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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto
Autoren: Unbekannt
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Loch. Zwei Kartanin standen dahinter und richteten ihre Waffen auf den Terraner. „Leg das wieder hin!" befahl die eine. „Sie gehört mir!" schrie Ellert wütend. „Sie gehört dem, der sie sich nimmt", erwiderte die Kartanin kalt und schoß.
    Ellerts linker Arm sank herab, und die Hand öffnete sich, als alle Muskeln in diesem Arm ihm den Dienst versagten. Die eine Hälfte der Perle Moto fiel polternd zu Boden.
    Die beiden Kartanin starrten in stummem Entsetzen auf das Bruchstück, das auf der gewölbten Seite gelandet war und leicht hin und her schaukelte.
    Ein erneuter Knall. Die hintere Wand der Kabine riß auf. Ein scharfes Zischen, dann das Krachen sich blitzartig schließender Sicherheitsschotte. Die Kartanin waren für kurze Zeit abgelenkt.
    Ellert hielt das eine Bruchstück in der rechten Hand, umklammerte es, so fest er konnte. Er sprang durch den Riß in der Wand in den dahinterliegenden Wartungsschacht hinaus.
    Der Schacht war eng, und auch hier gab es Spuren der Zerstörung. Ellert war kaum ein paar Schritte weit gekommen, als hinter ihm ein Schott aus der Decke herabknallte.
    Von den Kartanin war nichts mehr zu sehen.
    Ellerts linker Arm baumelte wie ein nutzloses Anhängsel von der Schulter herab und störte ihn beim Laufen. Er stopfte das Bruchstück der Perle Moto in die eine Tasche seiner Kombination, den vorübergehend unbrauchbaren Arm in die andere.
    Das Leck in der gewaltigen NARGA SANT mußte riesig sein, aber offenbar riß es nur relativ langsam immer weiter auf.
    Das Knallen der sich schließenden Sicherheitsschotte spornte Ellert zu höchster Eile an.
    Durch einen Riß gelangte er in einen Korridor hinaus. Verstörte Kartanin liefen an ihm vorüber, ohne den Terraner zu beachten. An vielen Stellen brannte es. Aus einem klaffenden Loch in der Wand drangen Qualmwolken. Kleine, pelzige Wesen flohen aus ihren zerbrochenen Käfigen. Tote Kartanin lagen in den Trümmern.
    Ellert arbeitete sich nach oben hin vor, als wolle er zurück in das Scotaming, aber dort war schon nach kurzer Zeit kein Durchkommen mehr. Er traf immer wieder auf hermetisch abgeriegelte Gänge und gab es schließlich auf. Er wich seitwärts von seinem bisherigen Weg ab.
    Er gelangte in wenig bewohnte Teile des riesigen Raumschiffs und fand einen Hangar, in dem ein intaktes Raumschiff stand. Es war ein kleines Schiff, das sich ohne weiteres von einer einzelnen Person beherrschen ließ.
    Ellert suchte den Kontrollraum des Hangars auf und versuchte, Aufschluß darüber zu erlangen, was mit der NARGA SANT geschehen war. Aber die Verbindungen zum Scotaming waren unterbrochen, und niemand beantwortete Ellerts Anfragen.
    Ein einziger Schirm lieferte schließlich Bilder, die von einer noch halbwegs funktionierenden Beobachtungseinheit auf der Außenhülle des Riesenschiffs übermittelt wurden. Die Bilder waren unklar, ihre Bedeutung auf den ersten Blick schwer einzuschätzen. Aber ganz allmählich klärten sie sich - offenbar funktionierten doch noch einige der Regelmechanismen.
    Es wurde deutlich, daß die NARGA SANT erstaunlich weit von dem zuvor bereits so nahen Schwarzen Loch entfernt war. Sie drehte sich langsam, taumelte geradezu.
    Es war unklar, wie lange Ellert in diesem Hangar blieb. Schnell wechselnde Bilder deuteten jedoch darauf hin, daß mehrere Tage vergingen. Er fing Meldungen aus dem Innern des Schiffes auf, aus denen sich allmählich ein Überblick über das Ausmaß der Katastrophe gewinnen ließ.
    Die NARGA SANT als solche existierte nicht mehr. Das riesige Schiff war zerbrochen. Das Scotaming und die Nocturnen-Stöcke waren gemeinsam mit vier Fünfteln des Schiffes verschwunden.
    Das letzte Fünftel - der ehemalige Bug des Raumschiffs - war im Augenblick der Katastrophe durch einen Beschleunigungsimpuls von dem Schwarzen Loch weggeschleudert worden und trieb nun Steuer- und antriebslos dahin.
    Tausende von Toten waren in dem Wrackteil zu beklagen, obwohl der Bug, der früher in erster Linie von den Nakken bewohnt worden war, zu den am dünnsten besiedelten Gebieten innerhalb der NARGA SANT gehörte. Was aus dem anderen Teil des Schiffes und aus seinen Bewohnern geworden war, blieb lange Zeit hindurch völlig unklar. Aber schließlich entdeckte jemand eine Aufzeichnung, die deutlich machte, daß die NARGA SANT mit allem, was sich an Bord befand, in das Schwarze Loch gestürzt War.
    Die Schiffbrüchigen bestatteten die Opfer und beseitigten die Schäden, so gut sie es vermochten. Das Schwarze Loch würde sie nicht
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