Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
packte die Dunkelhaarige und zerrte sie wenig später über die Schwelle.
    Beide sahen wir Jane Collins. Nur war sie nicht allein. In ihrem Wohnzimmer verteilten sich vier fremde Frauen, und eine von ihnen sagte: »Wir sind gekommen, um dich zu holen, Jane…«
    ***
    Ich stieß die Schwarzhaarige von mir. Die breite Seite eines Schranks hielt sie auf. Dort blieb sie stehen und sagte kein einziges Wort, ebenso wie Jane Collins.
    Die musste sich erst das anschauen, was sie so überraschend vorgefunden hatte. Die fünf Frauen waren uns fremd. Aber sie trugen die gleichen Mäntel wie Leila, und so wirkten sie auf uns wie uniformiert. Alle Haarfarben waren vertreten, bis hin zu einem kräftigen Rot. Diese Haare gehörten einer Frau, die recht klein war und schwarz lackierte Fingernägel hatte.
    Jane musste sich erst von dem Schock erholen.
    »Ihr wollt mich holen?«, flüsterte sie dann. »Nein, das hat schon jemand versucht, und eure Leila lebt nicht mehr.«
    »Ja, sie wurde vernichtet«, sagte die Rothaarige, »aber du wirst mit uns kommen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil wir dich haben wollen.«
    »Ihr oder Lilith?«
    »Wir alle.«
    »Warum wollt ihr mich haben, verdammt noch mal? Was habe ich euch getan?«
    »Es ist die alte Geschichte.«
    »Mit der hat Lilith nichts zu tun.«
    »Aber jetzt!«
    »Nein!«, schrie Jane die rothaarige Hexe an. »Das ist nicht Lilith, verflucht! Das glaube ich nicht.«
    »Du kannst dich überzeugen. Du bist diejenige, die uns noch fehlt. Du bist der Joker in unserem Reigen.«
    Die Hexe sprach, als wäre ich gar nicht anwesend. Da die Tür nicht wieder ins Schloss gefallen war, konnte ich in den Flur schauen und sah, dass Justine Cavallo uns bis zur Tür gefolgt war. Da sie die Arme über der Brust verschränkt hielt, machte sie nicht eben den Eindruck, als wollte sie eingreifen.
    Jane Collins hatte sich wieder gefangen und lachte bissig. »So haben wir nicht gewettet. Ich werde nicht mit euch kommen, und Lilith geht mich nichts an.«
    »Du wirst es müssen!«
    »Warum?«
    »Wir haben eine Geisel.«
    Jetzt mischte ich mich ein. »Suko?«
    »Ja, den Chinesen. Er ist bei Lilith, und ich sage euch, dass er nur freikommt, wenn es einen Austausch gibt.«
    Was wir da zu hören bekamen, war natürlich nicht so schön, aber auch nicht besonders überraschend.
    Jane bewegte ihren Kopf etwas zur Seite und schaute mich an, als wollte sie wissen, ob ich bereit wäre, auf den Vorschlag der Hexe einzugehen, und ich hielt meine Frage nicht länger zurück.
    »Woher sollen wir wissen, dass Suko noch lebt?«
    »Du musst uns vertrauen!«
    »Nein, das könnt ihr nicht erwarten. Ich will ein Lebenszeichen haben. Ansonsten ist es aus hier. Schon Leila hat es nicht geschafft. Jane Collins bleibt hier. Aber ich mache euch einen anderen Vorschlag. Wie wäre es denn, wenn ihr mich zu Lilith in ihre Welt mitnehmt? Ich würde ihr gern Auge in Auge gegenüberstehen.«
    »Nein, es geht nicht um dich! Es geht um sie. Einzig und allein um sie!«
    Die Fronten waren verhärtet. Auf keinem Fall würde ich zulassen, dass man Jane entführte. Noch wies nichts darauf hin, jedoch konnte ich mir vorstellen, dass die Kraft aus Liliths Kosmos bis hier zu uns reichte.
    Ich dachte an die braune Wolke auf dem Friedhof und wartete darauf, dass sie entstand.
    Den Gefallen tat sie uns nicht. Dafür bewegten sich die Hexenweiber und zogen ihren Kreis enger.
    »Komm her!«, sagte ich zu Jane.
    Sie stellte keine Fragen und huschte auf mich zu. Ich umarmte sie und drehte sie dabei so, dass sie den Hexenweibern den Rücken zukehrte.
    Diese Haltung war wichtig, denn nur so konnte ich das durchziehen, was ich mir vorgenommen hatte.
    Die Besucherinnen hatten die Bewegung nicht gesehen, mit der ich das Kreuz aus der Tasche geholt hatte. Und sie sahen auch nicht, dass es wenig später zwischen Janes Handflächen klemmte.
    »Es ist dein Spiel!«, flüsterte ich. »Du musst alles auf eine Karte setzen!«
    »Soll ich mit ihnen gehen?«
    »Nicht ganz. Warte einfach den richten Augenblick ab. Dann steht das Kreuz auf deiner Seite.«
    »Okay, ich verlasse mich auf dich!«
    Ich grinste. »Wie in alten Zeiten?«
    »Genau so.«
    »Dann los!«
    Wir hatten immer nur geflüstert, und ich glaubte nicht, dass mich die Hexen verstanden hatten.
    Jane löste sich von mir und drehte sich zu den Hexenweibern um. Das Kreuz zwischen ihren Händen war nicht zu sehen, als sie sagte: »Ja, ich komme mit euch…«
    ***
    Suko kam sich zwar nicht vor wie Robinson Crusoe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher