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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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hier unten mußte die Teufelin sein.
    Wo genau in diesem unterirdischen Gangsystem der wahnsinnige Tyrann getötet worden war, wußte sie auch nicht. Aber es mußte ganz in der Nähe sein. Plötzlich wurde es ihr unheimlich zumute. Dieser Ort atmete Geschichte. Hier war Blut vergossen worden. Hier war Leben zerronnen. Und nicht nur hier - in ganz Rom.
    Das Zentrum der Herrschaft über eine ganze Welt.
    Annica bewegte sich vorsichtig durch das Halbdunkel. Hier und da waren Lichtschächte geschaffen worden, um das Verlegen von Stromleitungen zu vermeiden. Dämmerlicht umfing die Römerin.
    Wo war die Dämonin?
    Plötzlich sah Annica das Funkeln in einer Erdspalte. Sie erschrak. Das Funkeln wurde zu grellem Leuchten, und ein wildes Heulen erklang. Im nächsten Moment fegte eine Bestie auf das Mädchen zu.
    Annica schrie gellend auf. Sie riß den Verschluß der Flasche ab und schüttete das Weihwasser auf die Dämonin. Aber im selben Augenblick war die geflügelte Teufelin schon über ihr. Wildes Fauchen, Schwefelgestank und ein furchtbarer Schmerz raubten Annica die Sinne. Zu spät wurde ihr klar, daß die Vorsicht und Zurückhaltung der erfahrenen Dämonenjäger nicht grundlos gewesen waren…

    „Diese Närrin", keuchte Flindt. „Wir müssen ihr nach."
    Coco Zamis nickte. „Der magielose Zustand hat eingesetzt", sagte sie. „Ich spüre es. Ich kann meine Fähigkeiten nicht anwenden, und ich habe Kopfschmerzen."
    „Aber wir können nicht warten", sagte Dorian. „Wir können nicht zulassen, daß Annica in ihr Verderben läuft. Angelina wird sie gnadenlos töten."
    „Angelina wird nicht über ihre Fähigkeiten verfügen können", sagte Coco. „Sie ist von dem Zustand ebenso betroffen wie ich und alle anderen. Es wäre Wahnsinn, das nicht auszunutzen. Wir könnten sie überwältigen."
    Dorian hob die Brauen. „Bist du dir deiner Sache ganz sicher? Ich möchte nicht, daß wir uns übernehmen. Du erinnerst dich an New York?"
    „Ich erinnere mich an New York und an tausend andere Erlebnisse", sagte Coco entschieden.
    „Wenn du uns kein Taxi bestellst, tue ich es. Niemand kann sagen, wie lange dieser Zustand anhält. Wir müssen ihn ausnutzen, solange es geht."
    Zwanzig Minuten später waren sie, unterwegs. Normalerweise warteten ständig mehrere Taxen vor dem Hotel auf Abruf, aber gerade diesmal war es wie verhext. Ein Fahrzeug mußte erst aus der Innenstadt geordert werden, und das dauerte ein wenig. Diesmal bedrängte Dorian den Fahrer sogar, ein wenig an Tempo zuzulegen. Der Fahrer drehte den Kopf und grinste ihn an. Überrascht erkannte der Dämonenkiller, daß es sich um den gleichen Fahrer handelte, mit dem sie schon einmal zu tun hatten - beim Einsteigen hatte er weniger darauf geachtet.
    Der Fahrer grinste.
    „Sie geben kein Trinkgeld, ich fahre langsam", sagte er.
    „Wenn du dich nicht daran erinnerst, daß unter deinem rechten Fuß ein Gaspedal ist, drehe ich dir den Hals um, amico", drohte Flindt.
    Der Fahrer grinste immer noch. Er deutete auf das Funkgerät. „Ständig eingeschaltet. Wenn ich diesen Knopf drücke, erreicht ein Notsignal die Zentrale, und die Carabinieri kommen. Ich verabscheue Gewalt."
    „Verdammt, fahr, Mann", fauchte Flindt.
    Dorian zuckte mit den Schultern. „Es geht um Leben und Tod", sagte er. „Drück auf die Tube, Junge. Hier hast du Trinkgeld." Er drückte ihm zwei Zehntausend-Lire-Scheine zwischen Finger und Lenkrad.
    Der Fahrer ließ sie fallen.
    „Du hast Geld, signore, und ich Prinzipien."
    „Wir steigen aus und fordern einen anderen Wagen an", schlug Flindt vor.
    Coco schüttelte den Kopf. „Bis der hier ist, dauert das ebensolange, als wenn wir uns von diesem Mann fahren lassen", sagte sie. „Es hat keinen Sinn, er hat seinen Stolz und wir das Nachsehen. Und Annica stirbt vielleicht."
    „Informieren Sie über Ihren Funk die Zentrale. Eine junge Frau ist auf dem Palatin in Lebensgefahr. Palast des Caligula, in den abgesperrten unterirdischen Gängen. Die Carabinieri sollen versuchen, sie zu finden und zurückholen", bat Dorian.
    „Erstens glaube ich dir nicht, signore. Solche Geschichten gibt es nur in Kriminalromanen und schlechten Filmen. Und zweitens dient mein Funkgerät dazu, dienstliche Angelegenheiten zu regeln, nicht, damit die Fahrgäste ein Spielzeug haben."
    In Dorian begann es zu kochen. Er überlegte, ob er nicht doch zu einer Gewaltkur greifen sollte. Aber dann warf er sich gegen die Sitzlehne zurück. Mit vor Wut zitternden Händen fischte er
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