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1472 - Loge der Unsterblichen

Titel: 1472 - Loge der Unsterblichen
Autoren: Unbekannt
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Maschine zur Analyse deines Ichs? Willst du damit Einfluß auf dich und andere nehmen? „Nichts von all dem", antwortete Eleiher. „MIC existiert allein um seiner selbst willen. Die Maschine MIC ist so wichtig oder unbedeutend wie irgend etwas in der Welt. Maschine macht, was sie will, oder sie benützt einen Zufallsgenerator. Sie macht keine Analyse, vermittelt keine Erkenntnisse. MIC ist einfach - ein Spielzeug."
    „Das ist mir zu abstrakt", sagte Yava und ging angewidert von dannen. „Jawohl, MIC ist einfach abstrakt", stimmte Eleiher zu und verjagte damit auch Iridora, die eigentlich die Bereitschaft gehabt hätte, sein Experiment zu begreifen zu versuchen.
    Eleiher nahm es gelassen hin und kehrte in MIC ein.
    Maschine bescherte ihm ein Universum aus silbernen Fäden. Eleiher schwebte durch dieses Netz, und diese Reise hatte eine beruhigende Wirkung auf Eleiher.
    Und während er so die Zeit verstreichen ließ, da meldete sich MIC auf eine Weise, wie er es zuvor noch nicht erlebt hatte.
    Maschine verabreichte ihm einen geistigen Stoß, der ihm ein seltsames Kribbeln verursachte.
    In der Folge mußte er eine Reihe weiterer psychischer Schlage hinnehmen, die mit jedem Mal heftiger wurden und ihm sogar Schmerzen verursachten. Er konnte den Schmerz nicht lokalisieren. Auch als alles vorbei war und sich das fast wohlige Kribbeln in seinem Geist einstellte, war er außerstande, die Quelle des Schmerzes festzustellen.
    Es war wohl auch nur ein fiktiver Schmerz, den ihm die abstrakte Maschine MIC verursacht hatte...
    Das Gespinst verpuffte in einem einzigen Feuerorkan. Eleihers Gedanken gerieten in Aufruhr, aber entweder fehlte ihnen die Kraft, MIC zu neuen Kreationen zu animieren, oder Maschine war ausgefallen.
    Der Mikrokosmos blieb leer und in völliger Schwärze.
    In diesen Augenblicken, in denen Eleiher im Nichts seines Ichs trieb, erwachten in ihm ganz eigene Geftihle. Er bekam Depressionen, und er sagte sich, daß er mit der Erschaffung dieses sinnlosen Mikrokosmos eigentlich einen Teil seines Lebens vergeudet hatte. Er fühlte sich nutzlos und elend.
    Er floh aus seinem Mikrokosmos und beschloß, nie wieder in ihn zürückzukehren.
    Nie wieder Maschine MIC!
     
    *
     
    Der Name Maschine war eigentlfch irreführend, denn MIC hatte nichts Technisches an sich, war ein rein ätherisches Produkt.
    Dabei glaubte sich Eleiher zu erinnern, daß er eine wirkliche Maschine hatte bauen wollen. Etwas zum Anfassen, etwas, das durch physikalische Kräfte betrieben wurde.
    Eleiher hatte keine konkrete Vorstellung davon, wie eine solche Maschine auszusehen hätte, welchem Zweck sie dienen sollte. Er benötigte eigentlich keine Transportmaschine -er konnte überallhin gelangen, wohin er sich dachte. Von Welt nach Ort und zu jedem Punkt von Ort oder Welt.
    Dennoch - eine Maschine, die der Fortbewegung diente, hätte ihn schon fasziniert. Sich nirgends hindenken zu müssen und doch überallhin gelangen zu können, das wäre schon eine feine Sache gewesen.
    Es gab sie ja noch, solche Maschinen, die einem zwar das Denken nicht ganz abnahmen, die aber sonst nichts Esoterisches an sich hatten und einfach die physikalischen Gegebenheiten ausschöpften.
    Die „Maschine Sauber" etwa, wie Eleiher die Hygienekammer aus Spaß nannte. Wenn man sich diesem Saubermacher überließ, kostete es zwar ein paar Gedanken in der Art „Reinige mich, und tu's schonend und so" -aber sonst war kein Abrakadabra an der Sache. Die Hygienekammer bediente sich echter Chemie, um den klinischen Reinigungseffekt zu erzielen.
    Bedauerlich daran war nur, daß er, Eleiher, nicht der Erfinder dieser Maschine war und daß er sie auch nicht wirklich bedienen konnte, weil sie das nicht einmal zuließ.
    Nun denn, Eleiher würde eine Maschine bauen, in der sich alles drehte und bewegte, und zur Not würde er sogar das Rad nochmals erflnden ...
    Aber warum denn etwas neu schaffen, was es schon gab? „Ich bin kein Forscher und kein Erfinder, ich will Benutzer sein", sagte er zu Validor, den er auf Ort zu einem Gespräch über die technische Entwicklung ihres Volkes genötigt hatte. „Das ZEITALTER DER TECHNIK liegt schon weit zurück", erwiderte Validor. „Allein die Beschäftigung mit diesem Thema mutet wie ein Rückfall in diese Epoche an. Es ist dir doch nicht ernst damit, Technik wirklich zu benutzen."
    „Wäre das so schlimm?"
    „Ich weiß es nicht. Ich habe kein solches Bedürfnis und kann mir nicht vorstellen, daß ein Amarena ein solches Bedürfnis
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