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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos
Autoren: Jason Dark
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uns nach oben gehen.«
    Wir bewegten uns auf leisen Sohlen die Stufen hinauf. Obgleich wir bisher nichts Verdächtiges entdeckt hatten, war ich immer noch nicht überzeugt, dass hier alles normal war. Ich ließ meine Hand in die Tasche gleiten, um nach dem Kreuz zu fühlen, dessen Metall sich meiner Meinung nach leicht erwärmt hatte. Davon sagte ich Jane aber nichts, als wir in der ersten Etage stehen blieben.
    Jane wollte sich schon umwenden, um ihre Wohnung zu betreten, da wurde die Tür gegenüber geöffnet, und wie ein Geist erschien Justine Cavallo im Türausschnitt.
    »Ich rieche Blut«, flüsterte die Vampirin mit den hellblonden Haaren. »Ich dachte mir schon, dass ihr zurückgekehrt seid.«
    Jane nickte. »Wie du siehst.«
    Ich stellte der Cavallo eine Frage. »Was ist hier in der Zwischenzeit abgelaufen? War alles normal?«
    Sie fing an zu lachen, was jedoch mehr ein Kichern war. »Nein, normal ist es nicht gewesen. Ich hatte schon gedacht, mich bei euch bedanken zu müssen für das Blut, das ihr mir geschickt habt. Aber leider konnte ich mit ihr nichts anfangen.«
    »Du sprichst in Rätseln«, sagte ich.
    »Das glaube ich dir sogar, John. Aber kommt, dann werdet ihr es schon sehen.«
    Jane und ich schauten uns verwundert an. Verstanden hatten wir bisher nichts, und wir waren gespannt darauf, was uns in Justines Zimmer erwartete, das wie immer im Halbdunkel lag. Nur so fühlte sich die Widergängerin wohl.
    Justine öffnete die Tür noch weiter. »Ich habe Besuch bekommen. Die Frau war plötzlich da. Wie aus den Wolken gefallen, aber ich konnte nichts mit ihr anfangen.«
    Sie öffnete die Tür jetzt bis zum Anschlag, sodass mehr Helligkeit ins Zimmer fiel.
    Neben dem Fenster stand eine Frau. Sie stand im Licht, das durch den Türausschnitt fiel, sodass wir sogar ihren Hals erkannten und auch deren linke Seite, wo sich die beiden Wunden abmalten, die von einem Biss mit zwei Zähnen stammten.
    »Du?«, fragte ich sicherheitshalber noch mal.
    Justine nickte. »Ja, ich hing an ihrem Hals. Ich wollte mir die Chance nicht entgehen lassen, aber ich habe so gut wie keinen Tropfen getrunken. Für mich war das Zeug einfach vergiftet.«
    In diesem Moment wusste ich, dass Jane Collins von einer weiteren Hexe Besuch bekommen hatte…
    »Das habe ich mir gedacht«, flüsterte Jane, die alles mitbekommen hatte und die Frau neben dem Fenster fixierte. Sie war normal groß, hatte dunkle Haare und ein recht blasses Gesicht. An ihrer linken Halsseite war die Haut eingerissen. Aber die Person sah nicht aus, als würde sie sich vor Justine fürchten.
    »Wen hast du mir da geschickt, Jane?«
    »Ich habe dir niemanden geschickt. Sie ist ohne meine Einladung hier erschienen.«
    »Auch das noch. Und was will sie hier?«
    »Mich!«
    »He, das hört sich nicht gut an. Warum ist sie scharf auf dich? Habt ihr was miteinander?«
    »Hör auf mit dem Mist. Sie gehört zur anderen Seite, denn sie ist eine Hexe.«
    »Ahhh - deshalb hat mir ihr Blut nicht gemundet. Hexenblut schmeckt verdammt widerlich. Es ist einfach zu bitter für mich. Was will sie von dir?«
    »Mich mitnehmen. Sie denkt, dass ich noch immer zu ihnen gehöre, und das denkt sie nicht allein. Da gibt es noch andere, die das glauben.«
    »Und? Hast du mir nicht mal gesagt, dass immer noch etwas von einer Hexe in dir steckt?«
    »Das ist vorbei.«
    »Anscheinend nicht. Aber das ist dein Problem. Ich brauche sie nicht mehr. Du kannst sie mitnehmen.«
    Die Worte waren zwar an Jane Collins gerichtet, aber die Dunkelhaarige nahm sie für sich in Anspruch, denn sie löste sich von der Wand und schritt auf die offene Tür zu.
    Zwischen Jane und mir gab es eine Lücke. Die nutzte die Person aus und schritt hindurch. Sie betrat den Flur, und ihr Ziel war Janes Wohnungstür. Es gab nicht den geringsten Zweifel, was sie vorhatte, doch da war ich schneller.
    Noch bevor sie die Wohnung betreten konnte, packte ich sie und schleuderte sie herum.
    »Was ist los?«
    Sie war gegen die Wand geprallt. Ihr scharfer Blick fraß sich in meinem Gesicht fest. Dann flüsterte sie mit einer zischenden Stimme: »Wir sind da, mein Freund! Ja, wir sind da…«
    Ich hatte genau zugehört und fragte: »Wo seid ihr?«
    Mit dem abgespreizten Daumen deutete sie auf die Wohnungstür. Und jetzt handelte Jane Collins schneller als ich. Noch bevor ich etwas unternehmen konnte, lief sie auf die Tür zu. Sie riss sie auf, stürmte in ihre nicht eben große Wohnung, und ich hörte ihren überraschten Schrei.
    Ich
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