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1451 - Die Siragusa Formeln

Titel: 1451 - Die Siragusa Formeln
Autoren: Unbekannt
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Wissende hier im Leerraum zwischen den Galaxien nicht treffen, und so beschloß sie, den Flug nach Phönix zu unterbrechen. Das nächste Ziel hieß Point Siragusa.
    Kurz entschlossen stellte sie mit dem Interkom Verbindung zu Mai-Ti-Sh'ou her. „Dao-Lin!" freute sich die andere. „Du hast nur eine halbe Stunde gebraucht. Ich habe die wichtigsten Stromversorger ausschalten lassen, unser Orterschutz steht."
    „Sehr gut, Mai-Ti" lobte die ehemalige Wissende. „Aber du wirst alles wieder rückgängig machen. Wir brechen in zehn Minuten auf. Unser nächstes Ziel heißt Point Siragusa."
    Die andere zog eine bedenkliche Miene. „Ich bin nicht sicher, daß mir das gefällt..."
    „Das bin ich auch nicht." Dao-Lin lächelte. „Trotzdem machen wir es so."
    Am siebzehnten Tag der Reise erreichten sie das Zwischenziel. Die Reise nach Point Siragusa hatte einen Tag länger in Anspruch genommen, als es bis Phönix der Fall gewesen wäre. Aber, so beruhigte sich die ehemalige Wissende, schließlich standen sie nicht unter Zeitdruck.
    Die Terraner würden noch ein paar Tage länger ohne sie aushalten. 3. „Ich glaube, die Lage ist ernst, Kommandant."
    „Woraus schließt du das, Go-Il?"
    „Du mußt sie selbst gesehen haben. Sie hat einfach Angst."
    Xuo-No-H'ar dachte nach. Er kommandierte die Einsatztruppen an Bord der MARA-DHAO. Für ihn als männlichen Kartanin stellte das Kommando eine ungewöhnliche Auszeichnung dar.
    Die kartanische Gesellschaft war noch immer frauenorientiert. Zwar besaß er als Mann heutzutage weit bessere Chancen als noch vor tausend oder fünfhundert Jahren.
    Doch die tatsächlich einflußreichen Positionen blieben ihm versperrt.
    Mit den Jahren hatte sich Xuo-No damit abgefunden. Er wußte, daß dieses Kommando den Gipfelpunkt seiner Karriere darstellte. Und er war nicht einmal böse darum, denn oft genug brauchte er seine ganze Kraft, um die Truppen einsatzbereit zu halten. Probleme waren an der Tagesordnung.
    Wenn sich Go-Il nun mit diesem Problem an ihn wandte, mußte er es ernst nehmen. „Was ist genau mit ihr? Gib mir einen kurzen Eindruck."
    Go-Il dachte lange nach. Ihr Gesicht war verkniffen, als sei das Gespräch sehr unangenehm für sie. „Es fing beim Übungsschießen an. Ma-Vera zuckt jedesmal zusammen, wenn es Lärm gibt.
    Am Ende hat sie ihre Waffe weggeworfen und ist hinausgerannt."
    „Weiter!" forderte Xuo-No. „Deshalb hättest du mich nicht aufgesucht."
    „Du hast recht", gab die Frau zurück. „Du weißt, daß wir auch bedrohliche Situationen simulieren. Wir trainieren unsere Nerven, unsere Kaltblütigkeit.
    Bisher waren Ma-Veras Werte immer hervorragend..."
    „Und das ist nicht mehr der Fall."
    „Richtig. Ma-Vera wäre nicht einmal mehr imstande, ohne Waffen einem angreifenden Tier auszuweichen - genau die Situation haben wir nämlich getestet.
    Ein trächtiger Okhar von Kartan hat sie entdeckt und als Beute ausgewählt. Aber sie blieb nicht bis zum letzten Augenblick stehen und ist dann dem Sprung ausgewichen; sie konnte es einfach nicht mehr. Statt dessen ist Ma-Vera fortgelaufen."
    „Und?"
    „Den weiteren Verlauf der Simulation kannst du dir denken, Kommandant. So hatte sie keine Chance, das Tier von hinten anzugreifen. Der Okhar hat sie gestellt und getötet."
    „Nun ja." Xuo-No überlegte angestrengt. „Ein trächtiger Okhar ist ein ziemlich erschreckender Anblick. Es gibt viele Kartanin, die das nicht überlebt haben."
    „Aber es darf keinem Mitglied unserer Einsatztruppen passieren. Deshalb wende ich mich an dich. Ma-Veras Zustand ist deine Sache."
    „Du hast recht, Go-Il", gab er zu. „Ich werde die Sache übernehmen."
    Ma-Vera war eine hochgewachsene Frau mit ungewöhnlich hellem Fell und langen Krallen, die selbst in eingezogenem Zustand immer ein wenig vorstanden. „Hallo, Ma-Vera."
    „Hallo, Kommandant. Sie haben es dir also gesagt?"
    „Es war höchste Zeit. Immerhin gehörst du einem Kampfkommando an, und du mußt wissen, wie sehr du uns im Einsatz Schwierigkeiten bringen kannst. Wir wollen als Gruppe alle Möglichkeiten haben. Wir müssen kämpfen können, ohne daß irgendwer dabei zu Schaden kommt.
    Das ist eine hohe Kunst, die sich mit Angst nicht verträgt."
    „Ich verstehe."
    „Willst du mir dann erklären, was es mit deinen Angstzuständen auf sich hat?"
    „Ich würde es gern, Kommandant. Aber ich weiß es selbst nicht."
    „Die Angst ist einfach da?"
    „Richtig."
    Xuo-No sah die Kartanin aufmerksam an. „Ich müßte dich vom aktiven
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