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1457 - Bomben für Topsid

Titel: 1457 - Bomben für Topsid
Autoren: Unbekannt
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an.
    Was, wenn Deighton doch eine Teufelei im Sinn hatte? Aber nein, jedenfalls drohte keine vordergründige Gefahr. Ein Schiff wie die ODIN hätte die gelandete CIMARRON ohne Risiko zusammenschießen können. „Ein Funkspruch", meldete Lalande Mishkom. „Auf meinen Monitor."
    Gemeinsam mit Bull beugte sich Rhodan gespannt vor. Zunächst blieb der Bildschirm leer, doch dann erschien ein einfaches Symbol; offenbar ein stilisiertes G, dem ein ebenso gestaltetes Dfolgte. GD... Galbraith Deighton. „Hörst du mich, alter Freund?"
    Die Stimme fuhr Rhodan bis ins Innerste. Plötzlich, ohne daß er es ändern konnte, kämpfte er mit den Tränen. - Es war schlimm, Deightons Rolle in diesem Spiel nicht zu kennen.
    So viel verband sich mit seinem Tonfall, so viele Erinnerungen, tausend gemeinsam bestandene Abenteuer. Und doch war etwas anders daran. Rhodan kam nicht darauf. Etwas hatte sich verändert. „Hörst du es auch, Perry?" Reginald Bull desaktivierte kurz den Tonkanal und sagte: „Er spricht nicht richtig. Gal benutzt einen Voice-Designer. Das ist kein menschliches Stimmband."
    Rhodan drehte den Ton wieder auf.
    Natürlich, jetzt bemerkte er es ebenfalls. „...du mich?" verstand er gerade noch. „Wie ist es, Perry? Wir sind beide viele Lichtjahre weit geflogen. Dann müssen wir die Zeit auch nutzen. Nur du und ich. Wir zwei ganz allein. Ich schicke meine Mannschaft von Bord, und wir treffen uns in der ODIN. Dann überreiche ich dir das Präsent, von dem ich gesprochen habe."
    „Hallo, Gal", brachte Rhodan heiser heraus. „Wie erkenne ich, daß du die Wahrheit sagst?"
    Deighton zögerte eine Weile. „Deine Frage kränkt mich schwer. Was ist geschehen, daß du kein Vertrauen hast?"
    „Sehr vieles."
    „Dann kannst du dich nur auf Gucky verlassen. Er wird bestätigen, daß ich meine Hyguphoten von Bord schicke. Und zwar unbewaffnet und ohne jegliche Ausrüstung. Ich behalte niemanden an Bord."
    „Das reicht nicht, Gal... So leid es mir tut! Woher soll ich wissen, daß du der wahre Galbraith bist und kein Klon?"
    „Warum bist du dann gekommen?" fragte die Stimme zornig. „Du hast dich von Homer aufhetzen lassen. Perry! Ich beschwöre dich! Um der alten Zeiten willen!"
    Bull drehte noch einmal den Ton weg. „Was willst du tun?" fragte der untersetzte Terraner. „Du willst ihm nicht etwa trauen?"
    Rhodan ließ sich unschlüssig in seinen Sessel sinken. Deighton hatte schon recht: Weshalb war er überhaupt gekommen?
    Und hatte der andere nicht bewiesen, daß er in friedlicher Absicht angereist war?
    Zwischen ihnen klaffte ein breiter Spalt - ein Graben aus siebenhundert Jahren. Aber Rhodan folgte seinem Instinkt. Er konnte nicht glauben, daß aus seinem Freund ein Feind geworden war.
    Er drehte den Ton erneut auf. „Also gut", lenkte er ein. „Um der alten Zeiten willen. Ich komme hinüber, Gal."
     
    *
     
    Aus den Schleusen der ODIN ergoß sich ein langer Strom von Hyguphoten ins Freie. Die Nahoptik holte ein paar der geklonten Wesen ins Bild. Alle waren etwa zweieinhalb Meter groß und entstammten ertrusischem Genmaterial. Keines der Gesichter unterschied sich wesentlich vom anderen, alle trugen dieselbe Sichelkammfrisur. Sie waren hirnlose Kampfmaschinen - als Gegner fast unüberwindlich.
    Außer, man überlistete sie.
    Um diesem Fall vorzubeugen, befanden sich unter den Hyguphoten militärische Leiter, offenbar Terraner oder Menschen-Klone. Sie behielten die Oberaufsicht .über die Wesen. „Wie viele sind es?"
    Ian Longwyn zog kurz den Syntron zu Rate. „Genau fünfhundertzehn, Perry.
    Unsere Orter zeigen unwesentliche Spuren von Metall, also nur die übliche Bekleidung. Außerdem gibt es keine Streustrahlung."
    „Er hat Wort gehalten, was?" meinte Reginald Bull nachdenklich. „Aber mich wundert, daß keine reguläre Besatzung an Bord ist."
    „Ein Galbraith Deighton hat in der Milchstraße nichts zu fürchten", erwiderte Rhodan. „Deshalb reicht ihm sein Syntron."
    Nun erst schreckte Gucky aus seiner tiefen Konzentration. Der Mausbiber ließ seinen Nagezahn verschwinden und pfiff mißtönend. „An deiner Stelle wäre ich vorsichtiger, Perry. Laß mich mitkommen, ja? Gal muß ja nichts davon wissen..."
    „Nichts da, Kleiner! Wir beginnen nicht mit irgendwelchen Betrügereien - jedenfalls nicht ohne Notwendigkeit.
    Außerdem ist Galbraith viel zu schlau. Wir wissen nicht, wo er steht, aber trotzdem kennen wir ihn gut. Deshalb halte ich mich an die Abmachung."
    „Hast du keine Angst vor ihm?"
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