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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle
Autoren: Jason Dark
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besuchen.«
    »Allein?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Zwar hat er nichts gesagt, aber ich gehe davon aus, dass er seinen Kollegen aus London mitbringt.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    Rico stemmte sich hoch. Vor der Balkonbrüstung reckte er sich und schaute auf die Rasenfläche.
    »Irgendwie habe ich nach dem Anruf ein gutes Gefühl bekommen. Ich denke, dass wir bald das Ende dieses Falls erleben werden.«
    Stefanie Kirchner war nicht so optimistisch. Das wollte sie auch sagen, doch dazu kam sie nicht mehr. Beide erlebten etwas, das ihnen einen Schauer über den Körper jagte.
    Ein dumpfes Grollen war plötzlich zu hören. Zugleich begann der Boden des Balkons zu zittern…
    ***
    Sekundenlang taten sie beide nichts und standen da wie Ölgötzen. Sie schauten sich gegenseitig an, ohne sich wirklich wahrzunehmen.
    Stefanie Kirchner bewegte sich als Erste. Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie das Geräusch nicht wahrnehmen, aber es wiederholte sich, und diesmal klang es lauter. Das Vibrieren pflanzte sich fort. Es erreichte auch die leichten Korbstühle, die anfingen zu erbeben. Selbst der Tisch blieb nicht mehr ruhig.
    Rico starrte auf seine Schuhspitzen. Er stand voll und ganz unter dem Eindruck des Geschehens, während seine Kollegin realistischer dachte und die Gefahr richtig einschätzte.
    »Wir müssen weg hier!«, schrie sie.
    Rico tat nichts. Er nickte nur, und deshalb packte Steffi ihn und schleuderte ihn durch die offene Tür ins Wohnzimmer hinein, wo er über eine Sessellehne fiel und schräg auf dem Möbelstück liegen blieb.
    Steffi sprang ihm nach. Sie rechnete damit, dass der Balkon jeden Augenblick vor ihren Augen zusammenbrach, und schaute deshalb durchs Fenster.
    Er blieb so, wie er war, und das Zittern des Bodens spürte sie hier im Wohnzimmer auch nicht mehr.
    Sie holte tief Luft und begriff dabei, dass sie es war, die so zitterte.
    Allerdings nicht durch eine andere Kraft, das lag allein an ihrem Zustand, denn sie stand unter einem wahnsinnigen Druck. Jetzt hatten sie den Beweis erhalten, dass sich dieses Höllenphantom noch in der Nähe aufhielt und es auf sie beide abgesehen hatte. Sie mussten vor ihm fliehen, wobei sich die Frage stellte, wohin sie sich wenden sollten.
    Sie drehte sich um und sah ihren Kollegen nach wie vor leicht apathisch quer im Sessel liegen. Er hielt die Augen offen und atmete hektisch.
    »Ich gehe mal durch die Wohnung, Rico. Ist das okay?«
    »Ja, ja…«
    Stefanie Kirchner machte sich auf den Weg. Einige Male war sie schon bei Rico gewesen, auch zusammen mit ihrem Freund, und so kannte sie sich in den Zimmern aus.
    Behutsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie lauerte förmlich darauf, dass sich die Vibrationen wiederholten, aber das geschah nicht.
    Im Schlafzimmer sah sie nur das flache und zerwühlte Bett. In der Küche hielt sich ebenfalls niemand auf, und das Bad war auch leer.
    In der Diele gab es einen Einbauschrank, der bis zur Decke reichte. Sicherheitshalber öffnete sie die beiden hohen Türen. Im Schrank ging automatisch eine Lampe an, und so konnte sie sehen, dass dort nur Kleidung hing und ein paar Putzsachen verstaut waren. Es hielt sich dort kein Monster versteckt.
    Sie drehte sich wieder um. Sie war auch froh, kein Vibrieren unter ihren Füßen zu spüren. Alles war normal.
    So lange, bis sie wieder das Wohnzimmer betrat. Rico saß nicht mehr in seinem Sessel. Er war aufgestanden und drehte seiner Kollegin den Rücken zu. Dabei schaute er durch das Fenster auf den Balkon, als gäbe es dort etwas Interessantes zu sehen.
    »Rico…?«
    Er hörte nicht.
    »He, Rico, was ist mit dir los?« Diesmal hatte ein ängstlicher Unterton in ihrer Stimme mitgeschwungen.
    Es tat sich etwas. Rico beugte sich nach vorn. Nur traf er keinerlei Anstalten, seinen Körper zu drehen.
    Dann ging alles blitzschnell.
    Rico fuhr herum und stieß dabei einen fauchenden Laut aus.
    Er starrte Steffi an.
    Sie schaute zurück.
    »Nein!«, schrie sie, »nein…«
    Sie wollte es nicht wahrhaben.
    Rico war nicht mehr der Rico, den sie kannte. Er hatte sich verwandelt, obwohl er nicht mutiert war.
    Nur seine Haut zeigte die gleiche Farbe wie die des Höllenphantoms!
    ***
    Das war es. Genau davor hatte sich Stefanie Kirchner so sehr gefürchtet.
    Sie schaffte es nicht mehr, normal zu denken, aber sie wusste auch, dass Rico keine Gestalt war, die sie sich nur einbildete. Es gab ihn auch in dieser Veränderung, und als er sie angrinste, da glaubte sie, in ein fremdes Gesicht zu
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