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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer
Autoren: Jason Dark
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meine Stadt gibt? Zumindest habe ich ja die Kreuzung gesehen. Ich kenne das Haus hier, das Büro, aber ich kann dir nicht sagen, wo wir uns befinden. Das kann doch nicht das Jenseits sein, verflucht noch mal. So hat man es nie beschrieben, Bill. Da bin ich mir sicher.«
    »Wir müssen uns von dem Gedanken trennen, dass das Jenseits so aussieht, wie man es uns als Kinder beschrieben hat und wir es uns dann als Erwachsene vorstellten.«
    »Ich habe mir nichts vorgestellt.«
    »Aber ich und viele andere Menschen auch. Als Kinder wurde uns ja der Himmel schmackhaft gemacht, und später, als Erwachsene, hörten und lasen wir Berichte von Menschen, die gestorben waren und reanimiert wurden. Ihnen war es dann gelungen, einen Blick in die jenseitige Welt zu werfen. Sie haben oft von einem strahlenden Licht gesprochen, das sie begrüßte, und von einem Gefühl der unendlichen Befreiung. Das mag alles sein, ich will auch nicht dagegen sprechen, aber ich bin der Meinung, dass es nicht nur das eine Jenseits gibt.«
    »Ach«, flüsterte Erskine. »Meinst du, dass man in verschiedene Ebenen hineingeraten könnte?«
    »So ähnlich.« Bill lächelte. »Wir sind in einer dieser Dimensionen gelandet.«
    »In der es aussieht wie auf der Erde?«
    Bill hob die Schultern. »Wir haben es erlebt.«
    Erskine trat mit dem Fuß auf. »Aber warum haben wir das erlebt? Ich – ich kann es nicht nachvollziehen, wirklich nicht. Das ist mir einfach zu hoch. Das bekomme ich nicht in die Reihe. Hat man das nur für uns so ausgelegt, oder würden andere Menschen an diesem Ort etwas anderes sehen?«
    »Das ist die Frage.«
    »Dann hast du auch darüber nachgedacht?«
    »Ja.«
    Erskine leckte über seine Lippen. Er war jetzt aufgeregt. »Sprich weiter, Bill. Vielleicht finden wir eine Lösung. Mich würde es verdammt freuen.«
    »Ich habe aber keine Lösung. Und wenn, dann ist sie zu fantastisch.«
    »Egal, ich will sie hören. Ich will etwas erfahren, an dem ich mich festhalten kann.«
    Bill Conolly kämpfte noch ein wenig mit sich, denn er wusste, dass seine Lösung schon fantastisch war.
    »Es könnte so sein, dass diese Umgebung deshalb entstanden ist, weil du daran gedacht hast, mein Freund. Deine Gedanken haben sich erfüllt. Du hast an dein Zuhause gedacht, und plötzlich war es da. Erinnere dich daran, dass wir durch eine leere Welt gegangen sind, aber dann sahen wir eine Stadt, und in der befinden wir uns jetzt.«
    Erskine dachte nach, nickte und flüsterte: »Du meinst also, dass dieses Gebilde nicht echt ist?«
    »Ja, wir können es nicht fassen. Ein Raumgebilde. Etwas, das wir uns vorgestellt haben.«
    Erskine stieß einen leisen Pfiff aus. »Das hört sich so einfach an, aber es ist schwer zu fassen. Ich weiß nicht mehr, was ich noch denken soll…«
    Bill winkte ab. »Lass es sein, bitte. Hör mit dem Denken auf. Es bringt nichts. Du kannst es nicht fassen, denn unser Denken ist dreidimensional. Das ist unser Problem. Wir können uns nur in bestimmte Richtungen bewegen, alles andere musst du vergessen. Aus, vorbei und so weiter. Drei Dimensionen lassen sich vorstellen, dann ist es vorbei. Mir einer vierten werden wir Probleme haben.«
    Erskine schluckte. Dabei hob er die Schultern. »Ich habe nie damit gerechnet, dass so etwas eintreten würde und auch könnte, als ich zu dieser Séance ging. Ich habe einfach nur etwas wissen wollen. Kyle hat mich beschissen, und ich wollte erfahren, wo er das Geld versteckt hat, das er mir heimlich abnahm, sodass unser Geschäft vor der Pleite stand. Er hat es einfach aus der Firma genommen und woanders hin transferiert. Den Ort wollte ich wissen.«
    »Verstehe«, murmelte Bill. Er ließ seine Blicke zwischen Erskine und Durham hin- und herwandern.
    »He, was machst du?«
    »Ich denke nach.«
    »Und worüber?«
    Bill lächelte. »Über uns und darüber, wie es weitergehen soll. Dein Partner liegt ja nicht grundlos hier.«
    »So haben wir ihn auch gefunden.«
    »Eben.« Bill ging einige Schritte auf die Tür zu, machte dann kehrt und kam wieder zurück.
    Als Erskine in Bills Gesicht sah, als dieser stehen blieb, da wusste er, dass der Reporter so etwas wie eine Lösung gefunden hatte.
    »Ich habe mir da etwas ausgedacht, Erskine. Ich kenne deinen Eifer. Ich weiß, dass du voll hinter deinem Vorhaben stehst, und vielleicht ist es gerade diese Stärke, die uns weiterhelfen kann.«
    »Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Warte ab. Ich möchte einen Versuch starten.« Bill verengte die Augen. »Es ist nicht
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