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1451 - Die Siragusa Formeln

Titel: 1451 - Die Siragusa Formeln
Autoren: Unbekannt
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Eindruck täuschte in vielen Punkten.
    Jede einzelne der Tausende Facetten gliederte sich wiederum in 65536 Mikrofacetten, so daß eine Gesamtanzahl von 2 hoch 32 herauskam.
    Die Perle galt als umfangreicher Datenspeicher. Dabei konnte niemand mit Sicherheit sagen, daß die Speicherplätze tatsächlich alle belegt waren - vielleicht stellte sich irgendwann das Gegenteil heraus. Dann würden sie die Perle fast leer vorfinden, ohne technologische Unterlagen von immensem Wert, ohne die Geschichte der vergangenen siebenhundert Jahre, die noch immer unklar blieb.
    Oder nicht einmal die Terraner wären imstande, den Inhalt der Perle abzufragen...
    Eine weitere Vorstellung, die Dao-Lin-Hay schaudern ließ. „Nun?"
    Der fragende Laut ließ sie aufschrecken.
    Sie sah den Wissenschaftler an, der ihre Nachdenklichkeit unterbrochen hatte. „Die Geräte sind bereit?" fragte sie zurück. „Das sind sie, Kommandantin."
    „Dann fangt an."
    Einer der Wissenschaftler, ein unauffälliger Mann namens Nas-Kio-P'ing, nahm die Perle auf. Dao-Lin folgte ihm.
    Vorsichtig trug er den Gegenstand hinüber in den abgeschirmten Flügel der Zentrale, wo dicht nebeneinander Hypersender- und Empfänger mit geringster Reichweite standen. Die Perle Moto wurde dazwischen auf einen Sockel gebettet.
    Ohne sichtbares Ergebnis preßte der Wissenschaftler eine Taste nieder. Welches Ergebnis hatte sie erwartet? Dao-Lin nahm sich zusammen; sie hätte es besser wissen müssen. Man durfte nicht auf Wunder hoffen. Erneut starrte sie in die vielen tausend blauen Facetten der Perle und ließ ihrer Erinnerung freien Lauf.
     
    *
     
    Es begann mit dem Abschied von Perry Rhodan und den Terranern. Zwar hatte sie sich deren Probleme längst zu eigen gemacht; sie hatte begriffen, daß die Schicksale vieler Galaxien der Lokalen Gruppe verknüpft waren, daß man durchaus in der Milchstraße für die Völker Pinwheels kämpfen konnte. Im Zeitalter der Metagrav-Antriebs fiel die Entfernung Milchstraße - Pinwheel nicht mehr ins Gewicht. Der Wall um die Heimat der Terraner mochte auch ihr Volk bedrohen.
    Aber es gab Dinge, denen sie als Kartanin Vorrang einräumen mußte. Dazu hatte das Schicksal derjenigen gehört, die im verbliebenen Bruchstück der NARGA SANT lebten. Sie statteten das einstige Riesenschiff mit Lineartriebwerken aus und nahmen Kurs auf Pinwheel. Nun mußte sich niemand mehr vorwerfen, durch Untätigkeit die Überlebenden leiden zu lassen. Der humanitäre Akt hatte jedoch auch seinen praktischen Nutzen, denn die Soldaten des Kaisers von Karapon vermuteten in der NARGA SANT ein Bruchstück der Perle Moto.
    So nahm Dao-Lin-H'ay die Spur auf.
    Allein der Name der Perle erinnerte an einen Datenspeicher, den Icho Tolot in M87 gefunden hatte, das Juwel vom Mimoto.
    Das allerdings war vor siebenhundert Jahren gewesen. Gab es eine Verbindung zwischen beiden Objekten?
    Die Hohen Frauen von Kartan stellten als Beförderungsmittel die MARA-DHAO zur Verfügung. Das Schiff war ein Diskus von hundertachtzig Metern Durchmesser und fast vierzig Metern Höhe, wobei sowohl Transformgeschütze als auch Metagrav-Antrieb zur Ausrüstung gehörten. 270 weibliche und 194 männliche Kartanin bildeten die Besatzung - und dazu kamen Dao-Lin-H'ay und ihre Begleiterin Ge-Liang-P'uo.
    In der NARGA SANT war außerdem Mai-Ti-Sh'ou zu ihnen gestoßen. Dao-Lin wußte ihre Gesellschaft oft zu schätzen.
    Die andere verehrte sie geradezu abgöttisch, sie würde ihr nie in den Rücken fallen oder bewußt ihre Absichten behindern. Aber gerade diese Ergebenheit erwies sich manchmal als Hindernis. Wenn Mai-Ti-Sh'ou den Eindruck hatte, Dao-Lin begebe sich selbst zu sehr in Gefahr, wurde sie lästig in ihren Warnungen. Auch damit wurde die ehemalige Wissende allerdings fertig. Schließlich hatte sie als eine der fähigsten Vertreterinnen ihre Volkes Erfahrung genug.
    Das Ziel hieß Karapon. Über Umwege erreichten sie jenen Planeten in der Galaxis Hangay, auf dem der Kaiser des karaponidischen Reichs residierte. Thoy-P'ang verliebte sich in Dao-Lin-Hay und versuchte, ihre Gunst zu gewinnen.
    Dao-Lin nutzte seine Schwäche aus.
    Gemeinsam mit Ge-Liang-P'uo und zwei Doppelagenten führte sie einen Umsturzversuch herbei, und am Ende verließen sie die Zentralwelt des karapoidischen Imperiums mit dem ersten Bruchstück der Perle Moto. Thoy-P'ang nahmen sie außerdem als Geisel mit.
    Die MARA-DHAO floh. Aber eines wußte Dao-Lin-H'ay: Sie hatte einen Teil der Perle in ihren Besitz gebracht, doch
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