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1510 - Der Hexenbrunnen

1510 - Der Hexenbrunnen

Titel: 1510 - Der Hexenbrunnen
Autoren: Jason Dark
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gegen den Mund, und so brauchte er uns nicht erst zu erklären, dass die beiden Toten aus dem Ort stammten.
    »Myrna Lane und Lucius Clay«, flüsterte er wenig später. »Mein Gott, was ist hier nur passiert?«
    »Wir haben sie nur gefunden«, erklärte Suko, ohne ihm die ganze Wahrheit mitzuteilen.
    »Und was haben Sie hier im Steinbruch zu suchen gehabt?«
    »Das werden wir mit den Kollegen klären.«
    Auch vor dem Felskessel war bereits eine Leiche gefunden worden. Der Vampir, der in seinem ersten Leben zu den Arbeitern gehört hatte.
    Wir wollten nur sicher sein, dass man die drei Toten abtransportierte. Ein Fotograf schoss Aufnahmen, und wir sorgten dafür, dass keine weitere Spurensuche stattfand.
    »Das müssen Sie mir schon erklären«, sagte der Chef der Truppe, ein Mann namens Kevin Rice. Sein Dienstrang war ähnlich wie meiner. Nur gehörte er zu den Menschen, die von Natur aus eine körperliche Länge mitbekommen hatten, die schon an die Zwei-Meter-Marke heranreichte.
    Seine grauen Haare standen ab wie die Borsten einer Bürste. Darunter befand sich ein hageres Gesicht mit grauen Augen.
    »Das werden wir auch.«
    »Drei Tote sind nicht leicht unter den Teppich zu kehren.«
    »Ich weiß, Kollege, aber es gibt für alles eine Erklärung. Auch für die Silberkugeln, die Sie finden werden, wenn Sie die Leichen obduzieren lassen.«
    »Was? Silberkugeln?«
    »Ja.« Ich holte die Beretta hervor, was ihn zurückzucken ließ. »Das Magazin dieser Waffe ist damit gefüllt.«
    »Warum das?«
    »Das ist nun mal so.«
    »Sie verschweigen mir einiges, nicht wahr?«
    »Ja, und das aus guten Gründen. Sollten Sie uns misstrauen, rufen Sie bei Scotland Yard an.«
    »Danke, mir haben die Ausweise gereicht, die auch nicht jeder bei sich trägt.«
    »Sie sagen es, Mr Rice.«
    Die Toten wurden weggeschafft, und jeder von uns hatte Verständnis für die Sorgen des Bürgermeisters, der sich fragte, wie er den Tod der beiden Dorfbewohner den Angehörigen erklären sollte.
    Ich riet ihm, dabei zu bleiben, dass sie erschossen worden waren. Zum Glück hatte er das Gespräch zwischen dem Kollegen Rice und mir nicht mitbekommen, und nur deshalb konnte er die Frage stellen, was denn mit dem Mörder war, der keine Spuren hinterlassen hatte, denn selbst der mächtige AibonDrache war zu Stein zerbröselt.
    »Darum kümmern wir uns«, sagte Suko.
    Der Mann hatte noch Fragen. »Hat das etwas mit den Vorfällen in der Firma zu tun, die hier gearbeitet hat?«
    »Möglicherweise.«
    »Dann geht es um die alten Legenden, die man sich so erzählt.«
    Suko lächelte und hob die Schultern. »Das wissen wir nicht, denn wir sind nicht von hier. Nur zwei normale Polizisten, die der Zufall in diese Umgebung getrieben hat.«
    Dass der Mann Suko nicht glaubte, sah man ihm am Gesicht an, aber er sah ein, dass langes Fragen nichts brachte, und ging von uns weg, um mit seinem Handy zu telefonieren.
    Als wir den Steinbruch verlassen hatten und der Wagen mit den drei Toten abgefahren war, trat Kevin Rice zu uns an den Jeep.
    »Das hat noch ein Nachspiel, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein Kollege, Sie können aufatmen. Dieser Fall ist gelöst.«
    »Ehrlich?«
    Ich schaute hoch und offen in sein Gesicht. »Die Hintergründe werden wir aus bestimmten Gründen für uns behalten müssen. Sie brauchen keinen Ärger zu befürchten.«
    »Danke, das wollte ich nur wissen, denn den habe ich genug.«
    »He, das wundert mich. Die Gegend hier ist doch ruhig. Nahezu ein Paradies.«
    »Das sagen Sie, Mr Sinclair, weil Sie die Verhältnisse hier nicht kennen. Aber im Moment kann ich da leider nicht zustimmen.«
    Jetzt war wieder unsere Neugierde geweckt, und Suko kam mir mit seiner Frage zuvor.
    »Was ist denn so Schlimmes passiert?«
    »Es gab Tote.«
    »Ja, das ist…«
    »Keine normalen, würde ich sagen. Gerade in der vergangenen Nacht ist es wieder passiert.«
    »Was und wo?«
    »Nicht in Bangor. Noch auf dieser Insel, aber dicht am Wasser und an der Grenze zum Festland. Man legte einer Frau ihren toten Ehemann in den Vorgarten. Natürlich waren wir schon dort.« Er hob die Schultern und suchte nach den richtigen Worten. »Die Leiche wurde auch untersucht, und man hat festgestellt, dass der Körper nicht verbrannt war, sondern verbrüht wurde.«
    Ich verengte etwas die Augen. »Verbrüht, sagen Sie?«
    »Ja.« Er räusperte sich und holte danach tief Luft. »Es ist nicht in normalem kochenden Wasser geschehen, sondern in einer anderen Flüssigkeit, das
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