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1509 - Standbild des Grauens

1509 - Standbild des Grauens

Titel: 1509 - Standbild des Grauens
Autoren: Jason Dark
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Hallenwand stehen zu bleiben.
    Die Beretta ließ ich noch stecken. Dafür holte ich die kleine Lampe aus der Tasche. Mit dem Einschalten wartete ich noch, bewegte mich zwei Schritte von der Wand weg und ging danach im Dunkeln tiefer in die Halle hinein, von der ich dachte, dass sie leer sei. Ich irrte mich.
    Es erwischte mich, als meine Leuchte noch in der Tasche steckte. Ich war mit kleinen Schritten weiter gegangen und hatte nicht den Gegenstand gesehen, der am Boden lag.
    Mit dem linken Fuß zuerst stieß ich dagegen. Ich hatte mich auf die Dunkelheit vor mir konzentriert und dabei nicht nach unten geschaut. Die Überraschung war perfekt. Ich fiel nach vorn, wollte nicht am Boden landen und versuchte durch rudernde Bewegungen das Gleichgewicht zu behalten.
    Das wäre mir auch gelungen, wenn es nicht einen Gegner gegeben hätte, der blitzschnell angriff.
    Leider in meinem Rücken.
    Dass dort etwas geschah, bekam ich irgendwie mit, aber dann war es vorbei. Nicht mal den Luftzug spürte ich, den Schlag in den Nacken allerdings.
    Ich dachte an eine schwere Eisenhantel, doch das half mir auch nicht.
    Jetzt gaben meine Beine nach. Die Chance, das Gleichgewicht zu bewahren, war vorbei. Aus den unsicheren Schritten nach vorn wurde eine Landung am Boden, und genau in diesem Moment gingen bei mir erst mal die Lichter aus…
    ***
    Ich hatte nicht lange in diesem Zustand auf dem Boden der Halle verbracht. Das wusste ich, denn ich war nicht in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen. Es war mehr ein Dämmerzustand, eine Situation, die auch ein Boxer kennt, wenn er schwer angeschlagen ist und von seiner Umgebung zunächst nichts mitbekommt.
    Das änderte sich schnell. Ich sah zwar nicht, was da in meiner Nähe passierte, aber ich hörte Geräusche, die ich ebenfalls nicht einordnen konnte, und dann wurde es heller. Kein normales Licht warf seinen Kreis in die Dunkelheit. Da ich meine Augen halb geöffnet hielt, war ich auch in der Lage, das Licht einzustufen, das von einer Kerze stammte.
    Verrückt, aber es stimmte. Irgendjemand hatte mehrere Kerzen angezündet.
    Als Vorteil sah ich an, dass ich noch lebte, auch wenn ich noch wie paralysiert war. Mein unsichtbarer Gegner hatte eine entscheidende Stelle in meinem Nacken getroffen. Ob durch Zufall oder mit Absicht, das war mir unklar.
    Ich vernahm auch Schritte, die sich in meiner Nähe bewegten. Es hörte sich an, als wäre jemand dabei, mich zu umkreisen. Gern hätte ich den Kopf angehoben, was leider nicht möglich war. Der Geist war zwar willig, nur das Fleisch nicht. So musste ich mich weiterhin damit begnügen, was mir meine Ohren meldeten.
    Jemand bewegte sich dicht neben mir. Er gab sich zudem keine Mühe, seine Geräusche zu dämpfen. Er ging einen Kreis und war sicherlich damit beschäftigt, mich genau zu beobachten.
    Die schlimmsten Vorstellungen huschten durch meinen Kopf. Es konnte jemand sein, der plötzlich ein Messer zog, sich auf mich stürzte und mir die Klinge in den Bauch stieß.
    Er konnte mir auch die Kehle durchschneiden, aber das hätte er schon längst tun können. Bisher hatte er es nicht getan, und so wartete ich weiterhin ab.
    Es war auch gut, dass eine gewisse Zeit verstrich, denn so war ich in der Lage, mich zu erholen.
    Schritte, die mich auch jetzt umkreisten. Ich hörte dann, wie sie verstummten.
    Das passierte direkt neben mir. Ich traute mich nicht, den Kopf zu drehen, zudem würde es mir auch schwerfallen. Meine Hand fand nicht den Weg zur Beretta. Ich merkte zwar, dass ich die Arme wieder bewegen konnte, aber sie in Richtung Pistole zu bringen war unmöglich.
    Das hätte die andere Seite, die ich ja noch nicht kannte, sicher auch nicht zugelassen.
    Es verstrichen Sekunden, ohne dass etwas passierte. Die fremde Gestalt neben mir wartete ab. Und ich war neugierig darauf, sie zu Gesicht zu bekommen.
    Mein Geruchssinn hatte nicht gelitten. Und so drang ein bestimmter Geruch in meine Nase, mit dem ich zunächst meine Probleme hatte, denn er passte nicht in diese Umgebung. Es hätte nach Öl oder anderen Stoffen riechen müssen, aber nicht nach Gestein.
    Genau das war es, über das ich mich wunderte. Es roch nach Felsgestein. Nach Staub und einer gewissen Kälte.
    Das irritierte mich schon. Sofort brandeten Fragen auf, die ich mir selbst nicht beantworten konnte.
    Wer hockte da neben mir?
    Die Antwort würde ich mir geben können, wenn ich in der Lage war, mich wieder normal zu bewegen. Die Chance allerdings gab es für mich noch nicht. Auch weiterhin
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