szenen anschauen sollen?
    Das war eine Frage, auf die er keine Antwort wusste. Auf dem Rücken
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