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1443 - Die Hölle stirbt nie

1443 - Die Hölle stirbt nie

Titel: 1443 - Die Hölle stirbt nie
Autoren: Jason Dark
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Fahrzeug geworfen worden war.
    Der Maler trat in die Pedalen. Er jagte auf sein Ziel zu wie jemand, der Angst hatte, zu spät zu kommen.
    Das Rad tanzte über den Boden und Otis wurde durchgeschüttelt.
    Er hielt sich eisern fest, verfluchte die Strecke jetzt, doch auch die hatte ein Ende. Der Boden wurde eben, er konnte wieder normal fahren, kein Sandhügel nahm ihm mehr die Sicht, und so konnte er sehen, was auf der Beifahrerseite aus dem Wagen gestoßen worden war.
    Eine Frau!
    Sie lag da wie tot. Plötzlich klopfte das Herz des Bikers zum Zerspringen. Er hatte zudem das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihm brach der Schweiß aus, und noch während der Fahrt sprang er aus dem Sattel und ließ sein Rad zu Boden fallen.
    Sekunden später hockte er neben der Fremden. Sein keuchender Atem streifte über ihren Kopf.
    War sie tot? Lebte sie?
    Beim ersten Hinsehen war es nicht festzustellen. Dafür sah er etwas anderes. Die Frau musste Schläge gegen den Kopf erhalten haben, denn der Stoff der Mütze, die noch immer auf ihrem Kopf saß, hatte sich an einer Seite mit Blut voll gesaugt.
    »Mein Gott, wer tut so etwas…?«
    Er beugte sich noch tiefer – und schrak zusammen, als er das leise Stöhnen hörte.
    Die Frau lebte!
    Für den Maler war dies ein neuer Schock, aber ein positiver. Er durfte jetzt nicht in wilde Hektik verfallen. Er musste das tun, was in einem solchen Fall geboten war.
    Otis Shell war kein großer Handyfreund. Trotzdem hatte er sich eines zugelegt. Der Apparat war schlicht. Große Spielereien konnte man damit nicht anstellen. Darauf kam es ihm auch nicht an. Er wollte damit nur telefonieren, wenn es dringend war. So wie jetzt.
    Ein Notarzt musste her. Dann musste die Polizei angerufen werden, denn Otis fiel ein, dass er ja so etwas wie der Augenzeuge eines Verbrechens geworden war.
    Das Telefonieren klappte. Er sagte auch nur das, was nötig war.
    Danach rief er die Polizei an. Und dann konnte er nichts anderes tun, als zu warten.
    Die Frau war ihm unbekannt. Er wusste, dass er ein Zeuge war, aber viel konnte er nicht sagen. Er hatte den Mann nicht richtig gesehen, eine genaue Beschreibung war unmöglich. Nur dass er mit einem Mini gefahren war, das blieb.
    Das Auto war dunkel gewesen. Ob schwarz, grau oder blau wusste er nicht zu sagen. Es war für ihn auch nicht wichtig. Es zählte einzig und allein, dass die Frau überlebte, der so brutal auf den Kopf geschlagen worden war.
    Sie hielt die Augen geschlossen. Auch das Stöhnen war verstummt, und Otis befürchtete bereits Schlimmes. Er war noch immer sehr aufgeregt und spürte den Herzschlag bis hoch in der Kehle.
    Er faltete sogar die Hände und betete für die Frau, die viel zu jung zum Sterben war.
    Ein Verbrechen in dieser Gegend, das hätte sich Otis noch vor einer Stunde nicht vorstellen können. Leider war es so, und derjenige, der es verübt hatte, war verschwunden.
    Die Zeit wurde ihm lang. Er wusste, dass der Arzt und die Polizei einen recht langen Anfahrtsweg hatten, und als er endlich die Sirene hörte, da rollte ihm der berühmte Stein vom Herzen.
    Wenig später musste er den Tatort verlassen. Ein Notarzt kümmerte sich um die Frau, und als sie in den Wagen geschoben wurde, da stellte Otis Shell die entscheidende Frage.
    »Kommt sie durch?«
    Der Arzt lächelte verkniffen, bevor er antwortete: »Ich hoffe es, Mister, ich hoffe es sehr…«
    ***
    Es gab dieses Relikt, ein goldenes Kreuz, das dem Teufel geweiht war, und wir hatten es nicht bekommen. Es war bei einer rasanten Verfolgungsfahrt im Meer versunken, und der Templer Godwin de Salier trug daran die Schuld, zumindest hatte er mir gegenüber das immer wieder betont und hatte die Ausrede über eine Verkettung unglücklicher Umstände nicht gelten lassen.
    Jedenfalls war das Kreuz im Wasser versunken, und es hatte auch keinen Sinn, groß nach ihm zu suchen. Dafür war es einfach zu klein. Es war weg, und dennoch glaubte ich daran, dass dies nicht für immer so war. Da verließ ich mich auf mein Gefühl. Godwin hoffte natürlich, dass ich Recht behielt, weil das Kreuz für ihn eine besondere Bedeutung hatte, denn er hatte es schon als Halbwüchsiger zu Zeiten der Kreuzzüge erlebt, bevor es dann verschwunden war.
    Erst in dieser Zeit war es wieder aufgetaucht, und da hatten auch wir seine Geschichte erfahren. Wir wussten jetzt, dass es sich dabei um einen besonderen, vielleicht sogar einmaligen Gegenstand handelte, denn dieses Kreuz war von einem Schmied für den Teufel geschaffen
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