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1528 - Metamorphosen des Geistes

Titel: 1528 - Metamorphosen des Geistes
Autoren: Unbekannt
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Rastakian das nannte -, und er mochte es absolut nicht, wenn man seinem Wissensdrang derartige Hindernisse in den Weg legte.
    Unglücklicherweise war Rastakian zwar ein besonders krasser Vertreter der „wissenschaftlichen" Linie, aber er war keineswegs der einzige seiner Art innerhalb der Forschungsgruppe. Das lag an der Aufgabe, vor die gerade diese Gruppe sich gestellt sah.
    Punam war der zweite von insgesamt sechs Planeten der Sonne Setran, fünfzig Lichtjahre in Richtung auf das galaktische Zentrum von der grünen Sonne Mugnam entfernt. Bis zur Provcon-Faust hatte man von hier aus rund 1700 Lichtjahre zurückzulegen. Punam war eine angenehme, noch völlig unverdorbene Welt mit guter Sauerstoffatmosphäre, viel Wasser, erträglichem Klima und reichhaltiger Fauna und Flora. Auch Bodenschätze gab es hier, und zwar reichlich.
    Der ganze Planet machte auf den ersten Blick einen urwelthaften Eindruck. Es gab nichts, was auf das Vorhandensein einer einheimischen Zivilisation hingewiesen hätte. Die Punamer - als am höchsten entwickelte Lebensform - boten sich als lemurenähnliche Baumbewohner dar, deren Intelligenzquotient allem Anschein nach den eines terranischen Buschbabys nicht überschritt.
    Das alles sprach sich in den entsprechenden Kreisen herum, und im Handumdrehen bildete sich eine wilde Kolonie, die nirgends registriert war.
    Aber natürlich wollten die illegalen Siedler - die sich dieser Illegalität im übrigen gar nicht bewußt zu sein schienen - auch etwas von ihrem Reichtum haben. Also verkauften sie, was Sie auf Punam erbeutet hatten.
    Und das hatte Folgen.
    Zuerst schien es, als könne man mit ein paar warnenden Worten über die ganze Angelegenheit hinweggehen.
    Schließlich war ja bisher niemand zu Schaden gekommen, und es fand sich auch kein Volk, das Anspruch auf den Planeten erhoben hätte. Selbst bei der Kosmischen Hanse urteilte man sehr milde. Man schickte sogar einen Angestellten nach Punam, der die Aufgabe hatte, ein Kontor zu eröffnen und das punamische Warenangebot zu testen.
    Auf diese Weise gelangten punamische Erzeugnisse nun ganz legal bis in die großen Handelszentren der Milchstraße, und bei dieser Gelegenheit wurde klar, daß es einen Zusammenhang zwischen diesen \Varen und einigen rätselhaften Krankheiten gab, die den Ärzten schon viel Kopfzerbrechen bereitet hatten.
    Punam wurde unter Quarantäne gestellt.
    Jetzt hatte man es mit rund zwanzigtausend infizierten Siedlern zu tun, und selbst Lena Grispin, die sehr an den Punamern interessiert war, neigte dazu, den medizinischen Teil ihrer Aufgabe an die erste Stelle des Gesamtprogramms zu setzen.
    Andere taten das offenbar auch, und zwar nicht nur hier auf Punam, denn sonst hätte man trotz der über diesen Planeten verhängten Quarantäne mehr als nur zwei Spezialisten auf die Punamer angesetzt.
    Wobei man natürlich auch bedenken mußte, daß Punam alles andere als der Nabel des Universums war. Und was die Punamer betraf, so hatte man diese lemurenhaften Waldbewohner nicht ohne Grund zunächst für Tiere gehalten.
    Es war offiziell noch heute nicht erwiesen, daß sie es nicht auch wirklich waren. „Du wirst Ivy künftig in Ruhe lassen", sagte Dancing Tree zu Rastakian, obwohl er wußte, daß es schwer sein würde, seine Forderungen durchzusetzen. „Wenn du etwas von ihr willst, dann wende dich vorher an mich."
    „Wie ich bereits sagte: Sie ist nicht dein Eigentum!"
    „Nein, aber sie ist die einzige Punamerin, mit der ich arbeiten kann", erwiderte Dancing Tree und streichelte dabei Ivys Kopf, um sie den harten Tonfall in seiner Stimme gleich wieder vergessen zu lassen. „Die einzige ihrer Art, die unter kontrollierten Bedingungen aufwächst. Vergiß bitte nicht, daß es zwei Aufgaben sind, die wir hier zu erledigen haben!"
    Rastakians Gesichtsausdruck zeigte deutlich, was er von dieser zweiten Aufgabe hielt: nämlich gar nichts. Als er und seine Kollegen auf Punam eingetroffen waren, hatte diese zweite Aufgabe noch gar nicht existiert.
    Soweit es Rastakian betraf, hätte sich das nie zu ändern brauchen. „Ich brauche dieses Kind!" sagte Dancing Tree. „Wenn du es mir verschreckst und sein Vertrauen in mich zerstörst, werde ich dich offiziell zur Rechenschaft ziehen!"
    Rastakian starrte ihn an. Er wirkte gereizt. „Und ich werde Dancing Tree dabei unterstützen", erklärte Lena Grispin hart.
    Niemand wagte es, ihr zu widersprechen.
    Sie wandte sich an Rastakian. „Du wirst Ivy in Zukunft nicht mehr anrühren!" sagte
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