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1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...

Titel: 1501 - Nachts, wenn die Träume kommen...
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Das weiß ich nicht. Ich kann mir selbst keinen Grund vorstellen. Bubi ist mein Helfer gewesen. Auf ihn konnte ich mich hundertprozentig verlassen. Und dann passiert so etwas.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin völlig von der Rolle. Das müssen Sie mir glauben.«
    Es gab für uns keinen Grund, es nicht zu tun. Aber es musste ein Motiv für die Tat geben. So stellte sich die Frage, wer dafür gesorgt haben könnte, dass so etwas überhaupt passieren konnte. Da gab es eigentlich hur eine Erklärung.
    Suko sprach den Namen aus. »Saladin, John. Ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen. Er muss seine Hände oder seinen verdammten Geist mit im Spiel gehabt haben.«
    »Er wurde angeschossen, Suko.«
    »Ja, und zwar durch Rose. Das wird er nicht vergessen haben. Hätte sie mehr in seiner Nähe gestanden, wäre er nicht mehr am Leben. So hat ihn die Ladung zwar getroffen, aber man kann sagen, dass sie ihn nur angekratzt hat. Sie hat ihn verletzt, und das ist es dann auch gewesen, denke ich. So konnte er sich noch wegbeamen und in aller Ruhe dort über eine Rache nachdenken, wo wir ihn zunächst nicht aufspüren können.«
    »Denkst du an die Vampirwelt?«
    »Zum Beispiel. Wo sollte er sonst Schutz gefunden haben? Er wird seine Wunden lecken wie ein angeschossenes Tier, und er steht unter Mallmanns Schutz, Aber er ist nicht ausgeschaltet. Seine Kräfte sind nur reduziert. Aber er kann immer noch aus dieser Entfernung Kontakt mit Rose aufgenommen haben. Er hat sie nicht direkt hypnotisiert, aber er konnte ihr Träume schicken und sie so unter seine Kontrolle bekommen.«
    »Das hört sich plausibel an.«
    Wir schwiegen, und auch Rose Nelson sagte nichts. Sie saß da und presste ihre Wangen zwischen die Handflächen. Dann schüttelte sie den Kopf, aber ihre Gedanken musste sie einfach loswerden.
    »Hätte ich doch nur nicht geschossen! Dann wäre mir das jetzt nicht passiert. Jetzt bin ich eine Mörderin!«
    Wir widersprachen ihr nicht, was ihr auch nicht passte, denn sie fragte: »Was geschieht denn jetzt mit mir?«
    Sie hatte das Recht, eine Antwort von uns zu bekommen, und die gab ich ihr. »Erst einmal steht nicht hundertprozentig fest, dass Sie…«
    »Doch!«, schrie sie mich an. »Doch, ich habe ihn getötet, verdammt noch mal!«
    »Gut, Mrs Nelson, das werden unserer Untersuchungen feststellen. Auch wenn Sie es getan haben, man wird sie nicht dafür verantwortlich machen können.«
    »Nein…?«
    »Sie waren fremdbestimmt. Sie haben es nicht aus eigenem Antrieb getan. Das ist kein Mord gewesen, nicht mal Totschlag. Sie werden vor kein Gericht gestellt.«
    Das musste sie erst einmal verdauen.
    »Aber was geschieht dann mit mir, Mr Sinclair?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    Wir hörten sie stöhnen. So ganz schien ihr das alles nicht zu gefallen.
    Ihre Augendeckel bewegten sich hektisch und sie erklärte uns, dass wir sie in eine Zwickmühle gebracht hätten. Sie würde nicht mehr in der Lage sein, ihr Leben ganz normal als Kneipenwirtin fortzuführen.
    »Das verstehen wir«, sagte Suko. »Aber welche Möglichkeit sehen Sie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kann es Ihnen wirklich nicht sagen. Es ist alles so kompliziert.«
    Da hatte sie recht.
    Für mich war die entscheidende Frage, ob Saladin wirklich hinter der Tat steckte. Und wenn ja, gab er sich damit zufrieden? Oder würde er aus seinem Versteck hervor weiterhin etwas unternehmen, bis die Frau völlig am Boden lag?
    Es lohnte sich nicht, darüber zu diskutieren. Nicht wir waren an der Reihe, sondern die Kollegen von der Spurensicherung, und die rief ich an…
    ***
    Saladin hustete. Und immer wenn er das tat, verdoppelten sich die Schmerzen in seiner Brust, obwohl er eigentlich hätte froh sein müssen, denn sein Racheplan hatte geklappt. Die Fernhypnose hatte funktioniert.
    Diese verfluchte Wirtin, der er seinen Zustand zu verdanken hatte, die hatte genau das getan, was er von ihr wollte. Sie war hingegangen und hatte ihren Helfer getötet, der ihr wie das eigene Kind ans Herz gewachsen war.
    Trotzdem war Saladin unzufrieden. Er stellte mal wieder fest, dass auch er nur ein Mensch war, und das mit allen negativen Eigenschaften, denn er spürte die Schmerzen in seinem Körper wie jeder andere Mensch auch. Dracula II hatte zwar die Schrotkugeln aus seinem Körper herausgepult, aber nicht die Wunden heilen können. Die lagen noch offen und nässten auch.
    Wenn Saladin sich aufrichtete und an seiner Brust entlang nach unten schaute, dann sah er sie. Kleine
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