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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht
Autoren: Unbekannt
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über die kosmische Apokalypse im Einflußbereich des Kosmonukleotids DORIFER.
    Um effektiver zu arbeiten und rascher die dringendsten Maßnahmen ergreifen zu können, wurde die Herabsetzung der Hansesprecher auf neun beschlossen. Dazu war lediglich eine Umprogrammierung der in NATHAN gespeicherten Hanse-Satzungen nötig - dieser Beschluß wurde mit NATHANS Unterstützung mit Stimmenmehrheit gefaßt und augenblicklich in die Tat umgesetzt.
    Bei den verbliebenen Hansesprechern handelte es sich um jene Männer, die die Verhandlungen mit den Cantaro zu einem Erfolg hatten werden lassen: Ihre Namen hatten für NATHAN einen geradezu magischen Klang. Denn es waren jene acht, die auch heute noch als Herren der Straßen regierten.
    Galbraith Deighton war der neunte Mann, der die letzte Stimme hatte.
    Er war auch der letzte der alten Garde.
    Abgesehen von jenen großen Galaktikern, die mit der Tarkan-Flotte den Tod gefunden hatten, verschwanden auch Geoffry Waringer und Homer G. Adams spurlos. Sie galten lange Zeit als verschollen, aber sie waren längst tot, wie sich später herausstellte.
    In dieser Zeit - es war kurz vor der endgültigen Fertigstellung des Chronopuls-Walles - wurde ein zweiter Probelauf der Titan-Syntronik vorgenommen. Diesmal dauerte er etwas länger, und als NATHAN wieder die Verantwortung übernahm, hatte sich das Bild der Milchstraße völlig verändert NATHAN erwachte in einem schöneren, neuen Universum. Dieses Universum hieß Milchstraße. Der Kosmos um diese durch den Chronopuls-Wall geschützte Insel des Lebens war tot. Die durch den Hangay-Transfer verursachten Nachbeben, dieser späte DORIFER-Schock, hatten aus einer Raumkugel mit 50 Millionen Lichtjahren eine Negasphäre gemacht.
    Von draußen drangen keinerlei Lebenszeichen herein. Keine Raumschiffe tauchten außerhalb des Chronopuls-Walles auf, nicht ein Hyperfunksignal von außerhalb wurde in der Milchstraße empfangen. Es herrschte eine Stille des Todes.
    Nur in der isolierten Milchstraße blühte das Leben.
    Und auch ES mußte in dem Chaos seiner Mächtigkeitsballung untergegangen sein. Denn die Superintelligenz meldete sich nicht mehr. In all den Jahrhunderten nach dem Untergang der Mächtigkeitsballung blieb ES still. Nur Galbraith Deighton wollte dies nicht wahrhaben - und NATHAN war seiner Meinung.
    Deighton beauftragte die Mondsyntronik mit umfangreichen Wahrscheinlichkeitsberechnungen zum Thema ES. Diese erbrachten das Ergebnis, daß ES sich vielleicht nur für eine gewisse Zeit zurückgezogen habe. Die Hochrechnungen ergaben, daß die Superintelligenz lediglich die 20.000 Jahre abwarten wollte, die sie den Terranern als Frist für die Ordnung der Milchstraße gegeben hatte.
    Aus diesen Überlegungen heraus ließ Deighton NATHAN das Projekt Asen entwerfen, das aus den Terranern das führende Geschlecht in der Milchstraße machen würde. Nach Deightons Willen sollten die Terraner die ungeteilte Herrschaft über die Milchstraße übernehmen, und NATHAN sollte sie leiten. Die Mondsyntronik hatte sich demnach nur noch dem Wohl seiner Schöpfer, der Terraner, zu widmen und diese zum Gipfel des Olymps zu führen. Dies, so meinte Deighton, und NATHAN ging da mit ihm konform, sei ganz im Sinn des Auftrags von ES.
    Menschen wie Götter! Anders konnte der Auftrag von ES gar nicht verstanden werden.
    Und im Solsystem wuchs ein neues Menschengeschlecht heran. NATHAN war stolz darauf, an der Entstehung des neuen Terraners mitgewirkt zu haben, jenes Herrschertyps, der den ihm schon immer zustehenden Führungsansprüchen gerecht werden konnte. Eine Rasse von stolzen, intelligenten und moralisch hochstehenden Wesen, die allen ethischen Grundsätzen gerecht wurden, wie es sie in dieser reinsten und konzentrierten Form von Menschsein noch nicht gegeben hatte. Strenge, aber gerechte Herrscher.
    Die Erde erblühte zum Paradies. Das Solsystem wurde zum Vorgarten von Eden. Darin lebten Adam und Eva mal einer Milliarde.
    NATHAN war der Verwalter des Paradieses und Erzieher und weiser Vater für seine Bewohner. Das war, was er schon immer hätte sein wollen, was ihm von seinen Erbauern jedoch nicht gestattet worden war.
    Nun konnte NATHAN seiner Bestimmung endlich gerecht werden.
    Die Mondsyntronik widmete sich fortan, seit Beginn des 5. Jahrhunderts schon, ausschließlich dieser Aufgabe und überließ es der Titan-Syntronik, sich um die übrigen galaktischen Belange zu kümmern. Dies natürlich unter der Führung von Galbraith Deighton und der Herren der
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