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145 - In den Fängen der Dämonenspinne

145 - In den Fängen der Dämonenspinne

Titel: 145 - In den Fängen der Dämonenspinne
Autoren: Larry Brent
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Angeln gehoben.
    Hier mußte sich ein ungleicher, furchtbarer
Kampf abgespielt haben.
    Kunaritschews Rechte zuckte mechanisch zum
Lichtschalter.
    Die Birne in der einfachen, schmucklosen
Deckenleuchte flammte auf.
    In der Ecke zwischen Schrank und Bett stand
eine Gestalt. Nein - sie hing förmlich an der Wand, ihre Füße schwebten in der
Luft und berührten nicht das Kopfende des Bettes.
    Da klebte ein Mensch, der von einem dichten
Kokon dicker, klebriger Fäden eingesponnen war, als hätte sich eine riesige
Spinne über ihn hergemacht!
    Iwan Kunaritschew handelte. Mit einem Messer
rückte er dem dichtgewebten Netz zu Leib.
    Und darunter hervor schälte sich - der
reglose Leib Ernest Malcolms!
    Ihm war nicht mehr zu helfen. Er war tot,
erstickt. . .
     
    *
     
    Die Gedanken des Russen jagten sich.
    Warum hatte Malcolm sterben müssen?
    Ein Verdacht stieg in ihm auf ... und dieser
Verdacht wurde erhärtet durch die Tatsache, daß Malcolms Gepäck vollkommen
durchwühlt war und die Mappe mit den Zeichnungen fehlte.
    X-RAY-7 erinnerte sich der Bemerkung, die der
einsilbige Reisende ihm gegenüber gemacht hatte. Demnach wollte er hier in
Stanville jemand treffen, um ihm die Zeichnungen zu zeigen. Dazu war es
offensichtlich auch gekommen. Doch dann schlug die Dämonenspinne zu. Mark Hollon bezeichnete sie in seinem Buch als ein Tier mit
einer >gewissen< Intelligenz. .. Eine Spinne von unnatürlichen Ausmaßen
war hier aktiv geworden.
    Wer immer auch der geheimnisvolle
Gesprächspartner war, den Malcolm treffen wollte - der hatte offensichtlich
sein Ziel erreicht. Vielleicht hielt er sich ganz und gar schon im Zimmer auf,
als Kunaritschew hinüber gegangen war in CHARLEY’S CHICKEN FARM und Malcolm
nachzukommen versprach.
    Der unheimliche Gegner Malcolms war gründlich
vorgegangen - und doch nicht gründlich genug! In der Jackentasche des Toten
fand Kunaritschew ein kleines, grün eingebundenes Notizbuch, in dem mit
gestochen scharfer Schrift zahlreiche Bemerkungen standen.
    Da fand sich ein in Stichworten
zusammengetragener Aufsatz über die Malachonia . Auch
Malcolm hatte das Buch gelesen. Auf Grund der Beschreibung, die Mark Hollon gegeben hatte, arbeitete er seine Studienbücher
durch und stieß auf eine Gattung der Parasitenspinne, die mit der Malachonia identisch sein konnte und die nur - so vermutete
es jedenfalls die Wissenschaft - in den Anden vorkam. Ihr Auftreten war jedoch
seit mindestens sieben oder acht Jahrhunderten nicht mehr erfolgt. Man konnte
also davon ausgehen, daß diese Gattung ausgestorben war ...
    Malcolm wußte um den Spinnenkuß und die
eigenartige Gewohnheit der Malachonia , ihre Eier in
einer Backentasche mit sich herumzutragen.
    Für Iwan gab es keinen Zweifel mehr. Ernest
Malcolm wollte niemand anderen treffen als Mark Hollon alias Jay Hammon.
    Das Wissen, das Malcolm besaß, war ihm zum
Grab geworden. Und dieses Wissen, das er zum Teil in diesem Buch hier
niedergeschrieben fand, war nicht dazu angetan, Kunaritschews Stimmung zu
heben.
    Nun wurde ihm klar, was es bedeutete, wenn
die Malachonia unterwegs war, um ihren Spinnenkuß auszuteilen.
    Malcolm hatte es noch mal in seinem Notizbuch
skizzenhaft angedeutet.
    Die Dämonenspinne legte ihre Eier in
blutwarme, lebende Wirtskörper. Am liebsten preßte die Spinne ihren Schnabel in
das Gesicht ihres Opfers ...
    Das vorgereifte Ei entwickelte sich dort
innerhalb weniger Stunden, und zahllose neue Spinnen konnten ausschlüpfen.
Ernest Malcolm erwähnte, daß alles begänne wie ein kleiner Pickel, der sich
innerhalb kürzester Zeit zu
    einem dicken Höcker unter der Haut entwickle.
Die Spinne sei dazu ausschließlich auf weibliche Wirtskörper angewiesen, weil
in deren Körper bestimmte Hormone vorhanden seien, die in dieser
Zusammensetzung in einem männlichen Organismus nicht zu finden waren . ..
    Auf Kunaritschews Körper bildete sich eine
Gänsehaut.
    »Morna !« flüsterte
er unwillkürlich.
    Trug auch sie das Spinnenei ?
    Kunaritschew wagte es nicht, den Gedanken zu
Ende zu denken. Er mußte sie warnen. Das Ganze konnte bedeutungslos, aber auch
bedeutungsvoll sein . ..
    X-RAY-7 ließ sich auf kein Risiko ein und machte
auf der Stelle kehrt, um aus dem Raum zu laufen.
    Da hörte er das Geräusch aus dem Zimmer, das
genau unter dem Ernest Malcolms lag.
    Simone Trenner! Dort war die junge Lehrerin
untergebracht...
    Kunaritschew übersprang das Bett und stürzte
zum Fenster. Er warf einen Blick nach unten.
    Sein Herz verkrampfte sich. Auch
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