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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne
Autoren: Larry Brent
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dort unten
standen die Fenster sperrangelweit offen!
    Da eilte er die Stufen hinab und stürmte auf
die Tür zu, die von innen verriegelt war. Er machte kurzen Prozeß. X-RAY-7 warf
sich ein einziges Mal dagegen. Krachend flog die Tür aus den Angeln. Mit
Donnergetöse schlug sie nach innen und klatschte auf den Boden. Staub wirbelte
auf. Simones Zimmer machte nicht einen so verwüsteten Eindruck wie das
Malcolms. Deutlich aber waren auch hier die Spuren eines Kampfes zu erkennen.
Das zerwühlte Bett, die abgerissenen Vorhänge, das nach innen gedrückte Fenster
. . .
    Am Kopfende ihres Bettes, mit dicken,
schmierigen Fäden festgeklebt - lag Simone Trenner.
    Sie konnte nicht schreien. Über ihrem Mund
war ein dichtes Band des Spinnennetzes gewebt, das ihr fast den Atem nahm. Mit
schreckgeweiteten Augen blickte die junge Lehrerin den Russen an.
    Simone Trenner war wie in einen Sack
eingehüllt. Aber sie lebte. Und das war die Hauptsache!
    Kunaritschew griff sofort ein. Mit dem Messer
öffnete er das Netz. Dabei blieben auch auf seinen Händen zahlreiche dicke
Fäden hängen, die er nur schwer abbekam.
    Es gelang ihm, Simone innerhalb von drei
Minuten aus dem Kokon zu schälen.
    Die junge Frau schluchzte. Sie wollte etwas
sagen. Abgehackte Worte kamen über ihre Lippen.
    X-RAY-7 erfuhr etwas von einem riesigen
Schatten ... von großen, haarigen Beinen ... von einem fürchterlichen Gesicht,
aus dem klauenartige Hände herausgewachsen waren . ..
Simone beschrieb eine Riesenspinne! Die war durch’s Fenster gekommen und hatte sich auf ihr Opfer gestürzt.
    Im Gegensatz zu Ernest Malcolm war sie jedoch
nicht zu Tode gekommen.
    Iwan Kunaritschew blickte ihr ins Gesicht.
    Da begriff er weshalb. Deutlich zeichnete
sich dort der stecknadelkopfgroße Punkt ab. Die Stelle war etwas
blutunterlaufen, als ob Simone Trenner sich gepiekt hätte.
    Kunaritschew erschauerte.
    Sie hatte - im Gegensatz zu Ernest Malcolm -
den Kuß der Spinne empfangen . . .
     
    *
     
    In CHARLEY’S CHICKEN FARM gab es nicht mehr
allzuviel zu tun.
    Der Hauptbetrieb endete meistens schon
zwischen halb zehn und zehn.
    Morna rechnete ab und suchte dann ihr Zimmer
auf.
    Morgen hatte sie frei. Endlich! Dann würde
sich heraus stellen, inwieweit Jay Hammon als eine gefährliche Person
einzustufen war ...
    In Gedanken versunken ging sie durch den
Korridor in Richtung Treppe, die gewunden nach oben führte.
    Da trat aus dem Dunkel hinter der Treppe eine
Gestalt auf sie zu.
    »Hallo, Morna!« Der Mann freute sich.
    »Hallo, Jay!« Die Stimme der Schwedin klang
verwundert. »Was machst du denn noch hier? Mit dir hätte ich wahrhaftig nicht
mehr gerechnet .«
    Er lächelte charmant. »Daß ich mich hier
aufhalte - daran bist du schuld! Du hast mir den Kopf verdreht. Das weißt du.
Ich kann nicht schlafen. Hast du nicht Lust, mit mir noch einen kleinen
Spaziergang zu machen? «
    Sie hatte ihm zu erkennen gegeben, daß er ihr
nicht ganz gleichgültig war. Einen Moment lang sah sie ihn lächelnd an. Dann
nickte sie. »Okay, Jay. Gern’. Es ist eigentlich ein guter Vorschlag ... ich
will nur noch schnell meine Schürze auf’s Zimmer
bringen ... «
    Jay Hammon winkte ab. Er fuhr sich durch sein
weiches, dunkelblondes Haar. Die Art, wie er seine Frisur trug, erinnerte sie
an Larry Brent. »Ach was, Morna. Das ist doch nicht nötig. Laß sie hier liegen!
Das kannst du doch später noch tun ... «
    »Du hast’s ja verdammt eilig, Jay ?«
    »Wir sollten über verschiedene Dinge
sprechen. Ich glaube, es ist Unsinn, daß ich’s noch länger auf die lange Bank
schieb’ .. . «
    Sie verließen CHARLEY’S CHICKEN FARM durch
die Hintertür. Im Hof stand ein dunkelblauer Kombi. Der gehörte Charley . Hammon faßte Morna Ulbrandson um die Hüften und
ging mit ihr zu dem Fahrzeug.
    »Ich hab’ was für dich. Das möchte ich dir
zeigen. Es liegt auf dem Rücksitz. «
    Er öffnete die Klapptür des Hecks.
    Dann ging alles blitzschnell.
    Morna wollte noch fragen, was er wohl da
mitgebracht hätte. Doch dazu kam sie nicht mehr.
    Sie erhielt einen harten Stoß in die Rippen.
Mit voller Wucht warf Jay Hammon sie auf die harte Rückbank.
    Was war das?
    Morna Ulbrandson blickte sich um. Sie spürte
kein Holz. Das Heck des Fahrzeuges war ausgesponnen mit dicken, klebrigen
Fäden. Ein riesiges Spinnennetz!
    Da hinein fiel sie. Halb auf der Seite
liegend, den Kopf noch frei. ..
    Ihre Hände klebten sofort fest, wie
angeschmiedet.
    Sie starrte Hammon erschrocken an. Sie wollte
schreien.
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