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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Verzeih mir, wenn ich manchmal meinen Gefühlen etwas freien Lauf gelassen habe, aber in mir steckt mehr."
    „Auch Zorn, Wut und Verärgerung über das Geschehene und über das, was man dir angetan hat.
    Und die Ungewißheit um die Zukunft deines Perry. Und auch sicher die Sorgen um Eirene."
    „Du sprichst es aus, und dafür danke ich dir. Es beruhigt mich irgendwie, wenn ich deine Stimme höre, denn sie klingt ehrlich."
    „Oh, danke. Dann würde mich, jetzt noch interessieren, wie du ES finden willst. Die Milchstraße ist groß, und ES hat andere Verstecke aufzubieten als einsame Planeten."
    „Eine Suche in der Milchstraße wäre natürlich sinnlos. Ich habe mir etwas anderes ausgedacht."
    Gesil gähnte verhalten. „Es ist schon nach Mitternacht. Wenn du für morgen nichts Besonderes im Sinn hast, so lade ich dich auf einen kleinen Transmitterausflug ein. Dann werde ich dir von meinem Plan berichten.
    Vielleicht habe ich Glück."
    „Du tust sehr geheimnisvoll, aber ich bin einverstanden."
    „Es ist nichts Geheimnisvolles", widersprach Gesil sanft. Das Gespräch mit der kleinen Frau hatte neue Kräfte und Zuversicht in ihr geweckt. Es hatte ihr gutgetan, sich einmal über viele ihrer Sorgen auszusprechen, und sie wünschte sich weitere Kontakte dieser Art. Tamara würde das spüren oder zumindest vermuten. „Ich meine nur, daß es für heute spät genug ist. Ich erwarte dich morgen gegen Mittag, einverstanden?"
    „Natürlich. Ich sage dir ganz ehrlich, ich freue mich, bei dir zu sein. Es lenkt mich von der langen Trennung von Harden ab. Und vielleicht kann ich dir sogar ein wenig helfen, deine Sorgen zu teilen."
    „Das kannst du ganz sicher." Sie gingen gemeinsam hinaus in die Nacht, Tamaras Gleiter wartete
     
    2.
     
    Als Tamara Juntersman am nächsten Tag im Rhodanschen Bungalow eintraf, hatte Gesil ihre Vorbereitungen schon abgeschlossen. „Der Transmitter befindet sich im Westflügel", erläuterte sie der Besucherin. Von den leicht depressiven Anwandlungen des Vorabends war nichts mehr zu spüren. „Die Transportstrecke hat der Heimsyntron schon aufgebaut, und das Ziel heißt Luna. Komm!"
    Sie führte Tamara durch das Gebäude, bis sie einen kleinen Raum betraten, der rein technisch und sachlich wirkte. Hier befanden sich zwei Transmitterendstellen. Eine davon war aktiviert. Den anderen Einrichtungsgegenständen schenkte die blonde Frau keine Beachtung, denn von technischen Systemen verstand sie fast nichts. Dafür ergab sich auch keine Gelegenheit, denn Gesil schob sie in den Transmitter. „Ein Besuch bei NATHAN?" vermutete Tamara, und Gesil nickte zustimmend. „Ich war noch nie auf dem Mond", gestand die junge Frau. „Ich stelle mir NATHAN sehr aufregend vor."
    „Du wirst nicht viel von der Supersyntronik zu sehen bekommen", antwortete Gesil.
    Der Abstrahlprozeß verlief ohne Geräusche und erkennbare Begleiterscheinungen. Von einem Sekundenbruchteil zum anderen fanden sich die beiden Frauen in einer sublunaren Kammer wieder, wo sie ein Roboter begrüßte und nach ihren Wünschen fragte. „NATHAN ist über mein Kommen informiert", antwortete Gesil dem Maschinenwesen. „Ich brauche kein Fahrzeug. Wir legen die kurze Strecke bis zum vereinbarten Ziel zu Fuß zurück."
    Tamara Juntersman merkte sofort, daß sich Gesil hier ausgezeichnet auskannte. Das bestätigte sie auch mit ihren ersten Worten, nachdem sie sich auf den Weg durch die sublunaren Gänge gemacht hatten. „Ich komme seit einiger Zeit einmal oder zweimal im Monat hierher. Du wirst sicher verstehen, daß auch noch heute ein paar kleine Unterschiede zwischen uns Bürgern und Bürgerinnen bestehen. Vielleicht hast du schon davon gehört, daß einige wichtige Persönlichkeiten private Dateien in NATHAN besitzen."
    „Nein, davon weiß ich nichts." Tamaras Augen hingen mit offenem Interesse an den Einrichtungen tief unter der Mondoberfläche. Die technischen Systeme gaben ihr Rätsel auf, und so folgte sie einfach der erfahrenen Frau. „Auch ich verfüge über eine Privatdatei", fuhr Gesil mit ihren Erklärungen fort, „die wirklich nur mir allein zur Verfügung steht. Vom allgemeinen Status her ist diese Datei interaktiv. Das bedeutet, daß sie eine separate Quasi-Intelligenz besitzt, die ich allein mit Programmen versehen kann. Ein solches Programm arbeitet ständig mit NATHAN zusammen. Es erhält von ihm nach einem von mir bestimmten Schlüssel Informationen."
    „Über ES", vermutete Tamara Juntersman. „Nein." Gesil lächelte
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