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1498 - Rhodans Tod

Titel: 1498 - Rhodans Tod
Autoren: Unbekannt
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könnte etwas mit dem DAVIP-AV zu tun bekommen, sollte bei mir erscheinen. Außer mir gibt es niemand mehr, der seine Wirkung erlebt hat. Beeilt euch. Ich entlüfte die Schleuse manuell. Der alten Positronik ist nicht mehr zu trauen."
    Er winkte grüßend und schaltete die Verbindung ab.
    Wossonow sah die Männer der Reihe nach an. „Nun, wer von euch glaubt, mit dem Erzeugnis galaktischen Erfindungsgeists in Berührung zu kommen?"
    Sie glaubten es alle, Aktet Pfest ausgenommen.
    Allein die Begriffe „Geheimdienste" oder „Umsorgungsdienste" waren ihm zuwider. Irgendwie hatten sie immer etwas mit Niedertracht und Heimtücke zu tun.
    Deren Mitarbeiter unterschieden sich voneinander in oftmals extremer Weise - je nach Lebenform. Eines aber hatten sie gemeinsam: Sie alle erfaßten das Unrechte ihres Tuns, aber alle setzten sie sich selbstgefällig über dieses Wissen hinweg.
    Die sogenannte nationale Sicherheit war aller Freibrief gewesen.
     
    *
     
    Ronald Tekener schritt vorweg.
    Der Druckhelm seines SERUNS war auf die Schultern zurückgeklappt. Tek hatte eine formstabile Ausführung gewählt. Er hielt nicht viel von den Ausführungen, die sich in den Nackenwulst einfahren ließen.
    Vier Terraner und ein Terra-Abkömmling schritten schweigend hinter dem hochgewachsenen Mahn her. Es gab momentan nichts zu sagen.
    Die Gravitationsregulatoren der Notbasis 9 waren ausgefallen. Die Mikrosyntroniken der SERUNS hatten die Situation erkannt und die Gravoprojektoren hochgefahren.
    Man konnte sich normal bewegen.
    Trotz der von Tek vorgenommenen Neuversorgung mit einem atembaren Sauerstoff-Helium-Gemisch war die Luft stickig und zu kalt. Der Klimakreislauf arbeitete unregelmäßig.
    January Khemo-Massai fröstelte. NOBA 9 war lebensfeindlich geworden. Dabei stand die Frage offen, ob sie jemals lebensfreundlich gewesen war.
    Stationen wie NOBA 9 waren immer nur Behelfsbasen gewesen - gedacht für einsame Galaktiker, die irgendwie in Not geraten waren. Sie hatten den fehlenden Komfort kaum jemals vermißt, denn Todgeweihte konnten es sich nicht leisten, hohe Ansprüche zu stellen.
    Tekener schritt um eine rechtwinklige Gangbiegung herum. Ein an der Decke hängendes Gebläse spie plötzlich grünverfärbte Schwaden aus dem Schutzgitter. Irgendwo im Klimasystem war es zu einer unerwünschten chemischen Reaktion gekommen.
    Tek schritt schneller aus. Die Männer folgten ihm drängelnd. Wossonows Spezialsensoren ließen den Druckhelm gedankenschnell aus der Falthalterang gleiten und im Verschlußstück einrasten.
    Wohltuend frisches Atemgasgemisch zischte in die Kopfumhüllung.
    Der Bote preßte seinen Körper gegen die Felswand und ließ die Terraner vorbei.
    Er wunderte sich, daß deren Pikosyns nicht ebenfalls automatisch auf Autarkbeatmung umschalteten. Dann erkannte er aber, daß sie diese Maßnahme manuell unterbunden hatten.
    Sie wollten sich vor Ronald Tekener keine Blöße geben, denn jener dachte nicht daran, wegen des Gebläse-Defekts seinen Helm zu schließen. „Tapfer, tapfer!" flüsterte Wossonow amüsiert vor sich hin.
    Gleichzeitig grübelte er darüber nach, ob eine derart unvorsichtige Verhaltensweise für echte Terrageborene typisch war.
    Weiter vorn blieb der Aktivatorträger vor einem in den Fels gefrästen Rundbogen stehen. Auffordernd schaute er zu dem Widder-Agenten hinüber. Wossonow beschleunigte seinen Schritt und fuhr den Helm wieder in die Wulstbox zurück.
    Tekeners Blick drückte Anerkennung aus. Dann versetzte er den vier Terranern einen moralischen Tiefschlag. „Ich habe meinen Helm deshalb nicht geschlossen, weil ich die ätzende Qualmwolke bereits passiert hatte. Sie wehte auf euch zu. Was pfeift bei dir, Ben Mahur? Die Lungen oder die Luftröhre?"
    „Er hätte wenigstens den Atem anhalten sollten", bekräftigte Massai den Spott. Ein breites Grinsen entblößte seine weißen Zähne.
    Ali fluchte. Er verwendete dabei Ausdrücke, die Wossonow noch nicht gehört hatte. Er lauschte interessiert. Ihn faszinierte alles, was Erdgebürtige taten.
    Während Ben Mahur qualvoll ächzte, schritt der Bote hinter Tekener in einen großen, auffallend flachen Raum mit gewölbter Decke hinein.
    Hier hatten Hochenergiefräsen gearbeitet. Die fugenlos glatten, wie poliert wirkenden Felswandungen bewiesen es.
    Hier und da waren noch scharfkantige Grate zu sehen - dort, wo die robotgesteuerten Maschinen zu einem weiteren Arbeitsgang angesetzt hatten.
    In der weiten Halle lagerten Ersatzteile aller Art.
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