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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder
Autoren: Jason Dark
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grün gesprenkelt war.
    Suko war nichts passiert. Er sorgte nur dafür, dass er nicht mit in diesen Auflösungsprozess hineingeriet. Mit wenigen Schritten hatte er uns erreicht und blieb neben uns stehen.
    »Tja, so einfach geht das.«
    »Stimmt.« Ich nickte. »Dieser Krake war ein lebendes Bild. Wie auch das Echsenmonster.«
    »Und jetzt sehen wir uns weiter um«, schlug Suko vor. »Vielleicht begegnen uns noch weitere Monster. Dann haben wir einen Tag erwischt, bei dem sie Ausgang haben.« Seinem grinsenden Gesicht war anzusehen, dass es ihm Spaß gemacht hatte, den Kraken zu vernichten, wobei ich die Dinge nicht so locker sah und ihn bat, einen konkreten Vorschlag zu machen.
    »Nicht zum Haus des Malers.«
    »Warum nicht?«
    »Weil dieser Ort ideal ist, an dem sich die lebenden Bilder austoben können.«
    Im Prinzip hatte er recht. Ich fand auch kein Argument dagegen, nur Wenn ich meinen Blick schweifen ließ, dann war nicht viel zu sehen, was seine These hätte beweisen können.
    Eine leere Schlucht hätten wir auch mit anderen Augen angesehen als eine, in der etwas stand.
    Und das war diese Hütte!
    Sie wurde benutzt. Die Boote nicht weit davor waren Beweis genug. Einsame Hütten können auch gute Verstecke sein, und so näherten wir uns dem Ziel mit entsprechenden Gedanken und Vorstellungen.
    Bill Conolly, der etwas hinter uns ging, stieß plötzlich einen Warnruf aus. Auch wir hatten in derselben Sekunde das ungewöhnliche Geräusch gehört. Als würde ein schnelles Pferd über einen harten Untergrund galoppieren.
    Wir wirbelten herum.
    Bill hatte sich bereits umgedreht, und so sah er zuerst das Pferd, das auf uns zuraste. Es war ein normales Tier, nur der Reiter passte nicht dazu.
    Ein Skelett, das von einer dunklen Kutte umweht wurde…
    ***
    Brian Nykill stand in der offenen Tür.
    Elias Moore war eigentlich nicht auf den Mund gefallen. In diesem Fall konnte er aber nichts sagen. Der Maler war einfach zu überraschend aufgetaucht. Er versperrte zudem den Ausgang, und somit war auch die letzte Fluchtchance vertan.
    Anders verhielt sich Jessica Black. Sie war direkt angesprochen worden und schüttelte den Kopf. Dabei lachte sie schrill. Ihr Gesicht verzog sich. Sie fing an zu zittern, aber dann riss sie sich zusammen, weil sie sich nicht so einfach aufgeben wollte.
    »Nein, Nykill, ich gehöre dir nicht!« sagte sie schrill. »Du hast mich engagiert, weil ich Modell sitzen sollte. Das hätte ich auch getan, aber ich will nicht eines deiner Monster werden.«
    »Das brauchst du auch nicht, meine Schöne. Du wirst nur sein Futter sein. Meine Freunde lieben Körper wie den deinen.«
    »Und wer sind deine Freunde?«
    »Die Bewohner der Hölle, der ewigen Verdammnis, die gern einen Ausflug in die normale Welt unternehmen. Und ich bin derjenige, der ihnen die Chance dazu gibt, denn ich gehöre zu den wenigen, die wissen, wie es in der Hölle aussieht und auch in der Welt. Ich habe sie wachsen und sich entwickeln sehen, denn ich bin jemand, der so alt ist wie die Welt. Ich habe nur das Aussehen eines Menschen angenommen und mich dabei für eine besondere Begabung entschieden. Als Kunstmaler habe ich mich unter die Menschen begeben. Ich habe das gemalt, was ich liebe. Es macht mir Spaß, mich mit denen zu umgeben, die mir nahe sind. Ich erschaffe Monster. Ich male menschliche Albträume, und ich werde bald so weit sein, eine Ausstellung bestreiten zu können. Dann werde ich meine Bilder verkaufen. Interessenten gibt es genug. Ein Bild habe ich bereits verkauft, und ich denke nicht, dass der Käufer den Anblick meines Echsenmonsters lange überlebt hat.«
    Jessica Black wusste nicht mehr, was sie erwidern sollte. Sie wusste nur, dass sie verloren war, aber sie konnte sich noch bewegen und schaute zurück.
    Elias Moore hatte seinen Platz auf der Truhe gefunden. Durch das Fenster glotzte die Frau mit dem zerschnittenen Gesicht in die Hütte. Sie griff allerdings nicht ein. Hier hatte voll und ganz der Maler das Kommando übernommen.
    »Nein, nein! So leicht werden wir es dir nicht machen, du verfluchter Unhold!« Knirschend hatte Elias Moore die Worte ausgestoßen. »Du gehörst nicht in die Welt der Menschen. Du bist jemand, den man zurück in die Hölle schicken muss.«
    »Haha, willst du das etwa tun?«
    »Ja, verdammt!« Moore wusste auch schon, wie er das anstellen wollte. Sein geschwollenes Knie bereitete ihm schon beim Aufstehen Probleme, aber er musste ja nicht gehen, sondern nur den Deckel von der Truhe
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