Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entschlüsselte Sedge die Genstruktur der Zellen und verglich sie mit den Strukturen, die im Syntron-Verbund der CIMARRON gespeichert waren: die genetischen Kodes aller Besatzungsmitglieder sowie vieler anderer Personen, die einmal an Bord gewesen waren."
    Er holte tief Luft, dann sagte er mit kaum noch beherrschter Stimme: „Alle Genome dieses Zellgewebes enthielten Strukturen, die identisch mit denen waren, die im Syntron als deine gespeichert sind. Das Zellgewebe stammte von einem Wesen, das dich zur Mutter, mich aber nicht zum Vater hat."
    „Perry ...", sagte Gesil nach einer Weile mit flacher Stimme.
    Da hatte er seinen Kampf mit sich selbst schon beendet - und er wußte, daß sie jetzt der Teil von ihnen war, der am meisten Hilfe brauchte. „Es war furchtbar für mich", erklärte er, während er, ohne hinzusehen, ihre Hände in die seinen nahm und sie festhielt, obwohl sie sich dagegen sträubte. „Ich war seelisch am Boden zerstört, denn ich mußte befürchten, daß du psychisch und körperlich gequält und erniedrigt worden warst, daß man dich vielleicht sogar vergewaltigt hatte."
    Seine Stimme wurde eindringlich. „Verstehe mich bitte richtig, Gesil! Ich zweifelte niemals an deiner Treue, sondern fürchtete nur, daß man dir Gewalt angetan hätte und du seelisch daran zerbrechen könntest. Ich bin froh, daß es nicht so war."
    Minutenlang erwiderte Gesil nichts darauf. Er spürte, wie sich ihre Hände in den seinen immer noch versteiften, dann aber allmählich lockerten. Zuletzt zitterten sie. „Du fragst dich, woher ich weiß, daß du nicht vergewaltigt wurdest", stellte er fest. „Ganz einfach: Du hättest dich sonst völlig anders verhalten. Als ich dir sagte, was mir zugespielt worden war, spürte ich deine Ahnungslosigkeit. Bitte, verzeih mir, wenn ich dir weh getan habe. Aber ich mußte dir das alles sagen - und niemand anderes als ich sollte es dir sagen."
    Auch darauf erwiderte Gesil einige Zeitlang nichts. Aber das Zittern ihres Körpers klang ab. „Es ist gut, Perry", flüsterte sie schließlich und erhob sich.
    Rhodan stand ebenfalls auf- und so standen sich Mann und Frau gegenüber, sich immer noch an den Händen haltend. „Es ist gut, was uns beide betrifft, fuhr Gesil fort. „Wer auch immer hinter Monos im dunkeln steht, er hat es nicht geschafft, unsere Liebe zueinander und unser Verhältnis zu trüben, obwohl er uns großes Leid angetan hat.
    Ich ahnte nichts davon, daß es ein Wesen gibt, in dessen Genome mein Genkode eingebaut ist und das folglich biologisch mein Kind sein muß. Alles, was ich weiß, ist, daß ich im März 447 gewaltsam von Sabhal entführt wurde."
    „Von einem Gesandten der Kosmokraten?" fragte Rhodan.
    Gesil sah ihn erstaunt an. „Wie kommst du darauf?"
    „Jemand hatte eine Aufzeichnung hinterlassen, aus der hervorging, daß ein Gesandter der Kosmokraten dich abgeholt hätte", antwortete der Terraner. „Wir wissen inzwischen, daß es eine Fälschung ist, aber nicht, wer dich wirklich entführte."
    „Es war ein Hominide, der sich Assu-Letel nannte", erklärte Gesil.
    Rhodan horchte auf. Er erinnerte sich, daß ein Wesen namens Assu-Letel einer der sechs Fürsten des Hexamaron war. Aber er sagte nichts, weil er Zeit brauchte, um diese Information geistig zu verarbeiten. „Ich wurde an Bord eines Raumschiffs gebracht und fiel dort in einen tiefen und langen Schlaf.
    Wahrscheinlich war mir ein Betäubungsmittel beigebracht worden. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich auf Uxbataan, dem Dimensionsgefängnis, wo ich später mit Ernst Ellert, Alaska Saedelaere und Testare zusammenkam und aus dem der Nakk Eladeru uns befreite."
    Sie dachte angestrengt nach, dann erklärte sie leise: „Ich erinnere mich nicht daran, jemals schwanger gewesen zu sein. Natürlich kann man mit den raffiniertesten Mitteln der Biochemie und Psychologie solche Erinnerungen löschen und durch synthetische Erinnerungen ersetzen, aber ich bin sicher, daß man das mit mir nicht getan hat. Es gibt unauffällige, aber für Wissende gut erkennbare Kennzeichen, die von einer Schwangerschaft zurückbleiben und sich nicht beseitigen lassen. Solche Kennzeichen existieren bei mir nicht. Außerdem funktioniert meine Psyche ein wenig anders als die der meisten anderen Intelligenzen. Mein Unterbewußtsein läßt sich nicht manipulieren. Es hat alles registriert - und Geschehnisse, die in mir tiefgreifende Veränderungen hervorgerufen hätten, wären zumindest als Ahnungen meinem Bewußtsein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher