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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa
Autoren: Jason Dark
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Pfütze gelegen, aber diese Feuchtigkeit war bestimmt aus dem Leichnam ausgetreten.
    Er hob den alten Mann an.
    Eine leichter Körper, wie es sich Mason vorgestellt hatte. Da würde es keine Probleme beim Transport geben, da war er sich sicher.
    Den Toten konnte er mit einigen Pausen zwischendurch auch eine doppelt so weite Strecke tragen.
    Dieser Gedanke gab ihm den nötigen Mut, um sich in Richtung Ausgang in Bewegung zu setzen, wobei er sich zuvor noch nach links drehen musste.
    Die Drehung schaffte er.
    Dann blieb er mit seinem toten Großvater auf den Armen abrupt stehen. Er hatte in diesen Sekunden das Gefühl, dass alles vorbei war, denn in der offenen Tür stand eine bärtige Gestalt und starrte ihn an…
    ***
    Beinahe wäre der Leichnam seines Großvaters zu Boden gefallen. Er rutschte schon, aber im Nachfassen bekam er ihn wieder fest zu packen.
    Er hatte den Mann noch nie gesehen. Zum Glück war die Dämmerung noch nicht angebrochen, und so zeichnete sich die Gestalt deutlich sichtbar auf der helleren Schwelle ab. Alle Einzelheiten waren zwar nicht zu erkennen, aber was er sah, das reichte ihm, und er kam zu dem Schluss, dass diese schwarzbärtige Gestalt nicht in die moderne Zeit gehörte und ein Stück Vergangenheit war.
    Es lag an der Kleidung. Sie war einfach anders, und Mason kannte sie von alten Bildern her aus dem neunzehnten Jahrhundert.
    Diese Person trug kein Jackett, sondern eine längere Jacke, die man damals auch als Rock bezeichnet hatte. Er sah eine Weste und Hosenbeine, die recht eng waren.
    Der Mann hatte die rechte Hand in die Tasche gesteckt, und Mason wusste, dass er hier keinen echten Toten vor sich hatte. Es war ein Geist wie sein Großvater in der U-Bahn und auch in seiner Wohnung.
    Die Leiche seines Großvaters schien an Gewicht zuzunehmen.
    Lange würde er sie nicht mehr halten können, das stand fest. Schon jetzt spürte er den Druck in seinen Armen und auch das Zittern der überanstrengten Muskeln.
    Mason wollte weg. Aber es war fraglich, ob er es schaffen konnte, und schon gar nicht mit dem Großvater auf den Armen. Da er ihn nicht auf den Boden fallen lassen wollte, tat er etwas, was er überhaupt nicht vorgehabt hatte. Er drehte sich zur Seite und legte ihn wieder auf die Liege.
    »Das ist gut«, hörte er die Stimme, die nicht schrill klang. Dafür düster und auch leicht drohend. »Wollest du weg?«
    »Ja.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, ich sage dir, dass du nicht von hier wegkommst, denn man stiehlt mir keinen Toten…«
    ***
    Diesmal hatte Suko es sich nicht nehmen lassen, den Platz hinter dem Steuer einzunehmen. Wir mussten bis an die westliche Peripherie des Großraums Londons fahren. Das war zwar nicht unbedingt sehr weit, aber wer den Londoner Verkehr kennt, der weiß, was auf einen zukommen kann.
    Uns erging es nicht anders. Wir kamen ziemlich schlecht durch, da half auch das aufgesetzte Blaulicht auf dem Dach nur wenig, und deshalb waren wir heilfroh, die Autobahn zu erreichen, wo es dann zügiger voranging, aber nicht unbedingt schnell, denn unsere Strecke führte auch zum Flughafen Heathrow.
    Das GPS hatten wir zwar nicht genau auf unser Ziel einstellen können, aber auf einen Ort in der Nähe. Den hatten wir uns nach der Beschreibung der beiden Leichenholer herausgesucht. Er hieß Hythe End, und von dort an mussten wir suchen.
    Es gab noch einen Vorteil, der auf unserer Seite lag. Wir würden noch vor Anbruch der Dunkelheit das Ziel erreichen, und darüber war ich froh, denn im Finstern durch einen unbekannten Wald zu schleichen, konnte man vergessen.
    Das Handy schien in meiner Hand festgewachsen zu sein, und das hatte einen bestimmten Grund. Mehrmals hatte ich versucht, Mason Fox zu erreichen. Er meldete sich nicht. Da kam kein Ruf durch, und mir wurde allmählich bewusst, dass er den Apparat extra abgeschaltet hatte, um in Ruhe seine eigenen Nachforschungen zu betreiben, was natürlich verdammt gefährlich für ihn werden konnte, denn er würde möglicherweise auf Dinge stoßen, die ihn das Leben kosten konnten.
    Auf der Autobahn fuhren wir ebenfalls mit Baulicht, und das rentierte sich. Die Autofahrer fuhren links und ließen uns überholen.
    Hin und wieder warf ich einen Blick zum Himmel, der weiterhin das schmutzige Grau zeigte.
    Regen fiel nicht. Das war wenigstens etwas.
    »Auf was müssen wir uns einrichten?« fragte Suko. »Auf lebende Tote? Zombies?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn, dann nur auf eine Abart unserer untoten Freunde.«
    »Die
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