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1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen
Autoren: Jason Dark
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Sie hob die Schultern.
    Bill nickte. »Allmählich werde ich schlauer. Dann seid ihr hier zusammengekommen, um euch von diesem Skelett ins Jenseits bringen zu lassen? Ist das so richtig?«
    »Wir setzen darauf. Aber es ist nicht sicher. Man kann es nicht manipulieren. Man muss alles ihm selbst überlassen. Es ist uns Menschen über und wird sich nichts von uns sagen lassen, Bill. Auch du als Neuling kannst dich nicht dagegenstemmen.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Das will ich auch nicht«, flüsterte er.
    »Aber ich bin unter anderen Voraussetzungen hergekommen.«
    »Darf ich sie erfahren?«
    »Sicher, denn ich glaube, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben sollten. Ich habe gedacht, Kontakt mit meiner Schwester aufnehmen zu können, die vor einige Monaten verstorben ist.«
    »Sie war bestimmt jung.«
    »Ja, noch nicht mal dreißig Jahre alt.«
    »Wie starb sie? War es ein Unfall oder eine Krankheit?«
    »Ein Unfall.« Bill hatte sich schnell etwas einfallen lassen. »Der Truck war zu schnell und sein Fahrer hatte zu viel getrunken. Da ist es dann passiert. Silvia hatte nicht den Hauch einer Chance.«
    »Das ist tragisch.«
    »Du sagst es, Mona.«
    »Und jetzt erhoffst du dir, Kontakt mit ihr aufnehmen zu können?«
    Bill lächelte. »Ja, das erhoffe ich mir. Auch wenn es nur ein kleiner oder kurzer ist. Aber ich möchte ihn haben, damit ich erfahre, ob es ihr dort, wo sie jetzt ist, gut geht.«
    »Ich denke, da musst du dir keine Sorgen machen. Es geht ihr bestimmt gut. Wer sich auf der anderen Seite aufhält, der leidet nicht mehr, das solltest du wissen.«
    »Ja, so sagt man.«
    »So ist es auch.«
    Bill schaute in die dunklen Augen. »Es klang so bestimmt, als wüsstest du Bescheid.«
    »Das kann sein.«
    »Dann bist du schon drüben gewesen?«
    Monas Mund verzog sich wieder zu einem Lächeln. »Manchmal nimmt er einen von uns mit nach drüben.«
    »Und? Schickt er ihn auch wieder zurück?«
    Darauf erhielt er keine Antwort. Mona drehte den Kopf und blickte ihr Gegenüber, Sir Walter, an.
    Der Mann saß noch immer steif auf seinem Stuhl. Den Blick nach vorn gerichtet, aber trotzdem irgendwie nach innen verdreht, als wäre er dabei, über ein Problem nachzudenken.
    »Hast du Kontakt, Sir Walter?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich denke, dass sich etwas regt. Die andere Welt ist wohl gnädig gestimmt.«
    »Wir können also hoffen?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wann…«
    »Bitte, ich kann es dir wirklich nicht sagen, aber ich spüre, dass meine verstorbene Frau wartet. Sie will mich sehen, und ich glaube auch, dass sie mir etwas zu sagen hat. Etwas bedrückt sie. Ich möchte die ganze Wahrheit erfahren.«
    Mona lächelte wieder sehr weich. »Ich wünsche es dir, Sir Walter, ich wünsche es dir von ganzem Herzen.«
    »Danke«, flüsterte er, und in seinen Augen schimmerten plötzlich Tränen. Als würde er sich dafür schämen, zog er die Nase hoch und schüttelte den Kopf.
    »He, das wird ja heute richtig sentimental«, meldete sich Erskine von der anderen Tischseite.
    »Ach ja?« fragte Bill. »Wofür stehst du denn? Wen willst du so gern sprechen?«
    »Meinen Kompagnon oder Geschäftspartner, der leider verstorben ist und mir keine Chance gegeben hat, einige Dinge aufzuklären, die nicht ganz koscher gelaufen sind.« Es folgte ein so dreckiges Lachen, dass Bill nur in eine Richtung denken konnte.
    »Rache?« fragte er.
    Erskine zischte einen Fluch. »Kann man sich an einem Toten rächen? Nein, ich will nur wissen, wie er das Ding gedreht hat. Vielleicht kann ich davon noch lernen.« Er schlug mit der Faust auf seinen rechten Oberschenkel und kicherte. »Ist doch so – oder?«
    Keiner der anderen sagte etwas. Sie wollten keine Provokation.
    Erskine gehörte zwar zu ihnen, wenn man ihn jedoch so sah wie jetzt, dann war er mehr als ein Außenseiter. Mit seiner Motivation passte Erskine nicht in die Runde.
    »He, warum sagt ihr nichts?«
    Mona schüttelte ihren Kopf. »Keine Details, bitte. Die will keiner von uns hören.«
    »Ha, ihr seid feige!«
    Sir Walter räusperte sich. »Es geht hier um etwas anderes«, fuhr er Erskine mit einer böse klingenden Stimme an. »Das solltest du dir endlich mal merken.«
    Der Angesprochene bewegte nickend den Kopf. Einen Kommentar gab er nicht mehr ab. Er hatte genug. Jede weitere Bemerkung würde den Einsatz des Unheimlichen stören.
    Noch war nicht das geschehen, was sich die Menschen hier erhofft hatten. Auch Bill dachte so. Er hatte das Skelett nur flüchtig gesehen,
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