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1536 - Ghoul-Parade

1536 - Ghoul-Parade

Titel: 1536 - Ghoul-Parade
Autoren: Jason Dark
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wusste jetzt, dass sie auf der richtigen Spur war. Dieses fluchtartige Verschwinden ihrer Verbündeten konnte nur bedeuten, dass sie ihren Job gemacht hatten, und der würde mit dem Tod Johnny Conollys enden, was sie aber nicht wollte.
    Johnny sollte leben. Evelyn Woods Tod hatte ihr gereicht. Und sie fürchtete sich auch nicht mehr vor Crichton. Er war ein Schwein, ein menschlicher Hundesohn. Das war ihr erst nach dem Anruf klar geworden. Da war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen. Sie hatte einen jungen Mann, einen Mitstudenten, verraten. Wenn er starb, würde es ihre Schuld sein.
    Das wollte sie auf keinen Fall und sie wollte retten, was noch zu retten war, auch wenn sie sich dabei mitten in die Höhle des Löwen begab oder mit beiden Beinen in die Hölle sprang.
    Was da auf dem Feld des Massengrabs geschah, das war die Hölle.
    Vielleicht sogar noch schlimmer. Dort existierten Kreaturen, die es eigentlich nicht geben durfte, die aber trotzdem vorhanden waren, und niemand fragte nach dem Woher und Wohin.
    Ken Crichton war der Mann im Hintergrund. Derjenige, der die Fäden zog, dem die Menschen und die Kreaturen gehorchten. Wie er das geschafft hatte, wusste sie nicht, aber sie hatte sich vorgenommen, nicht mehr auf seiner Seite zu stehen.
    Es ging weiter. Der Lieferwagen war verschwunden. Das Ziel lag so nahe, und sie wusste auch, dass sie es mit dem Roller nicht erreichen konnte, weil der Boden dort einfach zu weich und zu tief war. Also laufen. Und das tat sie auch. Sehr schnell hatte sie das Buschwerk verlassen und hatte freie Sicht. Sie wusste auch, wohin sie laufen musste, und sie schaute quer über das Feld dorthin, wo etwas wie ein Denkmal aus dem Boden in die Höhe ragte und aussah wie ein bleicher Felsen.
    Dabei waren es abgestorbene Bäume, die diese Knochenfarbe angenommen hatten. Die Bäume hatten nicht mehr die Kraft gehabt, weiter zu wachsen. Der Boden war durch die verdammten Ghouls verseucht gewesen, und das war der Grund, warum alles in der Gegend abstarb.
    Sie lief noch über Gras. Der Untergrund gab nicht nach. Er federte leicht, sodass ihr das Laufen keine großen Probleme bereitete.
    Das änderte sich jedoch bald, denn da hatte sie den Beginn des alten Massengrabs erreicht.
    Ellen stoppte ihren Lauf. Plötzlich schlug ihr Herz schneller. Irgendetwas biss sich in ihrer Kehle fest, und sie spürte, dass sie zu zittern begann, denn sie sah, dass sich etwas auf dem Boden bewegte.
    Diese verdammten grünen Schleimwesen, die aus der Erde gekrochen waren, um ihre Beute erst zu töten und dann zu verschlingen.
    Leider gab es sie.
    In der Mitte des Feldes lag eine Gestalt, die nicht nach alten Leichen stank, deren Geruch der Wind gegen die Nase der jungen Frau wehte.
    Es war Johnny Conolly.
    Noch lebte er.
    Aber wie lange?
    Daran wollte Ellen Slater nicht denken. Auch nicht daran, dass sie sich selbst in allerhöchste Gefahr begab, denn sie ging von dem Gedanken aus, dass sie etwas gutzumachen hatte.
    »Ich komme, Johnny, ich komme!«
    An ihre eigene Sicherheit dachte sie nicht mehr, als sie der tödlichen Gefahr entgegenlief…
    ***
    Johnny lag auf dem Rücken und hatte sich nicht bewegt. Trotz seiner Beinfesseln war er bisher gut zurechtgekommen, doch das war jetzt vorbei, denn die schleimige Klaue hielt ihn fest.
    Und Johnny wunderte sich über die Kraft, die in ihr steckte. Trotz ihrer Schleimschicht war sie hart und fest und übte einen starken Druck aus, wobei der Ghoul diesen Griff auch als Stütze benutzte, denn er richtete sich auf.
    Sein Versteck unter der Erde hatte er jetzt verlassen. Er kämpfte sich hoch. Er war nicht mehr zu stoppen.
    Johnny sah ihn jetzt aus der Nähe, und er schüttelte nur den Kopf, denn so etwas konnte es nicht geben.
    Dieser Ghoul erinnerte ihn an ein Walross. Der Kopf, das große Maul, aus dem zwei gebogene Zähne wuchsen. Der stinkende Schleim, der ihm den Atem raubte. Er sah die Knochen innerhalb der Schleimmasse, die ein regelrechtes Gerippe bildeten, das jede Bewegung des Körpers nachvollzog.
    Johnny zerrte an seinem linken Bein. Durch die verdammte Fesselung hatte er so gut wie keinen Spielraum. Er konnte den Ghoul nicht wegtreten oder sich aus dem Griff befreien.
    Der Leichenfresser richtete sich auf. Er sah unbeholfen aus, als wäre die Schleimmasse zu schwer für ihn, und Johnny sah auch, dass er nicht das einzige Wesen war, das sich in seiner Nähe aufhielt. Auch die anderen Ghouls hatten mitbekommen, dass es etwas zu fressen gab und sie ihr Opfer
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