Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1512 - Der heimliche Rebell

Titel: 1512 - Der heimliche Rebell
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Echsenwesen jetzt alle Rücksicht vergessen. Das Lazarett leistete Dauerarbeit. Stündlich gab es mehr als ein halbes Dutzend Leichtverletzte, und in einem Fall hatten zwei der Fremden einer Frau beide Arme gebrochen.
    Das jedenfalls war der neueste Stand der Gerüchte.
    Buba ging zum Lazarett, um sich selbst zu informieren. Er war nicht der einzige, natürlich nicht, das kleine Gebäude platzte aus allen Nähten. „He, Buba!"
    Er winkte ein paar alten Kumpanen zu. Die drei hatten meterlange Alkoholfahnen.
    Buba war nüchtern, also hielt er sich die Nase zu und eilte weiter. Anschließend bahnte er sich mit Gewalt einen Weg durch die aufgebrachte Meute. Die Stimmung fiel. Bald hatte Rhodan keine Chance mehr mit seiner Predigt von Nachgabe und Rücksicht. „Verdammt! Laßt mich doch endlich durch!"
    Murrend wichen die anderen beiseite. Sogar in den Krankenräumen drängten sich Besucher um belegte Betten.
    Von irgendwo weiter hinten kam als laute Antwort Meandas Stimme: „Hier sind wir, Alter.
    Komm schon her!"
    Zwei Minuten später betrat er den Verwaltungsraum, der als offenbar einziger im Gebäude nicht überfüllt war.
    Meanda Freener saß erschöpft in einem Stuhl am Fenster, Rhodan und zwei andere Orphaner hatten es sich auf einer Couch bequem gemacht. „Hallo, Buba", grüßte der Terraner. „Nachrichten von draußen?"
    „Nein. Die wollte ich - hier erfahren."
    Er ging zu Meanda, tätschelte freundlich ihre Schulter und lehnte sich ans Fensterbrett. „Da kommst du gerade richtig", brauste die alte Frau auf. „Ich frage mich wirklich, ob ich diese Unverschämtheit glauben soll ... Sie haben eine unserer Fischfabriken besetzt. Die Nummer vier."
    „Besetzt?" wunderte sich Buba. „Wie wollten sie wohl auf den Ozean hinauskommen ohne Boot? Bis vier sind es hundert Kilometer."
    „Sie haben unsere Speedkähne geklaut", antwortete Meanda grimmig. „Beschlagnahmt, meine ich natürlich."
    „Was wollen sie mit der Vier?"
    Nun schaltete sich Perry Rhodan ins Gespräch ein. „Ich bin sicher, daß sie uns nur provozieren wollen. Behaltet die Ruhe. Ihr seid nicht auf die Fabrik angewiesen."
    „Und der zweite Coup?" ärgerte sich Meanda Freener laut. „Etwa auch ohne Bedeutung?"
    „Genau."
    „Ist noch mehr passiert?" wollte Buba wissen. „Leider. Aber auch das hat wenig zu sagen." Rhodan hob beschwörend die Hände und mahnte die alte Frau, Ruhe zu bewahren. „Vor zwei Stunden haben die Topsider die Flinkstation von Orphan-City besetzt. Aber das ist kein Beinbruch. Zur Not haben wir die Anlagen meiner Space-Jet: Sogar mein SERUN reicht leicht bis zur ODIN hinauf."
    In diesem Augenblick kam Stikkers Fink in den Raum gerannt. Noch nie hatte Buba den dürren Mediker so wütend gesehen; sein Kopf war lila statt kalkweiß, die piepsige Stimme schrillte vor Empörung. „Meanda! Du mußt etwas unternehmen! Ich behandle und behandle. Bald laufen meine Medorobs heiß, dann kann ich den Laden dichtmachen. Und dann könnt ihr zusehen, wie ihr weiterkommt ..."
    „Halt die Luft an, Stickers!"
    Meanda regte sich mit der Behäbigkeit eines schläfrigen Raubtiers. „Du weißt, meine Ohren lassen nach. Also noch mal von vorn, ganz in Ruhe!"
    „Also wirklich ..." Stickers Fink wischte sich mit einem Arm seines Kittels die Stirn trocken. „Jedes einzelne Bett in dieser Medostation ist belegt. Und jede halbe Stunde kommen neue Verletzte. Alle verprügelt. Was sagen eigentlich die Befehlshaber dieser komischen Siedler?"
    „Ich war heute morgen im Lager", berichtete Perry Rhodan. „Nassur-Gat selbst ist nicht zu sprechen. Sein Vertreter Gorgol sagt, daß es keine Beweise gibt. Er sagt, seine Leute sind unschuldig."
    „Unfug!" rief Buba Raspar. Er hob die Schaufelhände zu einer beschwörenden Geste. „Jeder hat’s gesehen, jeder weiß es."
    „Aber das reicht nicht für die galaktische Öffentlichkeit."
    „Wenn das alles ist", schrillte Stickers Fink, „ist es mir egal! Ihr wißt, daß ich ein friedlebender Mensch bin.
    Steckt die Topsider in ihr Schiff und schießt sie ins nächste Black Hole."
    „Guter Vorschlag", sagte Meanda. „Aber warten wir noch ein bißchen. Wenn es nicht bald besser wird, machen wir aus den Topsidern Lebendfutter fürs Kreit-System."
     
    *
     
    Das Fest war in vollem Gang.
    Von den zehntausend Einwohnern Orphans waren mindestens dreitausend anwesend; im aufblasbaren Zelt stank es nach Alkohol, Seife und Fisch. Eine Robotkapelle lieferte Improvisationen im Gondo-Rhythmus, dem letzten Schrei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher