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1451 - Die Siragusa Formeln

Titel: 1451 - Die Siragusa Formeln
Autoren: Unbekannt
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Von Xuo-No, dem Kommandanten der Einsatztruppen, traf ein dringender Notruf ein. Der ehemaligen Wissenden wurde klar, daß sie die Maschinen der Station unterschätzt hatte, daß einer ihrer Erkundungstrupps doch in Gefahr geraten war. Aber gerade im Augenblick konnte sie sich nicht damit befassen. Trotz ihres schlechten Gewissens übergab sie die Angelegenheit Ge-Liang-P'uo.
    Sie selbst hatte andere Schwierigkeiten.
    Wie kam Tifflor hierher? Und aus welchem Grund? Noch wußte sie nicht, ob sie über die Anwesenheit des Terraners glücklich sein sollte. Ein flüchtiger Gedanke galt der Perle Moto, der sie all dies zu verdanken hatten. Hoffentlich ging es ihnen nicht wie den Karaponiden.
    Hoffentlich brachte die Perle nicht auch ihnen Unglück
     
    16.
     
    Die Schwarze Sternenstraße hatte sie ausgespien. Im Unterschied zum ersten Mal wurde das Schiff nicht brutal vorwärts gerissen; es entfernte sich fast gemächlich vom Mittelpunkt. Tifflor fühlte, daß Erleichterung seine Sorgen und alle Ängste verdrängte. Wie beim ersten Versuch waren sie auch diesmal heil angekommen, obwohl die Anoree behauptet hatten, daß es zum Black Hole von Point Siragusa keine Verbindung gebe.
    Er ließ sich über Funk mit der YALCANDU verbinden. „Ich hatte recht", sagte er. „Erkennst du es an? Point Siragusa ist kein weißer Fleck im Netz der Sternenstraßen - im Gegenteil, wir sind heil angekommen..."
    Degruum, der Humanoide auf der anderen Seite des Schirmes, antwortete erst Sekunden später, Seine blassen Augen trugen einen Ausdruck der Verwunderung, und er schien mit seinem „Berater" zu kommunizieren. Bei dem Gerät handelte es sich um einen leistungsfähigen Mikrocomputer im linken Ohrläppchen. „Ich gestehe meinen Irrtum ein", sagte er. „Die Karten der Anoree stimmen nicht, wir haben das Ziel erreicht."
    „Und wie geht es jetzt weiter?"
    „Natürlich sehen wir uns gründlich um", antwortete Degruum. „Du weißt nun, daß mein Volk die Straßen nicht erbaut hat.
    Trotzdem sind wir sicher, daß keine Passage ohne Station unter dem Ereignishorizont funktioniert - auch du hast schon von einer Station berichtet.
    Deshalb strahlt die YALCANDU seit Erreichen des Zieles eine Kennung aus."
    Tifflor starrte Degruum skeptisch an. „Das wird wenig nützen", behauptete er. „Wenn ihr nicht einmal vom Vorhandensein dieser Sternenstraße wußtet, wie wollt ihr dann die richtige Kennung haben?"
    „Wir haben sie nicht", gab der Anoree zu. „Aber wir hoffen, daß zumindest unser Informationskode stimmt. Damit halten wir die Station von eventuellen Maßnahmen ab."
    „Was für Maßnahmen?"
    „Ich habe keine Vorstellung. Das wird sich zeigen."
    Sie unterbrachen das Gespräch.
    Sekunden später gab die Ortung der PERSEUS Alarm. Unterhalb des Ereignishorizonts schwebte die bekannte Station - und direkt daneben war ein kartanisches Schiff festgemacht.
    Tifflor wunderte sich nur kurze Zeit. Er gab dann Befehl, mit den Kartanin Kontakt aufzunehmen.
    Das Schiff hieß MARA-DHAO.
    Als er den Namen der Kommandantin hörte, machte sich Tifflor auf eine Überraschung gefaßt.
     
    *
     
    Sie trafen sich in der Zentrale der MARA-DHAO.
    Bei Tifflor waren Degruum und seine beiden Artgenossen Gawal und Shyrbaa.
    Dao-Lin-H'ay starrte die über zwei Meter großen Anoree ungeniert an; mit ihren nach hinten ausladenden, eiförmigen Schädeln mußten sie auf eine Kartanin besonders exotisch wirken. Mehr als eine Stunde verbrachten sie mit wechselseitigen Berichten.
    Tifflor und seine Begleiter hörten staunend die Geschichte der Perle Moto, und besonders die Anoree prüften das Formelwerk des Unbekannten. Als Dao-Lin am Ende von einer Verbindung in die Milchstraße erzählte, die sie fast hätte stabilisieren können, verlor Degruum die Fassung. „Unglaublich", flüsterte er. Für einen Vertreter seiner Rasse kam diese Äußerung einem peinlichen Gesichtsverlust gleich. „Eines ist sicher: Mit diesen Formeln und mit Yttras Unterstützung schalten wir leicht eine stabile Passage zur Milchstraße..."
    In diesem Augenblick meldete sich eine Kartanin namens Mai-Ti-Sh'ou, die offenbar in der MARA-DHAO das Kommando führte. „Dao-Lin, ich muß unterbrechen! Unsere Ortung hat schon wieder etwas. Ein neues Schiff ist aus der Singularität aufgetaucht. Oder nein, ich tippe mehr auf ein Trümmerfragment. Es beantwortet keinen Funkruf. Außerdem stellen wir keine Triebwerkstätigkeit fest."
    „Ein Wrackteil?" wollte Tifflor wissen.
    Mai-Ti schaute irritiert.
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