Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Haus.«
    Suko und ich schauten uns an.
    Der Inspektor machte den Vorschlag: »Dann schauen wir mal gemeinsam nach.«
    »Okay.«
    Leicht hatten wir es nicht. Der Weg war mit glatt gewaschenen Steinen bedeckt. Natürlich interessierte uns die Hütte, aber dort tat sich nichts.
    Es gab auch nicht viele Verstecke, abgesehen von den Seitenstollen, die in die Abhänge getrieben worden waren.
    Und in einem sahen wir, dass Bill nicht gelogen hatte. Auf dem Boden hockte ein graugrünes Etwas. Ein Gebilde, das wirklich wie ein Krake aussah und seine Fangarme um eine Frau gelegt hatte, der es soeben noch gelungen war, ihm ein Schwert oder langes Messer in den Körper zu stoßen.
    Obwohl wir in diesem Fall mit allem hätten rechnen müssen, waren wir geschockt. Bill und ich bewegten uns nicht, nur Suko verhielt sich anders. Er holte seine Dämonenpeitsche hervor.
    »Das gibt es nicht«, flüsterte Bill Conolly. »Das ist einfach verrückt!«
    »Nykills Bild«, murmelte ich. »Sein lebendes. Das zweite, und diesmal ist es kein Echsenmonster.«
    »Kraken mag ich auch nicht.«
    »Wem sagst du das. Die sind immer so umschlingend.«
    Suko schob sich zwischen uns. »Ich denke, dass ihr mir dieses Monster überlassen solltet.«
    »Meinst du, dass die Peitsche reicht?«
    Suko grinste mich kurz an. »Ist ein Krakenarm nicht auch so etwas wie eine Peitsche?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Eben.«
    Wenn Suko sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und dies für richtig hielt, ließ er sich von niemandem aufhalten. Er hatte die Riemen noch nicht ausgefahren, was sich nach dem zweiten Schritt änderte, als er mit der Peitsche einen Kreis schlug.
    Da rutschten die drei aus Dämonenhaut bestehenden Riemen hervor, und so war Suko kampfbereit.
    Das schien auch der Krake bemerkt zu haben. Seine Starre verschwand. Plötzlich richtete er sich auf, und wir hatten das Gefühl, einen Wächter vor uns zu haben.
    Es sah aus, als wollte er sich auf seine Tentakel stellen, was auch zutraf. Dabei zog er die starre Frau mit in die Höhe, die sich praktisch an ihrem Schwertgriff festhielt.
    Der Krake walzte auf Suko zu, und der Inspektor ging ihm entgegen. An seiner Haltung erkannten wir, dass er davon überzeugt war, mit diesem Gegner fertigwerden zu können. Er schwang seine Dämonenpeitsche mit recht lockeren Bewegungen hin und her, aber wir wussten sehr gut, dass er voll und ganz auf der Höhe war.
    In den folgenden Sekunden überschlugen sich zwar die Ereignisse nicht, aber es ging alles sehr rasch. Bill und ich hatten unsere Pistolen gezogen. Wir blieben auch nicht stehen, weil Suko Rückendeckung brauchte.
    Aus der Bewegung heraus schleuderte das übergroße Tier zwei Tentakel nach vorn und geradewegs auf Suko zu.
    Der wäre getroffen worden, hätte er sich nicht im letzten Moment zur Seite gedreht und geduckt. Die verdammten Dinger waren doch länger, als er angenommen hatte.
    Sie verfehlten ihn, und Suko nahm die Chance wahr, näher an das Untier heranzukommen.
    Er hatte nicht mit der Schnelligkeit des Kraken gerechnet. Die beiden Tentakel, die ihn zuvor nicht getroffen hatten, schnellten zurück und erwischten ihn.
    Dem Druck konnte Suko nicht standhalten. Er wurde nach vorn geschleudert.
    Er stolperte, hielt sich aber auf den Beinen, und dann wuchtete er sich noch selbst nach vorn, auf den Körper der Bestie zu.
    Und er schlug zu!
    Es war der berühmte Volltreffer, wie er besser nicht hätte sein können. Wir hörten sogar das Klatschen, als die drei Riemen gegen die Masse trafen.
    Der übergroße Körper geriet ins Zucken. Ein Schleim- und Fleischberg schwankte hin und her, und er sah noch immer so aus, als wäre er aufgepumpt.
    Aber die Bewegungen änderten sich. Sie wurden hektischer.
    Gleich mehrere Arme schlugen um sich. Suko, der flach am Boden lag, wurde ab und zu getroffen.
    Allerdings hatten die Tentakel ihre Kraft verloren, denn das Schlagen glich mehr einem leichten Knuffen.
    Und das Phänomen, das wir schon kannten, trat auch hier ein. Es war ein lebendes Gemälde. Durch eine höllische oder magische Kraft am Leben gehalten, gegen die sich durch den Schlag mit der Peitsche eine andere Macht stellte.
    Sie war stärker.
    Der mächtige Krake verging. Nein, das war nicht der richtige Ausdruck. Er zerfloss. Abermals waren wir Zuschauer bei diesem Phänomen, das sich auch auf die Frau übertrug.
    Sie löste sich ebenfalls auf. Wie der Krake verschwamm sie und sackte in sich zusammen. Beide hinterließen auf dem Boden eine ölige Spur, die grau und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher