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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle
Autoren: Unbekannt
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Rhodan hatte die normalgeborenen Terra-Mutanten seinerzeit im sogenannten Mutanten-Korps zusammengefaßt und sie bei den ersten Sprüngen hinaus in die Tiefen des intergalaktischen Raums wohldosiert eingesetzt.
    Eine Esper-Einheit war demnach überhaupt nicht neu oder ungewöhnlich. Oder doch?
    Tschubai dachte am Rand seiner Erinnerungswoge an die Art, wie die Cantaro ihre Mutanten erzeugten.
    Ja - erzeugten! Anders konnte man den Prozeß der Werdung kaum bezeichnen. Es war also doch anders als damals.
    Wieder einmal empfand der Afro-Terraner die Last seines hohen Alters. Sie war psychisch bedingt.
    Ein Luftzug riß Tschubai aus seiner Versunkenheit. Er wußte, wer gekommen war, und drehte nicht den Kopf. „Kannst du nicht wie ein anständiger Galaktiker zu Fuß kommen?" sprach er müde über die Schulter hinweg. „Davon abgesehen sollen psionische Energieentfaltungen vermieden werden. Dort drüben lauern hellhörige Geschöpfe."
    „Die mit den langen Ohren?" lachte Gucky mit hellei; Stimme. „Laß dich nicht ins Bockshorn jagen, Opa."
    Ras dachte über den Begriff nach. Wie lange hatte er ihn schon nicht mehr gehört? Der Mausbiber mußte ihn zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts nach Christi aufgeschnappt haben. Später war er vergessen worden.
    Ras fuhr seinen Sessel herum. Das Sterngewimmel der Milchstraße kam in sein Blickfeld, anschließend der Mausbiber.
    Er war in das Observatorium teleportiert. Seine großen, schönen Augen, die ihm seinen Namen verliehen hatten, funkelten in jener inneren Erregung, die Ras seit über zweitausendsiebenhundert Jahren richtig einzuschätzen wußte. „Opa und Bockshorn - sagenhaft, Leutnant Guck!" spöttelte Tschubai. „Quält dich etwa auch die Erinnerung? Oder ist es die Zeit, die dir zu schaffen macht? Dein Brustpelz müßte vom Scheuern des Zellaktivators längst abradiert sein."
    „Der wächst ständig nach", behauptete der Mausbiber ohne eine Spur von Spott oder Angriffslust in der Stimme. Wie gebannt schaute er zum Gesicht des Afroterraners hinauf. „Die Milchstraße spiegelt sich in deinen Augen", fügte Gucky hinzu. „So habe ich sie noch nie gesehen. Sie leuchtet winzig klein, aber sie ist in deinen Augen."
    Ras erhob sich. Er war ein natürlicher, positiver Mutant aus dem alten Korps, einer, der die Wirren der Jahrtausende und sogar die Second-Genesis-Krisis überlebt hatte.
    Er wußte, daß der Ilt nicht wegen eines Erinnerungsaustauschs gekommen war. Gucky hatte mehr als einmal Dinge riskiert, die er eigentlich nichlt hätte riskieren sollen. Der Sprung in das Observatorium war ein weiteres Vergehen. „Okay, Kleiner, laß sie leuchten, wo immer sie will. Was hast du auf dem Herzen?"
    Tschubai sah nach unten. Gucky reichte ihm nur bis zur Hüfte. Für eü nen Augenblick erschien in dem spitznasigen Mausgesicht ein Stückchen des Nagezahns. Dann verschwand es wieder. Der Ilt schien im Moment nicht herzhaft lachen zu können. „Adams ist hervös. Er saust im Planungsraum herum und tut so, als würde übermorgen die Galaxis explodieren. Was ist dran an diesen geklonten Mutanten? Was können sie wirklich? Darüber sollten wir uns einmal in Ruhe unterhalten. Unten ist zuviel Betrieb."
    Ras nickte bedächtig. Er war ein ruhiger, ausgeglichener Mann, der nur selten den Überblick verlor. Ähnliche Unruhegefühle hatten ihn vor zwei Stunden in das Observatorium getrieben.
    Er nahm wieder Platz und zog den Mausbiber auf seinen Schoß. Jetzt spiegelte sich die Milchstraße auch in Guckys Augen.
    Der Terraner begann das kleine Intelligenzwesen gedankenverloren hinter den Ohren zu kraulen. Er hatte es schon oft getan und dachte sich nichts dabei.
    Gucky fühlte dagegen überdeutlich, wie geistesabwesend der Freund war. Ohne zu versuchen, dessen Gedankeninhalt telepathisch zu ergründen, bat er leise: „Reiß dich zusammen, Ras! Du stehst kurz vor einem Aktivatorkoller. Man hat alles satt, vor allem die Unsterblichkeit. Ich kenne das! Ab und zu möchte man das Lebensei am liebsten so weit wegwerfen, daß man es im Moment der Reue nicht mehr erreichen kann. Diese Reue kommt nämlich unweigerlich und obendrein ganz schnell."
    „Schon mal probiert?"
    Gucky zögerte die Antwort hinaus, bis er schließlich gestand: „Nur in Gedanken, aber das solltest du für dich behalten. Fellmer Lloyd hat es auch erwischt. Er schaut sich ständig uralte Videos an. Irgendwie kommt jeder Aktivatorträger mal dran. Vergessen wir es! Wie sieht das nun aus mit den geklonten
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