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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder
Autoren: Jason Dark
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Elias wollte nicht, dass sie durch das Fenster kletterte und in die Hütte eindrang. Er wollte auch die Tür verbarrikadieren, um es der anderen Seite so schwer wie möglich zu machen. Und dann würde er noch mal bei der Polizei anrufen, aber nicht mehr die Wahrheit sagen, sondern von einem Überfall sprechen.
    Trotz seines dicken Knies sprang er auf das Fenster zu. Er schloss es, aber das Gesicht hinter der Scheibe verschwand nicht. Die Frau schien sogar zu grinsen und sich an seiner Angst zu weiden. Jedenfalls traf sie keine Anstalten, das Fenster einzuschlagen.
    Er ging zu Jessica, die ihre Hände hatte sinken lassen, sich aber nicht traute, einen Blick auf das Fenster zu werfen.
    »Ist sie weg?«
    Zu lügen hatte keinen Sinn. Deshalb blieb er bei der Wahrheit.
    »Nein, sie ist noch da.«
    »Und was tut sie?«
    »Sie starrt in die Hütte!«
    »Mehr nicht?«
    »So ist es.«
    Jessica stöhnte auf und flüsterte, wobei sie mehr zu sich selbst sprach: »Ich weiß nicht, wie das noch weitergehen soll. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich gerettet bin, als du aufgetaucht bist, aber das war wohl nichts. Die andere Seite wird nicht nur mich fangen, sondern auch dich. Wir sind verloren.«
    »Nein, das sind wir nicht.«
    Sie lachte und bog ihren Oberkörper zurück. »Was willst du denn dagegen tun?«
    »Wir werden uns wehren.«
    »Toll. Und womit?«
    »In der Truhe sind einige Werkzeuge, die wir benutzen können. Schraubenzieher, auch ein Hammer, und wenn mich nicht alles täuscht, sogar ein Meißel.«
    Das beruhigte Jessica Black ein wenig. »Okay, dann werde ich die Truhe öffnen. Gib du acht, dass…«
    Die weiteren Worte wurden ihr von den Lippen gerissen, denn plötzlich geschah etwas, womit sie beide nicht gerechnet hatten.
    Deshalb waren sie beide auch so überrascht.
    Von außen her klopfte jemand gegen die Tür!
    Beide erstarrten. Plötzlich war die Frau mit dem zerschnittenen Gesicht zweitrangig geworden. Beide drehten sich und schauten auf die Tür, die noch geschlossen blieb.
    Dreimal hatte es geklopft. Danach war es wieder still geworden, und jetzt hielten sie vor Spannung den Atem an. Sie warteten darauf, dass etwas passierte.
    »Hast du eine Ahnung, wer das sein könnte?« flüsterte Jessica.
    »Nein. Vielleicht dein Maler?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht.«
    Sie warteten weiter. Beide gingen davon aus, dass es nicht allein beim Klopfen bleiben würde. Das konnte man nur als einen ersten Schritt ansehen. Weitere würden folgen, davon waren sie überzeugt.
    Es passierte tatsächlich.
    Wieder hämmerte jemand so heftig gegen die Tür, dass sie anfing zu zittern. Diesmal waren es nur zwei Schläge, danach erklang ein kurzes, aber wildes Männerlachen.
    »Ist er das?« fragte Elias.
    »Ich weiß es nicht…«
    Sie warteten. Beide wirkten wie Puppen. Die Blicke blieben auf die Tür gerichtet, aber dort tat sich nichts. Keine Stimme, kein Hämmern mehr gegen das Holz. So kam ihnen die Stille beinahe noch schlimmer vor.
    Bis sich die Klinke bewegte!
    Von nun an war ihnen klar, dass sie es nicht mehr schaffen würden, die Tür zu verbarrikadieren.
    Jessica rückte näher an Elias Moore heran. Sie brauchte jetzt einen Halt und umfasste mit beiden Händen seine linke Schulter.
    Ein heftiger Stoß.
    Die Tür flog förmlich nach innen.
    Jessica saugte scharf die Luft ein. Es hörte sich an, als würde Luft aus einem Reifen weichen.
    Sie konnten nur nach vorn schauen. Die Situation zwang sie einfach dazu. Auf der Schwelle stand ein Mann in dunkler Kutte, die an den Seiten einige Farbkleckse aufwies.
    »Das ist Nykill!« hauchte Jessica.
    Er hatte es gehört und gab auch eine Antwort.
    »Ja, ich bin es, und ich sage dir, dass ich nichts verloren gebe, was mir gehört. Erst recht dich nicht, Jessy…«
    ***
    Wir waren recht schnell gefahren. Eine innere Uhr trieb mich zur Eile an, und diese Eile übertrug sich auf Suko, der hinter dem Lenkrad saß. Um uns abzusichern, hatte ich im Büro angerufen und Glenda Perkins Bescheid gegeben, damit sie Sir James von unserem Vorhaben informierte. Auf eine Flachserei hatte ich verzichtet, sodass Glenda genau wusste, wie es stand.
    »Okay, dann viel Glück.«
    »Danke.«
    Trotz der rasanten Fahrweise dauerte es seine Zeit, bis wir Groß-London hinter uns gelassen hatten. Wir überquerten den südlichen Autobahnring und sahen danach die ersten Schilder, die auf größere Orte wie Sevenoaks und Maidstone hinwiesen.
    Einen Hinweis auf Dunton Green entdeckte ich ebenfalls. So
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