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1498 - Rhodans Tod

Titel: 1498 - Rhodans Tod
Autoren: Unbekannt
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sich ein Schaltpult.
    Er konnte es blitzschnell erreichen. „Ist dein Syntron ohnmächtig geworden?" fragte Atlan an. Jedermann spürte die in seiner Stimme mitschwingende Anspannung. „Er ist wieder wach", scherzte Samna im Versuch, die Situation zu entkrampfen. „Die Spezialsensoren zeigen ein Hochenergiefeld außerhalb der Jet an. Der Syntron analysiert es als cantarisches Hochrang-Erzeugnis. Es ist aber einwandfrei ein Paratronschirm; allerdings einer mit unglaublichen Absorptionswerten. Da kommt nichts durch - meint die Syntronik."
    „Tatsächlich?"
    Atlan begann zu lächeln - erstmals seit Stunden!
    Es war 11.00 Uhr, am 30. Mai 1147 NGZ. Rhodans SOF-Zero landete auf die Sekunde genau im hohen Gras jenseits des geräumten Feldes, das Catomen als Bezugspunkt angegeben hatte.
    Unter dem Maschinenwulst der Jet flammte dürres Strauchwerk auf.
    Ausgetrocknete Gräser fingen Feuer.
    Die Qualmwolken wurden vom Wüstenwind nach Osten getrieben. Dort kam es auch zu einem immer größer werdenden Flächenbrand. Schließlich loderte das gesamte ehemalige Raumhafengelände.
    Niemand kümmerte sich darum. Es war eine unbedeutende Begleiterscheinung in einem großen Spiel.
    Die Antriebsmaschinen der Jet liefen aus. Rhodan löste die Sicherheitsgurte, überprüfte die Schaltungen seines SERUNS und erhob sich aus dem Pilotensitz. Über dem Frontmonitor seiner Kanzel leuchtete eine grüne Lampe. Ihr Schein bewies ihm, daß man auf der ODIN total informiert war.
    Rhodan schaute durch die Transparentkanzel nach draußen. Der Steppenbrand entfernte sich unter dem Druck des zum Sturm angewachsenen Windes immer weiter von der Landestelle.
    Weiter östlich würde ihm die Wüste Einhalt gebieten.
    Das würde dem Weisen Herrn gar nicht gefallen! Perry kniff ein Auge zu und winkte. Er wußte, daß es auf der ODIN gesehen wurde. Es war überflüssig, ein Wort der Erklärung zu sagen. So hatte er es mit Atlan abgesprochen. Ager Catomen würde vergeblich lauschen und versuchen, eine Schwachstelle zu finden.
     
    *
     
    Vor einer Sekunde war die Funkverbindung zu Rhodans Jet unterbrochen worden; schlagartig und ohne jede vorangegangene Störung. Eine Fremdeinwirkung mittels überlegener Mittel konnte angenommen werden.
    Tetch Wossonow sah auf seinem großen Bordmonitor Atlans plötzlich verkrampftes Gesicht. „Ruhe bewahren!" mahnte der Widder-Bote. „Das Phänomen kenne ich aus einigen Einsätzen. Meine Sensoren werden gleich die Kommunikation übernehmen - perfekt! Der Daten-Syntronverbund war einmal im Zusatz-Kampfanzug eines Ektopischen Jägers eingebaut. Er funktioniert mit ultrahyperhohen Frequenzen im psionischen Bereich."
    Atlans Haltung entspannte sich. Damit hatte man gerechnet, oder Rhodans SERUN wäre keine Spezialanfertigung gewesen. Die Widerstandskämpfer der Widder wußten, daß hochstehende Cantaro-Generäle über Möglichkeiten verfügten, den normalen Hyperfunk total abzuschirmen.
    Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Samna das Einlaufen neuer Datenblöcke meldete. Sie war erleichtert.
    Atlans Tischvideoplatte sprach an. Ihre Syntronik arbeitete die gerafften Blöcke auf, entwirrte sie und gab sie als normale Pulsfolge an die große Bildschirmwand weiter.
    Plötzlich waren die aus dem SOF-Zero stammenden Geräusche wieder vernehmbar. Die Maschinendaten der Jet fehlten allerdings, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Rhodans SERUN nahm nur wesentliche Dinge auf.
    Sein Kontrollsystem teilte ihm gleichzeitig mit, daß der Einbausatz die Datenübertragung übernommen hatte. Man sah Perry nicken.
    Er wußte nun, daß Ager Catomen zum ersten Schlag ausgeholt hatte. Wer sonst hätte die gelandete Jet derart abschirmen können?
    Im Lageraum der ODIN betonte Atlan im selben Moment: „Catomen wird sich jetzt viel sicherer fühlen. Er glaubt Perry von uns abgeschnitten. Er wird wahrscheinlich Dinge sagen und tun, die er normalerweise unterlassen würde. Das war der erste Trumpf im Chaos-Spiel."
    Oleg Gullik, der Hangarchef der ODIN, schaute unangenehm berührt zu dem Arkoniden hinüber. Gullik, ein streßgeplagter, korpulenter Mann, war Syntronspezialist. Er konnte Atlans Aussage im Geist umsetzen und sich vorstellen, was dort unten nun geschehen würde. Unter Umständen würde sich der Weise Herr tatsächlich zu Fehlern verleiten lassen.
    Genau das geschah - allerdings in anderer Form, als man es sich hätte träumen lassen. Ager Catomen war nun einmal eine abstrakte Erscheinung. Man mußte ihn nehmen wie er war -
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