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1455 - Kundschafter für Halut

Titel: 1455 - Kundschafter für Halut
Autoren: Unbekannt
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wurde.
    Seit ewigen Zeiten! dachte der Haluter ironisch. Für das Universum seit einem seiner „Atemzüge" und wahrscheinlich nicht viel länger als bis zum Ende des nächsten oder übernächsten „Atemzugs". „Von hier aus können wir mit einer Hyperflugetappe bis auf dreieinhalb Lichtjahre an das Haluta-System herangehen", erklärte Yelyaz. „Danach fädele ich das Schiff in die erste und stärkste Hyp-Erg-Tunnelröhre hinein, mit Unterlicht selbstverständlich. In der Röhre gehen wir dann wieder auf Überlicht und kommen nahe der Sonne Haluta wieder heraus - innerhalb einer der beiden Röhren, die bis dicht an den Planeten Halut führen."
    „Einverstanden", erwiderte Tolot und musterte die Ortungsbilder, die auf die Innenfläche der Zentralekuppel projiziert wurden, als könnte er auf einem Von ihnen den kleinen rötlichen Stern namens Haluta sehen. Das war allerdings nicht möglich; dazu emittierte der metallischmassive Kern der Galaxis, der aus ungewöhnlich dicht zusammengedrängten und durch glühenden Wasserstoff miteinander verbundenen Sternen bestand, viel zuviel harte Strahlung aus allen möglichen Kernzerfallsprozessen und aus allen möglichen physikalischen Dimensionen.
    Der Haluter schloß die Augen.
    Er hatte Angst, Angst um sein Volk und Angst um die Heimatwelt seines Volkes.
    Erst in diesen Augenblicken wurde er sich bewußt, wie tief verwurzelt er in Halut und in der Gemeinschaft aller Haluter war.
    So tief verwurzelt, wie die Terraner mit ihrer Erde verwurzelt waren! schoß es ihm durch den Sinn. Wehe ihnen, wenn es irgendwann einmal keine Erde mehr gäbe!
    Und wehe jedem Haluter, wenn das Universum irgendwann einmal keinen Platz für Halut hätte!
    Tolot wurde durch seine Gedanken und Gefühle innerlich so aufgewühlt, daß er mit geschlossenen Augen reglos verharrte, bis er die Stimme von Taravatos vernahm, die das Ende der Hyperflugetappe verkündete.
    Da öffnete er die Augen wieder.
    Sein Blickfeld wurde zum größten Teil von einem Ausschnitt des grell strahlenden Balles von rund 50 Lichtjahren Durchmesser ausgefüllt, der aus wenigen Lichtjahren Entfernung einer Mauer aus starren Strukturen glich.
    Durch einen Befehl ließ er den Bordsyntron einen Bildschirm mit der Ausschnittvergrößerung der Hyperortung füllen - und sah in der Mitte einen münzmarkengroße rötliche Scheibe.
    Haluta! „Fädeln Sie uns in die erste Hyp-Erg-Tunnelröhre!" grollte er, an den Blue gewandt und seine Rührung über den Anblick Halutas überspielend. „Ich bin dabei", gab Yelyaz zurück und flog mit den Fingern über die Sensorpunkte der Steuerung, während er sich gleichzeitig halblaut mit Taravatos unterhielt.
    Sekunden später tauchte die HALUTA scheinbar in ein von absoluter Dunkelheit erfülltes Nichts. Nur die Kontrollen verrieten, daß sie sich mit Überlichtgeschwindigkeit durch einen Hyperraum bewegte, ohne daß die Ortungsschirme das geringste von den sprunghaft ansteigenden und ebenso sprunghaft wieder schwindenden quasioptischen Phänomen zeigten, die sonst im Hyperraum beobachtet werden konnten. „Wir können nicht geortet werden, orten aber auch selber nichts", erklärte der Blue-Klon.
    Atlan bewegte sich plötzlich. Er schien aus seiner schockartigen Starre erwacht zu sein. In seinen Augen kehrte das harte Leuchten zurück, das typisch für seine Reaktionen auf bedrohliche Situationen war. „Nein!" sagte er, als Yelyaz die Hypertaster desaktivieren wollte. „Nicht abschalten! Wir müssen das gesamte Haluta-System durchtasten können, sobald wir diese Röhre verlassen haben!"
    „Aber dann besteht die Gefahr, daß unser Schiff von den Cantaro geortet wird, die die Sperrzone bewachen", protestierte der Blue. „Die Systeme der Passiv-Ortung müssen genügen."
    „Sie genügen nicht!" widersprach der Arkonide in einem Ton, der jede Diskussion abwürgte. „Sie würden uns eventuelle Gefahren viel zu spät zeigen - und mit >viel zu spät< meine ich, daß wir ausgelöscht wären, bevor wir reagieren könnten."
    Tolot hätte vor Freude darüber, daß sein Freund aus seiner Apathie erwacht war, schreien können. Doch er beherrschte sich.
    Atlan war noch nicht wieder soweit, daß er Jubel vertragen hätte. „Was Atlan sagte, gut genauso, als hätte ich es gesagt", erklärte er Yelyaz, der ihn fragend ansah.
    Er bemerkte, daß Atlan sich halb erhoben hatte und offenbar mit einem Entschluß rang - und plötzlich wußte er, was in dem Arkoniden vorging.
    Sein Extrasinn, der sich während seines
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